Mourning Beloveth - Rust & Bone

Review

Im Gegensatz zum Winter ist auf MOURNING BELOVETH Verlass! Während man nicht nur hierzulande noch im Dezember bei strahlendem Sonnenschein im Biergarten verweilen konnte, stehen die Iren auch mit ihrem neuen Album „Rust & Bone“ für melancholisch-schwermütige Düsternis voller Pein. Das sechste Werk nach dem 2013er „Formless“ reiht sich nahtlos in die Reihenfolge der bisherigen Epen dunklen Death Doom Metals ein. MOURNING BELOVETH entwickeln ihren eigenen Stil wieder einen kleinen Schritt weiter, weiter weg vom wuchtigen, nihilistischen und monolithischen Purismus der Anfänge hin zu einer größeren stilistischen Bandbreite, öffnen sich einem vielfältigeren Klangkosmos. „Rust & Bone“ wurde dabei in gerade einmal sechs Tagen in Skyhammer Studio aufgenommen.

Die herausragenden stilistischen Grundmittel von MOURNING BELOVETH sind auch auf „Rust & Bone“ dieselben: Melodische Moll-Riffs, majestätisch-elegische Leads, Growls und Klargesang. Waren in der Vergangenheit die Akustikpassagen eher schmückendes Beiwerk, wurde diesen nun mehr Raum gegeben. Die Rhythmen pendeln zwischen schleppend getragen bis hin zu treibenden Passagen.

Die einzelnen Songs von „Rust & Bone“ sind eng miteinander verwoben, es macht durchaus Sinn, das neue Album von MOURNING BELOVETH am Stück zu hören. Denn „Rust & Bone“ ist etwas anders: Das Album besteht im Grunde lediglich aus drei (langen), progressiven Songs und den zwei akustischen Instrumental-Überleitungen „Rust“ und „Bone“.  „Godether“ ist gleich einmal ein hervorragender, dynamischer Opener von 16 Minuten Spielzeit, dessen Anfang eine starke Gothic-Schlagseite aufweist, im Verlauf entwickelt sich das Epos immer stärker zum Death Metal, ohne dabei die doomig-verzweifelte Seite von MOURNING BELOVETH zu vernachlässigen. An manchen Stellen erinnert der Gesang dabei tatsächlich an Nick Cave! „The Mantle Tomb“ ist dagegen eher ruhig und getragen gehalten, hat was von NOVEMBERS DOOM. Die Krönung ist das abschließende, sehr atmosphärische „A Terrible Beauty Is Born“, getragen von der Akustikgitarre, traurigem Klargesang und dezentem Schlagzeug im Hintergrund, das Stück hat einen zeremoniellen Charakter.

MOURNING BELOVETH haben mit „Rust & Bone“ ein weiteres bittersüßes, hochqualitatives Album erschaffen voll trister musikalischer Schönheit und emotionaler Tiefe. Die Kontraste sind noch etwas schärfer gezeichnet, die Vielfalt noch prächtiger.

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11.01.2016

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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5 Kommentare zu Mourning Beloveth - Rust & Bone

  1. Andreas sagt:

    Heute eingetroffen und als CD klanglich noch besser als beim Vorhören. Dem Schlusssatz ist nichts hinzuzufügen, ein ungmein emotionales und zugleich schönes Album.

    10/10
  2. Akula sagt:

    Bin gerade am rein hören. Aber die Laufzeit hat doch wahrlich EP-Charakter. Dass das als Album durch geht, enttäuscht mich doch. Schade

  3. Hinz sagt:

    37 Minuten sind EP Charakter? Hör dir mal alte Slayer oder Deicide Alben an, da haste dich kaum hingesetzt, sind sie schon wieder um 😀

  4. Andreas sagt:

    ich sag mal so, die Drei Songs vergehen schon ziemlich flott. Rangehend 40 Minuten würd ich schon als Album sehen, Assassin haben 1988 mit Intersteller Experience 8 Songs in 28 Minuten eingespielt 😉 Die drei Songs hier jedenfalls sind einfach top

  5. S.G. sagt:

    ..ein erstaunlich gutes Werk der Iren. Mitreißend. Fasst schon psychedelisch. Die Neurosis des Doom Metal? Ich finde allerdings, das Herr Moores deathgrwols nicht mehr ganz zu der immensen Entwicklung von MB passen. Bei diesem Album, nerven mich die Grwols teilweise sogar. Was aber Frank mit seinen Gesängen hier abliefert, hat gänsehaut Charakter.

    9/10