Demigod - Slumber Of Sullen Eyes (Re-Release)

Review

Selbstverständlich ist ein wenig Gedankenspielerei angesichts von DEMIGODs Debütalbum „Slumber Of Sullen Eyes“ von Ende 1992 erlaubt – was wäre gewesen, wenn die Band einen Plattendeal bei einem größeren Label als Drowned Productions aus Spanien ergattert hätte, häufiger getourt und nicht aus Finnland, sondern aus Schweden gekommen wäre, vielleicht auch einfach nur den Arsch nach diesem Album hochbekommen und den Nachfolger nicht erst nach zehn Jahren veröffentlicht hätte… an der Qualität von „Slumber Of Sullen Eyes“ ändert dies jedoch wenig: Es gehört zum Besten, was jemals auf finnischem Boden aufgenommen wurde (und wenn es nach mir geht, auch zu den besten Death-Metal-Alben überhaupt).

Wenn jetzt also diese Scheibe zum zweiten Mal als CD neu aufgelegt wird, trägt dies zwei Dingen Rechnung: Erstens war die Erstauflage lächerlich gering und jahrelang ausverkauft (und die auf zahlreichen Internetportalen gezahlten Preise für First-Press-Exemplare in der Folge exorbitant hoch), und zweitens ist „Slumber Of Sullen Eyes“ nach wie vor ein Album, das nichts von seiner Magie eingebüßt hat. Die musikalischen Einflüsse lagen viel weiter westlich als Stockholm und sind eher in den Sümpfen Floridas verortet, und das Ganze haben DEMIGOD mit einer ordentlichen Prise unheimlicher Melodien angereichert. Man höre nur die morbiden Riffs in „Tears Of God“ oder die kranken Gitarrenleads im Titeltrack – das Album hat auch heute noch seine ganz eigentümliche Atmosphäre.

Komplettiert wird diese Wiederveröffentlichung durch das „Unholy Domain“-Demo von 1991, wo DEMIGOD bereits ihr Können zeigen und neben dem amtlichen Death-Metal-Gerumpel auf Atmosphäre setzen, durch die damalige Dreierbesetzung diese unheimlichen doppelstimmigen Gitarrenleads aber noch nicht ganz so exzessiv eingesetzt werden. Trotzdem großartig zu sehen, wie sich die Finnen vom Demo zum Debüt weiterentwickelt haben – und wenn die Götter der Tausend Todesseen ein Einsehen haben, werden Esa Lindén & Co. vielleicht auch irgendwann das passende Bindeglied in Form einer neuen Veröffentlichung aufnehmen.

25.04.2016

- Dreaming in Red -

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