Old Wainds - Where The Snows Are Never Gone

Review

Das russische Murmansk liegt nördlich des Polarkreises und nahe der norwegischen Grenze – und die Lage der Stadt sagt einiges über die Klangwelt des von dort stammenden Trios OLD WAINDS aus: Sie ist deutlich beeinflusst von der zweiten Welle des Black Metal, speziell von den norwegischen Vertretern, aber sogar noch eine Ecke eisiger und roher. Das ist heute noch so und das war im Jahre 1997 erst recht der Fall: Ursprünglich als zweites Demo der Band und mit russischen Titeln veröffentlicht, erfuhr „Where The Snows Are Never Gone“ bereits im Jahre 2003 eine Neuauflage in CD- und LP-Form, wird aber nun – da bereits wieder lange vergriffen – von Negative Existence erneut auf Tonträger gepresst.

Hier gibt es weder Innovatives, noch Anspruchsvolles zu hören, der nordische Black Metal ist ziemlich schnörkellos. Dennoch kämpft sich so manche Melodie mit den schneidenden Riffs nach vorne, mal im mittlerem Tempo, mal gepflegt rasend. Der beseelte, wütende Kreisch- und Krächzgesang erinnert in den gemäßigten Momenten an Attila Csihars Darbietung auf MAYHEMs „De Mysteriis Dom Sathanas“, ansonsten eher an alte polnische Black-Metal-Kapellen, wirkt durch die fast ausschließlich russischen Texte hart und kantig. Die Klangqualität der acht Stücke ist passend – unpoliert, aber andererseits auch nicht so unterirdisch schlecht, dass Dynamik und Aggression in einer verrauschten Brühe ersaufen würden.

Viel Abwechslung bieten OLD WAINDS während der knapp 40 Minuten nicht, doch das abschließende „Cold Mourning Of The Pale Moon“ hebt sich mit deutlich reduziertem Tempo und leise im Hintergrund vorbeiwehenden choralen Gesängen als ein gut achtminütiges Klagelied vom grimmig-vehementen Rest ab.

„Where The Snows Are Never Gone“ mochte – als besonders kalte Replik ganz früher IMMORTAL, ENSLAVED, SATYRICON oder auch BEHEMOTH – schon 1997 nicht mehr neu und bahnbrechend klingen, aber der alte schwarzmetallische Geist lebt hier definitiv. Gut für das, was es sein möchte; und für echte Norwstalgiker. Aber die werden diesen unbarmherzigen Schneesturm über den dunklen Nadelwäldern der russischen Taiga mehrheitlich schon kennen.

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17.03.2011

Der metal.de Serviervorschlag

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