Deathcrush - Collective Brain Infektion

Review

Na, das geht ja schon gut los: Die drei Sardinier hinter dem erschütternd kreativen Bandnamen DEATHCRUSH sind bereits beim Titel ihres Debüts überfordert – die „Collective Brain Infektion“ hätte statt des „k“ doch lieber noch ein „c“ vertragen, oder? (Nein, Absicht dürfte es kaum gewesen sein, da sich in den Liedtiteln keine Wiederholung des „K-für-c“-Prinzips findet.) Aber diese Schlampig- bis Lustlosigkeit ist bezeichnend für ein fades, charakterloses Machwerk. Also wohl doch eher Sardinen!

Wie oft kommen einem solche Fischlein unter, die mit ihrem schnellen, technischen Death Metal zwischen neuen BEHEMOTH, CANNIBAL CORPSE und IMMOLATION ziellos auf dem Oceanus Metallicus dahintreiben? Und wie oft wünscht man sich, dass sie nach einem zeitnahen Herzkasper für immer tief unten auf dem ewig dunklen Meeresgrund verschwinden mögen? DEATHCRUSH sind ganz vorne mit dabei in diesem riesigen Schwarm der Überflüssigen; machen ihre Sache so lieblos, das man es kaum für möglich halten mag: Das lahme Allerweltsgrunzen schockt nicht mal die 93-jährige Oma Arielles, für die unfassbar künstlich-dünn ratternde Snare würde sich die Schiffskapelle der RMS Realschule schämen und die fast nur stoisch vor sich hintackernde Basstrommel nervt wie ein ebenso fetter wie hartnäckiger Dornenkronenseestern mitten in der Fresse. Wo wir gerade schon bei tierischen Themen sind: So gar nicht animalisch, dafür aber kräftig anorganisch tönt das Ganze. Da haben weder Ecken und Kanten noch der Spaß an der Sache eine Chance – selbst wenn das Trio wie in „Total Misanthropic Sick“, wo es auch wieder seine exorbitante Begabung für die englische Sprache unter Beweis stellt, und „Devoured“ die Midtempo-Keule kreisen lässt oder in „Necrogod Devastation“ brauchbare Ansätze in Sachen Vehemenz erahnen lässt.

„Collective Brain Infektion“ – oder: der blutarme Bodensatz aus dem Füllhorn der talentfreien Nachahmer der bereits überflüssigen Nachahmer; Death Met … äh Plastic mit wenig Seele und ähnlich wenigen erträglichen Momenten. Erquickender als der Konsum dieses unverschämten Zeiträubers dürfte es sein, zwei Kilogramm Kartoffeln zu schälen, sich die Haare am Hinterteil zu kämmen oder den Versuch zu unternehmen, einem einäugigen Eichhörnchen das Einrad-Einparken beizubringen.

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16.01.2014

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