Jabberwock - Sweet Limbo

Review

Es gibt Alben, da hat man schon beim Anblick des Covers das Gefühl, dass einen schwere Kost oder zumindest etwas „Außergewöhnliches“ erwartet. Will dann der Albumtitel „Sweet Limbo“ so rein garnicht zu diesem unterkühlten Designer-Cover passen und erscheint einem zusätzlich auch noch der Bandname JABBERWOCK etwas befremdlich, ist die Ausgangslage vor dem Erklingen des ersten Tracks durchaus spannend. Dass dieser Track dann auch noch den Namen „Confusion“ trägt und ohne Vorankündigung gleich ordentlich losschrammelt, bestätigt einem dann zumindest alle eingangs durch den Kopf gegangenen Gedanken.

In ähnlich verwirrender und gleichzeitig auch abwechslungsreicher Manier macht das zweite Album der französischen Formation nach dem „Confusion“-Intro dann auch weiter. Alle, die Musik gerne in vorgegebene Schemata pressen wollen, stoßen bei JABBERWOCK eventuell an ihre Grenzen und somit ist die Stilbezeichnung „Elektro“ auch nur bedingt zutreffend. Zwar arbeiten die Franzosen mit zahlreichen elektronischen Elementen, „Elektro“ im Sinne von EBM, Dark oder gar Harsh Elektro findet man auf „Sweet Limbo“ allerdings nicht. Vielmehr ist der Sound als eine Mischung von Elektro-Rock, Elektroclash und einer gewissen Portion Punk zu bezeichnen, der somit auch im elektronischen Sinn keinesfalls puristisch ist: Gitarren zählen zum festen Bestandteil aller Songs und dominieren diese auch überwiegend, trotz der die Songs tragenden elektronischen Beats und diverser Keyboardflächen. Das Ergebnis ist eine wilde Mixtur, die nicht für jedermanns Ohren geschaffen ist. Man muss bzw. sollte schon eine gehörige Portion Offenheit für Indie & Alternative mitbringen, um von „Sweet Limbo“ nicht enttäuscht zu sein bzw. um das Album in seiner ganzen Länge durchzuhalten. Auch sollte man Fan von einer gewissen Sorte weiblicher Vocals sein, die überwiegend „schräg“ sind und somit Bands wie AYRIA oder CRISK zu seinen persönlichen Favoriten zählen.

Ist dies alles der Fall, kommt man in den Genuss einer abwechslungsreichen und äußerst eigenständigen Platte, die sich wohltuend aus dem Einheitsbrei mainstream-konformer Musik dieser Sparte absetzt. JABBERWOCK reizen ihre musikalische Freiheiten aus und wirken dabei manchmal wie ein losgelassenes Energiebündel, das kaum noch zu bremsen ist. So ist „Sweet Limbo“ abschließend betrachtet so anstrengend wie außergewöhnlich und sei vor allem Leuten mit einem breiten und flexiblen Musikgeschmack ans Herz gelegt.

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06.01.2009

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