The Deathtrip - Deep Drone Master

Review

Zwei Typen, die Black Metal spielen? Die ihre Riffs eher einfach, aber wirkungsvoll einsetzen? Teilweise abgedrehten Gesang auffahren und irgendwie latent zwischen Genie und Wahnsinn pendeln? DARKTHRONE? Neeeee, aber so ähnlich. THE DEATHTRIP ist eine norwegisch-englische Gemeinschaftsproduktion, die mit „Deep Drone Master“ ihr Albumdebüt über Svart Records veröffentlichen. Instrumentaler Dreh- und Angelpunkt dieser Unternehmung ist Host, der hauptamtlich auch bei den englischen THINE für die Gitarrenarbeit zuständig ist. Ergänzt wird dieser um Black Metal-Tausendsassa Aldrahn, der sein liebenswertes Sangesorgan bereits solch namenhaften Formationen wir OLD MANS CHILD, ZYKLON B und vor allem DØDHEIMSGARD als Frontmann zur Verfügung gestellt hat. Die Produktion wurde standesgemäß von Snorre Ruch (THORNS) übernommen – und durch den Sessionbeitrag von Jon Wesseltoft  am Bass wird die dornige Familienzusammenführung dann komplettiert. Somit ist es auch wenig verwunderlich, dass sich auch einige Parallelen, insbesondere im Aufbau der zehn Songs, finden lassen, die an die legendären THORNS erinnern – aber, ebenso keine Überraschung, auch an die meisterhaften Frühwerke von DØDHEIMSGARD.

„Deep Drone Master“ fährt also auf erfrischende Art Charakteristika des klassischen norwegischen Black Metal auf – besonders treibendes Riffing, kalte Atmosphäre und beinahe hypnotische Wiederholungen – zusammen mit dezent moderneren, avangardistischen Ansätzen und versucht hieraus seinen eigenen Cocktail zu brauen. Absolut herauszuheben ist dabei der grenzwertige und abgedrehte Gesang von Frontmann Aldrahn , der zu jedem Zeitpunkt seine absolute Klasse unter Beweis stellt– stets pendelnd zwischen growlen, jammern, singen und anderen gutturalen Lauten. „Deep Drone Master“ ist ein Werk, das sich bewusst minimalistisch und aufgeräumt gibt – die ersten Hördurchgänge sind wirklich mitreißend, die markante „Zurück-in-die-1990er“- Attitüde sorgt für gelungene Unterhaltung und einen schnellen Zugang zu dem Album. „Making Me“, welches leichtere, jazzige Elemente einführt, das mitreißende, KHOLD-gleiche „Syndebukken“ oder das schwer eingängige „Dynamic Underworld“ sind die musikalischen Leuchttürme von „Deep Drone Master“ und beweisen eine besondere, kühle Faszination. Dauerhaft wirkt das Gesamtwerk „Deep Drone Master“ jedoch etwas zu steril und distanziert, um einem so richtig ans schwarze, kalte Herz zu wachsen – die Gefahr ist allgegenwärtig, eher bei den bereits genannten „Originalen“ finsterer norwegischer Tonkunst zu landen. Nicht ganz überzeugend ist zudem die musikalische Untermalung, die phasenweise selbst in dem selbst eng gesetzten konzeptionellen Rahmen zu wenig Variabilität beweist – insbesondere das Schlagzeugspiel lässt noch Steigerungspotential erkennen. Einige Songmotive sind dann auch schlicht zu einfach gestrickt, allen voran „Sewer Heart“, „Cocoons“ und „Cosmic Verdict“: Hierdurch entsteht ein Album, das wohl nur der wahre Fan dieser speziellen und ursprünglichen Art des Black Metal so richtig lieben kann.

Wer daher genau nach dieser Art von Musik sucht, die Zusammenkunft alter Heroen feiern möchte oder dessen bevorzugte metallische Spielart sich eng an die bereits erwähnten Kapellen anlehnt, der wird mit dem Erstling von THE DEATHTRIP unterhaltsame Stunden verbringen können.

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07.11.2014

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

Der metal.de Serviervorschlag

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1 Kommentar zu The Deathtrip - Deep Drone Master

  1. Andergast sagt:

    Ohren auf! Das Black Metal Highlight des Jahres! So muss 10/10 Punkten