Void - Void

Review

Endlich! Wie lange habe ich auf ein Lebenszeichen aus dem Hause VOID gewartet! Ich spreche wohlgemerkt nicht von der bekannteren Hardcore-Band aus den Staaten, sondern von den britischen Black Metallern, die – leider! – wohl den wenigsten über den Weg gelaufen sein dürften. Lediglich VOIDs wichtigster Export, Ex-Vokalist Kvohst (nun bei CODE und DHG), wird der einen oder anderen Schwarzwurzel bekannt sein – VOIDs grandioses Debut „Posthuman“ ist jedoch nach wie vor ein Geheimtipp.

Nun also kehrt Matt „OCD“ Jarman zurück – ohne Kvohst, dafür mit drei neuen Mitstreitern an Mikro, Bass und Schlagzeug. Moment. Schlagzeug? Ich bin verwirrt. Einer der Gründe, warum „Posthuman“ zu meinen Alltime-Favourites gehört, ist das elektronische Schlagzeug, welches im Gegensatz zu vielen anderen Bands kein Versuch war, mangels fähiger Musiker organisches Drumming zu ersetzen (was sowieo Quatsch ist, schließlich war Carl-Michael „Czral“ Eide mal bei VOID aktiv), sondern eine meines Wissens bisher einzigartige Verschmelzung von Black Metal und anspruchsvollem Trip Hop/Drum’n’Bass darstellt. Sollten VOID nun diese besondere Nische verlassen?

Wie sich herausstellt, muss ich diese Frage zum Teil bejahen. Die acht Songs (plus ein Intro, das mich zumindest kurz in der Welt „Posthuman“s festhält) bestehen weitestgehend aus klassisch instrumentiertem Black Metal, der zudem noch ziemlich roh produziert ist. Mit „Cypher“ gibt es sogar eine neue Version des „Posthuman“-Openers, die sich zunächst sehr seltsam anhört, nach und nach jedoch an die Wirkung des Originals herankommt.

Nach dem ersten „Schock“ und der oberflächlichen Erkenntnis, dass VOID anno 2010 ungewöhnlich gewöhnlich klingen, wird mir jedoch ziemlich schnell klar, dass VOID immer noch VOID sind: Die Motive, die Mastermind OCD seiner Gitarre entlockt, konnten mich schon immer begeistern; seine Arrangements sind die einzigen im Black Metal, die ich ohne allzu langes Zögern mit denen eines Johann Sebastian Bach(!) vergleichen würde. OCD kann so auch einem eher „old school“ anmutenden Black Metal-Album seinen Stempel aufdrücken. Des Weiteren stelle ich mit Freude fest, dass Sänger Lowe über ein breites Spektrum stimmlicher Leistungen verfügt und dabei ein Timbre aufzubieten hat, das Kvohst durchaus Konkurrenz macht. Eine gute Wahl – ebenso wie die anderen beiden Musiker, die ihren Job ausgezeichnet machen!

So ist auch „Void“ letztendlich ein eindrucksvolles Zeugnis der Kreativität, die sich hinter VOID verbirgt. Selbst auf der relativ kurzen Spieldauer von gut 35 Minuten schaffen es die vier Briten, gewaltig Arsch zu treten und sagen dabei deutlich mehr als andere Bands auf drei oder vier Alben – auch wenn ich Songs vom Kaliber eines „Neutron Flux“ leider vergeblich suche. Ich bin also durchaus bereit, die lange Wartezeit zu entschuldigen. Ich habe nur einen einzigen, dafür aber ziemlich bedeutenden Kritikpunkt: Die Produktion. Musik wie diese wirkt auf mich deutlich besser und fieser, wenn sie frostig, steril und furztrocken produziert ist. Frostig mögen die Songs auf „Void“ klingen, für meinen Geschmack hat das Gesamtbild aber eindeutig zu viele Ecken und Kanten.

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14.12.2010

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