Archgoat - The Apocalyptic Triumphator

Review

Galerie mit 24 Bildern: Archgoat - De Mortem Et Diabolum 2022 in Berlin

Nichts für Schöngeister!

„Mimimimi, das hat ja gar keine Melodien.“ – „Wuhää, das ist ja nur Drei-Akkorde-Geschrubbe und hat gar keinen Anspruch.“ – „Schnief, das klingt ja wie Mamas Waschmaschine, so rumpelnd, aber gar nicht fett.“ – Oder auch: Wer Musik filigran, technisch, gar progressiv und am Ende sauber produziert haben will, klickt bitte genau JETZT weiter zu den Kollegen aus dem Post-Progressive-Dingsda-Ressort.

Alle anderen (zumindest die Black-/Death-Metal-Afficionados in unserer geschätzten Leserschaft) wissen wahrscheinlich eh, was sie von ARCHGOAT erwarten dürfen. Klar sollte zumindest sein, dass die Finnen auch auf ihrem neuen, dritten Album „The Apocalyptic Triumphator“ keinen Deut von ihrer Stumpf-ist-Trumpf-Linie abweichen. Stattdessen bieten sie nach wie vor eine tiefschwarze Mischung aus Black, Death und War Metal, gespickt mit jenen doomigen Anleihen, die diese Band seit jeher vom Einheitsbrei ihres Genres abgrenzen.

Nur Geprügel – weiter nichts?

Trotzdem wäre es unfair, ARCHGOAT zu unterstellen, „nur“ stumpf und brutal sein zu können – wer das Werk der Band kennt, der weiß, dass das Trio aus dem südwestfinnischen Turku mehr kann als das. Schon auf den beiden Vorgängeralben „Whore Of Bethlehem“ und „The Light-Devouring Darkness“ verstand sich die Band darauf, ihre Gewaltorgien mit hervorragend pointierten Strukturen und einer Menge zündender Ideen zu garnieren. Ob sie das auf „The Apocalyptic Triumphator“ vollendet haben, bleibt abzuwarten, aber zumindest zeigen die drei Finnen wie nie zuvor, dass sie eben mehr können als nur Powerchords zu schrubbeln … sie zeigen, dass sie obendrein richtig gute Songwriter sind.

Das führen Knaller wie der gemäßigt anfangende Opener „Nuns, Cunts & Darkness“ vor, der erst im Verlauf voll aufdreht und zu einem Nackenbrecher allererster Güte mutiert. Der namensgebende Song numero zwei fackelt daraufhin nicht lange, sondern kommt umgehend zur Sache – Blasts, eingängige Riffs, die fiese Stimme Lord Angelslayers; alles da, was ein ordentlicher ARCHGOAT-Song braucht.

Einen ersten Höhepunkt findet das Album im Doppelpack „Grand Luciferian Theophany“ und „Those Below (Who Dwell In Hell)“: Ersterer stellt einen fast lupenreinen Doomsong dar, das schleppende Riffing lässt die Atmosphäre dichtwuchern, die sphärischen Keyboards im Mittelteil tun ihr übriges – die Überraschung des Albums! Nicht zuletzt übrigens, weil das gegrunzte „Hail Satan! Hail Lucifer!“ in der zweiten Hälfte des Songs mehr als nur ein wenig an das kultige „The Gate Of Nanna“ vom ebenso kultigen BEHERIT-Debüt „Drawing Down The Moon“ erinnert. Zweiterer Song markiert daraufhin das Ende der A-Seite (das Album ist hör- und in der Struktur auch sichtbar als Vinyl-Veröffentlichung ausgelegt), beginnt zunächst ARCHGOAT-typisch, packt aber im weiteren Verlauf nochmal die Keyboardsphären aus – toll!

Plopp! Ein erstes Highlight!

Und damit ist erst die erste Albumhälfte beschrieben. Fakt ist also, so stumpf „The Apocalyptic Triumphator“ auf den ersten Blick auch scheinen mag, so viel lässt sich trotzdem über die einzelnen Songs sagen.

Damit haben ARCHGOAT ein weiteres Mal bewiesen, dass sie in ihrem Bereich zur absoluten Spitze gehören. Wer seinen Black Metal mit einer Menge tödlicher Versatzstücke, mit viel Blasphemie und Satan sowie ohne große Schönspielereien mag, der könnte im Drittwerk der Finnen ein erstes Highlight des noch jungen Jahres finden.

Eine kleine Anmerkung zum Schluss: Oft hört man, dass Leute Probleme mit ARCHGOATs Full-Length-Alben haben und lieber die EPs hören – ein Problem, das die Band mit der Hitdichte und dem tollen Songwriting aus der Welt geschafft haben sollte. Gerade Fans von zum Beispiel der „Heavenly Vulva“-EP sei ein Antesten ans Herz gelegt.

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19.01.2015

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