Ophis - Abhorrence In Opulence

Review

Galerie mit 22 Bildern: Ophis - De Mortem Et Diabolum 2018

Kurze Zeit nach meinem Einstieg bei metal.de hatte ich die Ehre, die Mini CD „Nostrae Mortis Signaculum“ von OPHIS besprechen zu dürfen und damit diese Nordlichter musikalisch kennenzulernen. Mit ihrem dunklen, monolithischen, depressiven Death Doom Metal begeistern mich die Hamburger seither. Nun liegt bereits das dritte Album „Abhorrence In Opulence“ vor, welches es, was für eine Ironie, im Blastbeat Studio in Kiel aufgenommen wurde.

Bei einer Spielzeit von über einer Stunde schaffen OPHIS auf „Abhorrence In Opulence“ fünf Titel, die stilistisch ein weiteres Mal die liebgewonnene Ausdrucksweise in Form einer abgründigen Verschmelzung aus kargem, langsamen, monolithischem (Funeral) Doom Metal und sinistrem, rohem, nihilistischem Death Metal. Meist verharren die Norddeutschen in schleppender Langsamkeit Marke Zeitlupe. Aber es beginnt überraschend: das viertelstündige „Discuisition Of The Burning“ fängt mit orientalischem weiblichen Gesang an, eine wirklich gelungene atmosphärische Komponente. Dieser verstummt jedoch, sobald das Schlagzeug einsetzt, um dann schleppend und finster weiterzugehen, mit stoischem Schlagzeugspiel, molligen Riffs, tiefen Growls. Im Verlauf des Stücks wird die Stimmung zusehends aggressiver, das Tempo zieht an, um gegen Ende hin wieder mit schwermütigen Harmonien in Trägheit zu verharren. „Among The Falling Stones“ setzt die melodische Schwermütigkeit fort, die deftig tiefen, voluminösen Growls werden durch die akzentuierenden Screams bereichert, welche die Stimmung in Richtung (Suicide) Black Metal drücken. Im Mittelpunkt stehen die prägnanten Doom-Riffs, dazu gibt es teils vertrackte Schlagzeug-Rhythmen als auch Marsch-Rhythmen auf der Snare, besinnliche, ruhig schwebende Arrangements die sich zum Ende hin steigern bis hin zu einem flotten Ausbruch mit massig Doublebass, was letzten Endes in tieftraurigen Streichern mündet. Das mit neun Minuten kompakte (!) „A Waltz Perverse“ wird erst einmal halbakustisch eingeleitet, ein trostloses Lead gesellt sich hinzu, das Stück wird im Verlauf immer zupackender und flotter, schwarzmetallischer. Während in „Somnolent Despondency“ OPHIS wieder gemächlicher mit majestätischen Riffs doomen, das Stakkatoriffing ist wieder eine eingebaute Überraschung. Das abschließende „Resurrectum“  ist zuerst sehr melancholisch, wird aber zum dramatischen Ende hin brutaler und schneller.

OPHIS agieren wieder einmal stilsicher. „Abhorrence In Opulence“ ist ein hervorragendes Album voller Monumentalepen voll dunkler, schwermütiger, traurig-elegischer Klänge zwischen melodischer Sakralität, bittersüßer Finsternis und wuchtiger Härte.

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04.09.2014

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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2 Kommentare zu Ophis - Abhorrence In Opulence

  1. xXx-Oimel-xXx sagt:

    Klasse Review! Eigentlich wird im letzten Absatz alles gesagt. OPHIS schaffen es mal wieder einen in die menschlichen Abgründe zu reißen, in einer trostlosen, verzweifelten Welt, die nihilistisch ist & keine Farben kennt.

    9/10
  2. Steppenwolf sagt:

    Auch hier wieder: andere herangehensweise, gleicher Effekt. Ich bin wahrlich kein Doom Experte, aber das ist für mich auch perfekt gespielter Doom Metal der aller ersten Güte. Hier, anders als bei Funeral, kein klar Gesang, dafür wütende Vocals die genauso erschüttern können.

    9/10