Abolition A.D - After Death Before Chaos

Review

In der Sludge-Szene sind ABOLITION A.D ein noch weitestgehend unbeschriebenes Blatt, lediglich eine Vier-Track-EP aus dem Jahr 2010 steht bislang zu Buche. Nun legt der Vierer aus Singapur (!) mit „After Death Before Chaos“ sein Debütwerk vor – wobei man angesichts der recht überschaubaren Laufzeit von etwas mehr als 25 Minuten schon beide Augen zudrücken muss, um den Tonträger als vollwertiges Album durchgehen zu lassen. Sei’s drum, denn das hier Gebotene besitzt durchaus Klasse und hat definitiv eine Menge Charme.

Der Opener „Enchanted Land“ steht dabei repräsentativ für das, was den Hörer bei diesem Ungetüm erwartet: finsteres Gelärme nämlich, welches so ziemlich das komplette Spektrum zwischen zähem Sludge, rasendem Crust und dreckigem Metal-Punk abdeckt. Das Eröffnungsstück beginnt entsprechend mit doomig-düsteren Gitarren, begibt sich anschließend in raue Sludge-Gefilde, bevor das Stück schließlich in fiesem Geholze sein Ende findet. Beeindruckend ist dabei – neben der außerordentlichen Intensität und Wucht des Ganzen – vor allem das abgrundtiefe Röcheln des „Sängers“ Muhd Azri, der immer wieder in Sphären vorstößt, die ganz und gar nicht gesund für ihn sein dürften.

In der Folge kommen dann „Ouroboros“ und „Primal Fear“ sowie gegen Ende „V.I.P“ mit ähnlicher Vehemenz sowie zusätzlich noch diversen fetten Hardcore-Parts um die Ecke. Der Titeltrack wiederum weist zu Beginn merkliche Black-Metal-Tendenzen auf, das abschließende „Medieval Minds“ hingegen stellt sich anfangs fast schon als waschechte Doom-Nummer dar und ist erstaunlich atmosphärisch gehalten – bis ein kompromissloser Einsatz des Front-Rüpels Azri das furiose Finale einleitet.

Was „After Death Before Chaos“ am Ende zu einer richtigen Klasse-Scheibe fehlt, ist vor allem etwas mehr Tiefe. Zweifelsfrei gehören ABOLITION A.D zu den abwechslungsreicheren Kapellen ihres Genres, immer wieder variiert die Truppe beispielsweise das Tempo und lässt innerhalb der doch recht kurzen Songs verschiedene Stile miteinander verschmelzen. Dennoch: Was die Dynamik angeht, bewegt sich die Scheibe fast ausschließlich auf einem Niveau. Dauerangepisste Wüteriche werden damit sicherlich kein Problem haben – dem „normalen“ Hörer dürfte es allerdings schwer fallen, die Amplituden inmitten des ungezügelten Gedresches herauszufiltern. Unabhängig davon ist die Scheibe ein heißer Tipp für alle, die mit wüster und dreckiger Krawall-Musik etwas anfangen können.

27.07.2014

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