Letzte Instanz
Letzte Instanz

Interview

Mussten sich Fans der LETZTEN INSTANZ in den letzten Jahren noch mit ziemlich wenig Material der Band begnügen, kommt es umso überraschender dass es mit "Wir sind Gold" nur ein Jahr nach "Ins Licht" schon das zweite Album unter dem neuen Sänger Holly veröffentlicht wird. Trotz einiger starker Songs wurde es dabei aber eher zwiespältig von Fans und Presse aufgenommen, was insbesondere daran liegen kann, dass viele Fans ihre Instanz unter dem alten Sänger Robin kaum wieder erkennen. Sein Nachfolger stand uns Rede und Antwort!

Letzte InstanzHi Holly!
Mit dem neuen Album habt ihr uns ja ziemlich überrascht! Innerhalb eines Jahres gleich eine Stunde neues Material auf den Markt zu werfen ist für eine Band, die schon so lange existiert eher ungewöhnlich. Habt ihr noch ne Hand voll Songs auf Reserve gehabt?

Songs vielleicht nicht – eher Ideen. Das Album „Ins Licht“ war fertig und wir hatten noch genügend Output um eigentlich gleich weiter zu machen. Nebenbei waren wir schnell mal auf Tour und saßen trotzdem schon wieder an neuem Material. Heute machen wir das genauso. Der erste Teil der Tour „Ihr seid Gold“ ist abgeschlossen und in unseren Köpfen spukt es schon wieder…

Was auch auffällt ist, dass zum ersten Mal in der Geschichte der Band, der Stil des vorangegangenen Albums mehr oder weniger beibehalten wurde. Gibt es einen Hauptkomponisten, bzw. Haupttexteschreiber der Band?

Bis jetzt habe ich den Großteil der Texte der beiden letzten Alben geschrieben. Komponisten waren zum Großteil Oli und Herr Stolz. Interveniert wurde aber durch die ganze Band. Wenn du sagst, die beiden Alben ähnelten sich, dann empfinde ich das nicht so. Ebenso wenig war es geplant, einen gewissen Stil zu fahren. Das Album ist einfach so geboren worden. Mal sehen, welche Klangfarbe das nächste hat.

Der Opener ist diesmal „Du und Ich“ geworden. Ich hab ein wenig dass Gefühl, dass sowohl dieser als auch der „Ins Licht“-Opener nicht so gut einleiten wie die alten Sachen, die ja oft den Zuhörer direkt angesprochen haben. Wieso ist die Wahl im Endeffekt auch „Du und Ich“ gefallen?

Weil wir gleich von Anfang an klar machen wollten, das es bei „Wir sind Gold“ nicht um „Wir sind Papst“ oder ähnliches geht, sondern darum, das jeder für sich nur Silber ist, zusammen sind wir aber Gold. Und der kleinste gemeinsame Nenner „Wir“ besteht nun mal aus „Du“ und „Ich“.

Vorab: Wie ist man auf den Titel „Wir sind Gold“ gekommen? Hatte man keine Angst, dass er auf einen bandunkundigen Musikhörer arrogant wirken könnte?

Eben nicht. Wer sich von Bildzeitungsschlagzeilen in Bockshorn jagen lässt, wird die Instanz wohl eher nicht verstehen, schade!

Ihr habt diesmal die härteren Songs in einen Block ins letzte Drittel der Platte gesteckt. War das eine Notlösung, oder bewusst so geplant?

Na du machst dir ja Gedanken… [lacht] Man muss natürlich immer sehen, das eine gewisse Dramaturgie die Platte am Laufen hält und wir waren der Meinung, mit dieser Reihenfolge sei der Spannung genügend Aufmerksamkeit gezollt.

Gab es nicht die Befürchtung, dass man Fans der älteren Platten verschreckend würde, wenn man erst nach acht eher klassisch/schwelgenden Songs die Gitarrenbreitseite auspackt?

Nö… Der geneigte Hörer bekommt ja gleich zu Anfang mit „Du und Ich“ was ins Gesicht. Morgenrot ist auch nicht gerade leise.

Mit „Wir Sind Allein“ wurde auch wieder ein Video zu einem Song gedreht. Wie ist der Dreh denn abgelaufen?

Kalt war’s. Um die Null grad und Dunkel. Ein großes Hut ab an dieser Stelle an meine Tochter, die während des ganzen Drehs über ihre gute Laune nicht verloren hat, als wir Großen schon am Zähneklappern und fluchen waren…

Und wie lief denn auf der vergangenen Tour dein Einstand als Sänger? Wurdest du überall gut begrüßt?

Ich glaub, das lief ganz gut. Sicherlich bekomme ich hier und da Kritiken, Vergleiche und ähnliches, aber damit muss ich wohl leben. In der Mehrzahl waren die Menschen sehr gut zu mir. Sie nahmen mich auf in ihrer Mitte und trugen so die Instanz durch ihr Vertrauen. Danke dafür!

Ich muss auch gestehen, dass ich mein letztes Instanz-Konzert auf der Götter-auf-Abruf-Tour hatte. Hat sich seitdem das Konzept verändert, oder geizt man immer noch nicht mit Effekten und Videoleinwänden?

Komm doch mal und schau es dir an! [lacht]

Wie sieht das Verhältnis aus zwischen neuen Songs, und alten der Robin-Sohn-Ära auf den Konzerten?

Im Laufe der Zeit wird es immer mehr Songs aus der „Holly-Ära“ geben. Nichts desto trotz werden wir immer wieder Lieder aus der „Robin-Ära“ und sogar aus der „Hörbi-Ära“ spielen

Die INSTANZ ist ja dafür bekannt, dass man immer versucht Bandmitglieder in näherer Umgebung zu finden, dann aber doch wieder auf ganz Deutschland ausweichen muss. Wie ist denn unter diesem Umstand eine Tour vernünftig möglich?

Die Instanz ist dafür bekannt? Das wusste ich nicht. Nun, eigentlich ist das kein großes Problem: Wir treffen uns alle in Dresden, setzen uns in einen großen Bus und fahren von Ort zu Ort, dann wieder nach Dresden steigen alle aus und fahren wieder nach Hause.

Auf der Live-DVD waren auch vier Bach-Interpretationen drauf. Was ist denn aus dem Projekt geworden? Spielt die Band immer noch Bach, oder gibt es andere Projekte mit klassischen Komponisten?

Davon weiß ich nichts…

Ich erinnere mich, dass ihr letztes Jahr zum Eurovision Song Contest auf eurer Homepage Werbung für LORDI gemacht habt! Was hat euch dazu angestachelt?

Wir haben ein Bier auf unsere Kollegen getrunken, die ja bei der selben Plattenfirma tätig sind, wie wir, nämlich bei DRAKKAR.

Und warum ist die Instanz dieses Jahr nicht beim Song Contest dabei gewesen?

Wir wollten eine Platte machen, auf Tour gehen und am Contest teilnehmen, nun hat der Tag ja nur 24 stunden. Mal sehen, wie viel er nächstes Jahr hat…

Okay, dann bedanke ich mich für das Interview!

Ja, danke!

Galerie mit 26 Bildern: Letzte Instanz - Eisheilige Nächte 2023 in Gießen
21.04.2007

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