A Dream Of Poe - An Infinity Emerged

Review

Unlängst von Portugal nach Schottland übergesiedelt, bringen A DREAM OF POE ihr zweites Album „An Infinity Emerged“ auf den Markt. Vier Jahre nach ihrem Debüt „The Mirror Of Deliverance“ bleibt man auch auf dem aktuellen Werk dem melancholischen und schweren Death Doom Metal verhaftet. Fünf langsame, getragene Hymnen, allesamt mit einer Spielzeit oberhalb der Zehn-Minuten-Grenze, bietet „An Infinity Emerged“ auf.

Dass MY DYING BRIDE Pate gestanden haben für den musikalischen Kosmos von A DREAM OF POE, fällt bereits bei den ersten Klängen ins Ohr. Aber auch der Rest der ominösen „Peaceville Three“ (neben MY DYING BRIDE auch PARADISE LOST und ANATHEMA) hinterlassen deutlich ihre Spuren im Werk von A DREAM OF POE. Das kann man als Verneigung vor den Größen des Death Doom verstehen, es limitiert aber auch die eigene kompositorische Weltsicht. Nun kann man bei A DREAM OF POE nicht soweit gehen, dass es sich um bloße Kopie der genannten Größen handelt: Dafür bringt die Band um Mastermind MIGUEL SANTOS einige durchaus spannende Ideen und Elemente in die Titel ein –  mehrstimmiger Gesang, kleinere elektronische Elemente, weiblicher Chorus. Positiv zudem fällt auch sofort der angenehme, variantentreiche Gesang auf: Sprechgesang, tieftrauriges Klagen, sogar ein paar Growlparts wechselns sich variantenreich ab.

Wie jedoch bereits beim Vorgänger braucht es ein bisschen Laufzeit, bis „An Infinity Emerged“ richtig in Gang kommt: „Lighthouses For The Dead“, vorletzter Titel der Scheibe, ist eine tragende, spannende Nummer mit horrorhafter Stimmung. „Macula“, dem Abschlusstrack, gelingt eine wirklich emotionale Berührung ob seines ausgefeiltern, operettenhaften Erzählstils. In den vorherigen Nummern treten die Neu-Schotten zu selten aus dem Schatten ihrer Vorbilder heraus, klingen allzu vorhersehbar, und auch spielerisch wirkt „An Infinity Emerged“ reaktionär. Das Schlagzeugspiel durchbricht zudem die melancholische Stimmung leider allzu oft und trägt durch seinen mechanischen Klang nicht gerade zur düsteren und geheimnisvollen Grundstimmung bei.

„An Infinity Emerged“ von A DREAM OF POE ist damit zwar insgesamt ein solides Album geworden – der wirklich große Wurf gelingt, trotz einiger guter Ideen, jedoch nicht.

18.01.2016

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

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