Taake - Noregs Vaapen

Review

Galerie mit 12 Bildern: Taake – Under The Black Sun 2019

Mit seiner unnötigen und absolut inakzeptablen Hakenkreuz-Provokation 2007 in Essen hatte Hoest schnell nicht nur die Antifa, sondern auch große Teile der Metalszene zu Recht gegen sich aufgebracht. Die weiteren deutschen Konzerte der Tour wurden abgesagt,  der Auftritt von TAAKE auf dem Karmøygeddon Festival ebenfalls gecancelt, und Hoest aus seiner anderen Band RAGNAROK entlassen. Dass es sich hierbei um eine reine Provokation gehandelt hatte, ohne jeglichen politischen Hintergrund, hat der Mann danach mehrfach klargemacht, und wurde auch von zahlreichen Musikerkollegen so untermauert. Dennoch, ein fader Beigeschmack bleibt haften, und auch wir haben es uns mit der Entscheidung, über TAAKE weiterhin bei metal.de zu berichten, nicht einfach gemacht.

Doch nun soll es um das neueste, inzwischen fünfte Album „Noregs Vaapen“ gehen. Im selben Stil des Vorgängers „Taake“ aus dem Jahr 2008 gehalten, begeht Hoest den eingeschlagenen Weg konsequent weiter und verbindet den Black Metal Marke TAAKE mit rotzigem Rock. Dabei geht der gute Mann dieses Mal sogar noch weiter und fügt gänzlich neue Elemente ein, mir ist zumindest keine andere Black-Metal-Kapelle bekannt, welche mit einem Banjo-Solo aufwarten kann, wie hier im Stück „Myr“. Ebenfalls neu, zumindest bei TAAKE, sind die vielen Gastbeiträge aus der norwegischen Szene, so gaben sich Nocturno Culto (DARKTHRONE), Attila Csihar (MAYHEM), Demonaz (lMMORTAL), Bjørnar E. Nilsen (VULTURE INDUSTRIES) und Skagg (GAAHLSKAGG, DEATHCULT) die Klinke in die Hand. Namedropping ohne Ende! Den größten Eindruck hinterlässt hierbei Nocturno Culto, welcher in „Fra vadested til vaandesmed“, verstärkt mit Bjørnar E. Nilsen am Mellotron (!), Hoest beim Gesang tatkräftig unterstützt. Aber auch Attila prägt „Nordbundet“ mit seinem einzigartigen Organ. Ja, nicht zuletzt aufgrund der vielen verschiedenen Stimmen wirkt „Noregs Vaapen“ ziemlich abwechslungsreich, die Titel untereinander eigenständiger, wozu auch bspw. der psychedelisch angehauchte Mittelteil von „Orkan“ oder die eingesetzte Mandoline sowie Samples in „Helvetesmakt“ beitragen. Alles also gut? Leider nicht ganz. Die wirklich eiskalten Black-Metal-Riffs sind für meinen Geschmack etwas zu rar gesät, und die Intensität, die dichte Atmosphäre der ersten beiden Alben bleibt unerreicht. Wo früher ein in sich geschlossenes Konzept stand, ist das neue Werk mehr in sich different und weniger homogen.

So nehme ich „Noregs Vaapen“ mit gemischten Gefühlen auf, als ein grundsolides, eigentlich gutes Black’n’Roll-Album mit vielen tollen Ideen, großem Abwechslungsreichtum, aber dennoch weniger Klasse als es „Nattestid Ser Porten Vid“ und „Over Bjoergvin Graater Himmerik“ ausstrahlten und als unsterbliche Klassiker noch immer auf ihre ganz besondere Weise tun.

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25.09.2011

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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23.03.24Taake - European Tour 2024Taake, Nordjevel und TheotoxinHellraiser, Leipzig
29.03.24Taake - European Tour 2024Taake, Nordjevel und TheotoxinMusigburg, Aarburg
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7 Kommentare zu Taake - Noregs Vaapen

  1. Sola sagt:

    Nationalistischer Müll!?
    Obgleich ihr schreibt ihr hättet es Euch mit weiterer Besprechung von Taake nicht leicht gemacht, finde ich, schenkt Ihr Høsts Beteuerungen zu sehr Glauben. Denn dass das aktuelle Album nationalistische Einschläge beinhaltet, ist nicht von der Hand zuweisen. Der Titel “Noregs Vaapen”=”Norwegens Waffe” und Texte wie “Du ville ville Vestlandet” (Du wildes wildes Vestlandet) machen dies deutlich:
    “Urnordisk oedemark og villniss
    Vinden river, dans for meg
    Traer
    Patriot under ild […]
    Glansdager er forbi, vaar heim er blitt et svinesti
    Mens vi lengter efter forfedre og oldtid”
    (Urnordische Einöde und Wildnis
    Der Wind weht, tanzt für mich
    Bäume
    Patriot unter Feuer […]
    Glanzzeiten sind vorbei, unsere Heimat ist ein ‘Schweineweg’ geworden,
    während wir uns nach den Vorfahren und der alten Zeit sehnen)
    Høst verknüpft Darstellungen von Natur und Tod mit geschichtliche, nationalen Bewertungen und bewirkt so eine düstere verherrlichende Gesamtdarstellung …

  2. Sola sagt:

    … Ein weiterer Beleg für den Nationalismus Høsts/Taakes ist die Live-Präsentation. Nach der Hakenkreuz-Aktion tritt er nun mit norwegischer Nationalsymbolik auf.

  3. Matthias sagt:

    Wichtig ist -und das sage ich als jemand, dem die Antifa-Haltung quasi mit der Muttermilch übergeben wurde-, dass man auch mal die Kirche im Dorf lässt…

  4. Hans-Hubert sagt:

    Na ja, das ist schon ziemlich patriotisch-völkischer Dreck. Sympathisch kommt das nicht rüber.

  5. Sola sagt:

    „die Kirche im Dorf lassen“ – Demnach wirfst Du mir vor, zu übertreiben? Übrigens beleidigte Høst im Nazi-Jargon nach seiner Hakenkreuz-Aktion den Essener Clubbesitzer, wo Taake auftraten, als „Untermensch“ und antimuslimisch-rassistisch. Dies seien alles „nur Provokationen“?
    Neben nationalistischen und rassistischen Aussagen veröffentlichte er/Taake mit der EP „Nekro“ sexistische Texte „Voldtekt“ (Vergewaltigung) und „Hennes kalde Skamlepper“ (Ihre kalten Schamlippen) in denen er Gewalt gegenüber Frauen verherrlichend darstellt. Den Wortlaut werde ich hier nicht reproduzieren. Übersetzt bei Interesse bitte selbst z.B. via google. Høst/Taake äußern sich also politisch. Dies abzustreiten, bedeutet für mich, den ideologischen und politischen Gehalt zu ignorieren bzw. herunterzuspielen. Würdet Ihr eine Band hören/mögen/bewerben, die solche Texte/Phrasen auf deutsch veröffentlicht?

  6. Matthias sagt:

    Das Hoest ein Schwachmat ist, ist doch nix neues. Der Typ ist geistig ne Null und wird es vermutlich auch immer bleiben. Für mich sind seine im Suff draufgepinselten Hakenkreuze höchstens mitleidserregend. Ernst nehmen kann ich den Typen schon lange nicht mehr.

  7. Hans-Hubert sagt:

    Na dann muss der aber oft besoffen gewesen sein. Beim Texten, beim Beschimpfen… Ich finde, in der Summe sind das schon ganz schön viel Klopper, die dieser Vollhoest da gebracht hat, egal ob auf den Platten oder auf Konzerten etc. – das hat für mich schon mehr als „nur“ etwas von Provokation…