Blut aus Nord - Memoria Vetusta III: Saturnian Poetry

Review

BLUT AUS NORD sind wie das gute alte Sammelkarten-Quartett. Nicht mit Autos, nicht mit Flugzeugen, sondern mit unterschiedlichen musikalischen Ansätzen und Ausprägungen. Zugegeben: Die Franzosen setzen ihre Reihen bevorzugt aus drei statt vier Elementen zusammen – aber es ist hoffentlich nachvollziehbar, worauf ich hinaus will: Man kann sich entscheiden, welche Reihe der Band man sammelt und besonders wertschätzt (alle geht natürlich auch). Da wäre die abgedrehte, mechanische „777“-Reihe, die harsche und ursprüngliche „What Once Was…“-Serie oder die sich immer wandelnden Einzelwerke wie „MoRT“ und diverse EP´s. Meisterhaft verstehen die Franzosen es immer wieder unterschiedliche Konzepte zu entwickeln und auszuleben, ohne den eigentlichen Bandrahmen zu verlassen – vielmehr dehnen BLUT AUS NORD ihn immer wieder ein bisschen aus, ziehen sich wieder zurück, gucken in eine andere Richtung und kehren irgendwann zu den Wurzeln zurück.

Nach diesem ausschweifenden Vorwort aber nun zum Thema und der Reihe, die bei mir persönlich den größten Anklang findet: Den epischen und ausladenden “ Memoria Vetusta“-Veröffentlichungen.  „Memoria Vetusta III: Saturnian Poetry“, Teil Drei dieses Ablegers, benötigte „nur“ fünf Jahre bis zur Veröffentlichung, anders als Teil Zwei – „II: Dialogue With The Stars“ – der immerhin dreizehn Jahre auf sich warten ließ. Der Reiz bei den beiden bisherigen Teile wird auf „III: Saturnian Poetry“ konsequent fortgeführt: Black Metal aus einer fernen Zeit, als die skandinavischen Wälder noch düster, die dortigen Fjorde voller Drachenboote und die „Frost“ von ENSLAVED gerade zwei Jahre alt war (also so zirka 1996) – und an die gerade genannten Viking Metal Pioniere erinnert dabei nicht nur das elektronisch-atmosphärische Intro. Die ausgedehnten Gitarrenarrangements, sanfte Keyboardunterstützung (wie in „Paien“) und unzählige Tempowechsel machen „III: Saturnian Poetry“ zu einem unterhaltsamen, aufregenden Ausflug, der die fünfzig Minuten Spielzeit wie im Fluge vergehen lässt  und einen Klangkosmos erschafft, der den Hörer unweigerlich in ihren Bann zieht – ganz im Sinne der norwegischen Meilensteine „Eld“ und „Bergtatt“. Hinzu kommen immer wieder bemerkenswerte Highlights und eine unterhaltsame Mischung, die unverkennbar BLUT AUS NORD ist: „Metaphor Of The Moon“ und „Clarissima Mundi Lumina“ mit EMPEROR-artigem, choralem Klargesang, das sperrige und schwer verdauliche „Forhist“ oder das treibende, schnell angelegte „Henosis“. Die Gitarrenarbeit von Saitenquäler Vindsval erreicht zudem ungeahnte Höhen: Eine Freude ist es, seinem variablen und dichten Spiel zu folgen – ergänzt um das im „Memoria Vetusta“- Konzept längst überfällige echte und organische Schlagzeugspiel.

BLUT AUS NORD bietet mit „Memoria Vetusta III: Saturnian Poetry“ ein rundherum überzeugendes Werk und eine gelungene Ergänzung der epischsten BLUT AUS NORD-Reihe – ein Ohrenschmaus für Anhänger von stimmungsvollem und majestätischem Viking Black Metal.

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21.10.2014

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

Der metal.de Serviervorschlag

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