Hiss From The Moat - Misanthropy

Review

Dass man als Blackened Death Metal-Band trotz stetigen BEHEMOTH-Plagiatsvorwürfen durchaus seine Daseinsberechtigung haben kann, wissen wir nicht erst seit HATE. Auch wenn es zu aktuellen „The Satanist“-Zeiten mal wieder so wirken mag, haben die Mannen um Nergal ja nicht gleich das Genre für sich gepachtet. Das versuchen auch die Italiener HISS FROM THE MOAT mit ihrem Debütalbum „Misanthropy“ zu beweisen.

Dass sich das Trio trotzdem innerhalb des mächtigen polnischen Schattens bewegt, lässt sich beim ersten Hördurchgang nicht bestreiten. In den recht linear aufgebauten 4-Minütern fehlen weder die typischen Rhythmusbreaks, noch mangelt es an anschwellendem Melodie-Geschredder, wie z.B. in „Honor To The Mother Of Death“. Auch weiß man immer mal wieder manch fieses BM-Gewitter à la DARK FUNERAL oder NEGATOR zu entfesseln, welches dank Repetition in einigen wenigen Passagen auch mal ein bisschen Atmosphäre und Epik aufkommen lässt („Moralism As Anesthetic“).

Apropos: Der nötige Schuss FLESHGOD APOCALYPSE-Orchestralisierung darf natürlich auch nicht fehlen, was wohl nicht zuletzt der Verpflichtung von Produzent Stefano Morabito geschuldet ist. Wie passend, dass FLESHGOD-Fronter Tommaso Riccardi als Gast (und vermutlich als Name auf der Verpackung) mitwirkt. Da reiht sich auch THE BLACK DAHLIA MURDER-Gitarrist Ryan Knight gerne ein. Streicher und Klavier beschränken sich auf „Misanthropy“ (zum Glück)  allerdings auf Durchatempausen wie Intro, Outro sowie das Interludium „Ave Regina Caelorum“. Sonst würde wohl gleich wieder jemand das böse P-Wort rufen.

Geknüppelt und gekeift wird in jedem Fall mehr als genug: Teils etwas grooviger, teils mit leicht progressiv-rhythmischem Touch (nein, kein MESHUGGAH), wenngleich dies in Partien wie dem Intro von „The Descent From The Throne“ noch zu erzwungen wirkt.

Fazit: Mangelnde Eigenständigkeit lässt bekanntlich noch keinen Rückschluss auf musikalische Qualität zu. An dieser gibt’s nämlich nichts zu meckern: Der Sound ist fett, ohne, dass es überproduziert wirkt, die Riffs pegeln zwischen technischem Anspruch und leichter Melodiearbeit hin und her und auch am Schlagzeug sitzt mit HOUR OF PENANCE-Drummer James Payne jemand, der genau weiß, wie man Prügelei mit Feinheiten verknüpft. Nette Scheibe für alle, die genau diese Schiene fahren. Nicht mehr, nicht weniger.

20.02.2014

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