Frosthelm - The Endless Winter

Review

FROSTHELM greifen mit „The Endless Winter“ an – Bandname und Album machen nicht gerade wahnsinnig Lust auf die Platte und lassen Metal der übelsten Sorte erwarten. Schlimmer sind eigentlich nur Bandnamen wie MY BABY WANTS TO EAT YOUR PUSSY, SAMSON, 4LYN oder MYSTIC CIRCLE. Wenn der darauf enthaltene Black’n’Thrash aber so überzeugend klingt wie bei FROSTHELM, dann wollen wir mal Gnade vor Recht ergehen lassen und uns nur auf die Musik konzentrieren. „Demons to some, angels to others“ so lautet sozusagen der Startschuss, mit dem FROSTHELM die herrlich knarzige Abfahrt einleiten und den Hörer beherzt in den Abgrund schubsen.

Fachmännisch verknüpfen FROSTHELM die breiten Flächen des Black Metal mit den hitzigen, flinken Riffs des Thrash Metal. Zwischendurch gibt es auflockernde akustische Gitarrenklänge, die die Stimmung wie in „Hell Between Us“ angenehm anschwellen lassen, oder garstige Blast-Gewitter, die die musikbetriebene Haarrotation in Gang bringen. Auch wenn die beiden Spielarten Black Metal und Thrash gut harmonieren, so ist es doch längst keine Selbstverständlichkeit, dass eine Band diese Symbiose derart gut gesteuert kriegt. Die Amerikaner schlagen zwar keinen richtigen Hit aus dem Packeis, klingen aber wegenTalent und gutem Fingerspitzengefühl durchweg kurzweilig und mitreißend. Tyler kann mit gutturalem, akzentuiertem Gesang überzeugen und auch wenn sich Dakota in Personalunion für die Saiten verantwortlich zeigt, fehlt es FROSTHELM nie an Eiern oder beeindruckenden Fingerfertigkeiten. „The Endless Winter“, aufgenommen im Clear Lake Studio in Los Angeles, zeigt sich auch klangtechnisch mehr als vorzeigbar und FROSTHELM wurde ein liebenswerter, dichter Rumpelsound bewahrt.

Highlights sind das etwas schwärzer getunkte und somit heftigere „Beneath Dead Horizons“ und der Titelsong „The Endless Winter“, besonders die Thrash-Momente werden das Publikum bösartig anheizen. FROSTHELM machen definitiv mehr richtig als falsch und gehören in die Kategorie Bands, denen man zwar keine große Karriere vorhersagt, die den Metalhead aber trotzdem sehr gründlich befriedigen. Ganz selten scheinen ihnen die Kompositionen für einige Momente zu entgleiten und freizudrehen, über kurz oder lang fangen FROSTHELM aber jeden wieder ein und bringen das Ding gekonnt zum Abschluss. FROSTHELM verzichten komplett auf Schminke und kleidsame Kettengurte, die Musik ist aber trotzdem gut. Szenepolizisten, wegtreten!

26.03.2015

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