ATHENAS WAKE - The Contemplation EP

Review

Es ist wieder einmal so weit: Eine relativ neue und ziemlich hart aussehende Band lässt verlauten, dass sie ziemlich hart ist und ganz hart gehört werden will. Wer als Einfluss Bands wie BEHEMOTH, OPETH, JOB FOR A COWBOY und ABORTED nennt, sollte dann allerdings auch gehörig abliefern, denn die Messlatte wird dadurch ziemlich hoch angesetzt. ATHENAS WAKE machen laut eigenen Angaben eine Mischung aus modernem und teils technischem Death und Black Metal. Die Rede ist hierbei jedoch nicht von dem Kuschel-Death, den andere Death-Metal-Koryphäen gerade vom Stapel lassen, „The Contemplation“ ist der böse Bruder eines heftigen Schlags in die Nierengegend und mit dieser EP legen die Jungs aus Geelong (Australien) eine Platte vor, die erhebliche Aufmerksamkeit verdient. Die genannte musikalische Orientierung ist stellenweise (bzw. glücklicherweise) nachzuvollziehen – und was man mit diesen Songs in den Händen hält, ist massiv, walzend und von monolithischem Metalcore- / Deathcore-Blei.

Aber Eins nach dem Anderen: Die EP ist mit vier Songs gespickt und stellt sich als recht heftige, wenn auch (leider) sehr kurze Abrissbirne heraus, die die 2009 bis 2013 veröffentlichten beiden Demos und die letzte EP „Welcome To The Woodlands“ absolut in den Schatten stellt. Was damals noch in recht unspektakulären und SUICIDE SILENCE- sowie frühen WHITECHAPEL-Kinderschuhen steckte, klingt heute wesentlich erwachsener – die neuen Songs sind schnell und brutal, aber trotzdem eingängig und ergeben keinen überladenen Soundbrei, wie er andernorts schnell mal entsteht. Neben unmissverständlichem Deathcore und Metalcore wird Einiges geboten: „The Messenger“ ist beispielsweise eine Mischung aus schwarzmetallischer Verbeugung nebst groß angelegten dissonanten Riffs, während „(Interlude)“ eine atmosphärische Notaufnahmen-anmutende Verschnaufpause bildet, bevor man von „Remission“ eins in die Seite bekommt.

Der instrumentalen Ecke kann man nur bestätigend zunicken: Die Arbeit an beiden Gitarren und am Bass sind vortrefflich, scharfe Riffs werden von donnernden Drums abgerundet und nicht zuletzt Adam Caciolo mischt mit menschenverachtenden Screams und extrem tiefen Growls die Runde in kantiger Hardcore-Manier nochmal munter auf. Die Produktion ist dabei druckvoll und sauber, und auch wenn Caciolos Stimme leider nicht ganz so zur Geltung kommt, wie sie es tun sollte (Lauter! LAUTER!), strahlt „The Contemplation“ eine beachtliche Bösartigkeit aus, die jedoch nicht aufgesetzt oder überladen wirkt. Dies ist nicht zuletzt auf die passenden Übergänge zu melodischen Lead-Gitarrenriffs zurückzuführen, was gleichzeitig auch den verbesserten Sinn der Band für anmutende Melodie und gelungenes Songwriting markiert.

Wo das Quintett dann aber mal die Bremse löst, bleibt kein Stein auf dem anderen: Mal wird Hochgeschwindigkeitszerstörung in THE BLACK DAHLIA MURDERscher Art betrieben, mal wird der Fuß vom Gaspedal genommen und der Hörer drückend niedergewalzt. ATHENAS WAKE erzeugen eine bösartig anmutende und bedrückende Stimmung, ohne jedoch eintönig zu werden und überzeugen mit Abwechslung und Songwriting, welches für eine Band, die erst 2010 gegründet wurde, erstaunlich professionell wirkt.

Das Fazit: Wir hätten gerne mehr davon! Eine Scheibe Zerstörung zum Mitnehmen, bitte – und ’ne Coke!

08.09.2014

The world is indeed comic, but the joke is on mankind.

Der metal.de Serviervorschlag

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