Araxas - Dunkelheit

Review

„Dunkelheit“, das erste Demo des österreichischen Projektes ARAXAS hat die Erwartungen, die vor dem Anhören hatte, deutlich übertroffen. Das ist durchaus als Lob zu verstehen, doch relativiert sich schnell, wenn ich hinzufüge, dass ARAXAS das Myspace-Wohnzimmer-Black Metal-Soloprojekt des erst 15jährigen Leonhard Waltersdorfer ist.

Leonhard wandelt musikalisch in den Weiten des episch-sinfonischen Black Metals, der durchaus atmosphärisch daher kommt. Das liegt – leider – im Wesentlichen an der omnipräsenten Synthetik, die meiner Meinung nach zwar gut gemacht ist, aber auch einen ganz entscheidenden Nachteil hat: Sie ist zu vordergründig, zu penetrant und – in meinen Augen das gewichtigste – zu strukturgebend; und gerade das ist Black Metal nur selten zuträglich. Die Gitarren – die wegen der sehr lauten Synthesizer weit im Hintergrund agieren – bleiben immer nur Begleitinstrument, können keine eigenen Akzente setzen. Das ist schade, denn der junge Mann hat anscheinend echt ein Gespür dafür, melancholisch-epische Musik zu schreiben – das zeigen die dreizehn Songs ziemlich deutlich.

Die Synthesizer-Elemente sind zwar auch nicht immer zielsicher eingesetzt (bestes Beispiel ist wohl der Song „Nacht“, in dem das Synth-Horn ziemlich in die Hose geht) und für meinen Geschmack kommt zu häufig die sooo ausgelutschte Kadenz |Dominante mit Quartvorhalt („sus4“) : Durdominante : Molltonika| vor, aber für ein erstes Lebenszeichen ist „Dunkelheit“ aus Keyboard-Sicht schon sehr beeindruckend. Was mir auch ein wenig fehlt, sind Höhepunkte – die Songs variieren zwar atmosphärisch, zeigen aber letztendlich wenig Dynamik.

Hier müsste eigentlich die metallische Seite der Medaille in die Bresche springen – und genau das tut sie aus oben genannten Gründen nicht. Drums und Gitarren bleiben viel zu blass, gleiches gilt für die Vocals, die kaum mehr als ein Hauchen sind. Da ist auf jeden Fall noch massig Luft nach oben – der Weg bis zu DIMMU BORGIR oder WINTERSUN (die ohne Zweifel Pate für ARAXAS stehen sollen) ist dementsprechend aus metallischer Sicht noch weit. Aber Leonhard hat ja auch noch ein paar Jährchen Zeit, seinen Stil zu festigen, die Dynamik der Synthesizer weiter auszuarbeiten und den Gitarren mehr Raum und Eigenleben in seiner Musik zu schaffen.

28.07.2009

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