Bhleg - Draumr Àst

Review

Nordvis Produktion – ein Label, von dem man bisher ausschließlich hohe Qualität erwarten durfte, sofern man klassisch-melodischem Black Metal mit norwegischem Einschlag nicht gänzlich abgeneigt ist. Pünktlich zu den ersten Minustemperaturen veröffentlichen die Schweden mit BHLEGs Debütalbum „Draumr Àst“ ein Werk, das kälter kaum klingen könnte. Das schwedische Duo bietet eisigen Gitarrensound, klirrende Riffs, kalte Atmosphäre und alles andere, was das Old-School-Black-Metal-Herz begehrt.

Mit welcher Hitdichte BHLEG dabei vorgehen, ist beeindruckend: Den Anfang macht „Solkronan“, das sich mit seinen einfachen, direkten und schnörkellosen Powerchordriffs direkt durch die Gehörgänge ins Hirn schneidet. Dann wäre da noch das vorab bereits als Single veröffentlichte „Alyr“, dessen zurückgenommener Mittelteil großes Kino für die Ohren ist. Da wäre „Skymningsdrömmar“, das als einfaches Piano-Stück mit Trommel beginnt und den Hörer davor bewahrt, sich mit seinen Erwartungen zu sicher zu fühlen. Im Kontext des restlichen Albums stellt es damit einen harten Kontrast dar, bevor es in der zweiten Hälfte zu einem rasanten Uptempo-Song mutiert. Nahtlos geht es in das anschließende „Brunnakrar“ über, worin die Schweden das Mainriff mit seiner hintergründigen Melodie zunächst übernehmen und dann weiterführen. Klug – und vor allem wirkungsvoll – gemacht.

Doch BHLEG können nicht nur Black Metal: Zwischen den einzelnen Songs stehen oft Ambient-Zwischenstücke wie „Kosmos Pulsådra“ oder „Stjärnkartans Väv“, die sich mit einfachen, repetetiven Mustern in bester BURZUM-Manier ihren Platz im Hinterkopf sichern. Toll gemacht, genauso übrigens wie das Akustikstück „Nyckeln Till Livskraftens Ursprung“. Es ist klar: BHLEG wollen weder „Post“ noch „Melodic“ noch vorwärtsgewandt klingen, sondern nach der alten Schule, nach Norwegen, nach BURZUM und artverwandten Black-Metal-Vorreitern. Die Art, wie sie dabei vorgehen, sorgt dafür, dass „Draumr Àst“ doch irgendwo melodisch und vorwärtsgewandt anmutet – denn einen Vergleich zu finden, der exakt beschreibt, wie die Musik der Herren „S“ und „L“ klingt, gestaltet sich schwierig.

„Draumr Àst“ ist nicht unbedingt ein Anwärter für den 2014er-Black-Metal-Thron, dafür hat das Jahr zu viele überragende Werke gesehen, zumal zum Beispiel BHLEGs Labelkollegen STILLA mit ihrer Interpretation uralter Black-Metal-Traditionen noch ein Stück eigenständiger und verschrobener klingen. Trotzdem hat uns Nordvis Produktion einmal mehr ein Album beschert, das stilistisch und atmosphärisch seinesgleichen sucht. Der Winter kann kommen – mit „Draumr Àst“ darf ein Album mehr auf den mp3-Player gepackt und auf den Spaziergang durch die Kälte mitgenommen werden.

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01.12.2014

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