Uncle Acid & The Deadbeats - The Night Creeper

Review

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Bereits der Titel des neuen UNCLE ACID & THE DEADBEATS, „The Night Creeper“, lässt den Psychopathen-Alarm anschlagen. Das neue Album der Truppe aus dem englischen Cambridge schreit förmlich nach Nachtclub, düsteren Seitengassen und Lavalampe, nach dem Serienkiller, der verwöhnte Teenager als Beute auserkoren hat, und nach gewalttätigen B-Movies.

Dabei bleibt man sich treu im Hause von UNCLE ACID & THE DEADBEATS: Kaum einer Band gelingt es so wunderbar wie den Psychedelic Rockern, derartig zuckersüße Melodien mit einem schaurigen Unterton zu versehen: Der hässliche Bastard von THE BEATLES und BLACK SABBATH weiß halt, wie man gefällig daherkommt. Und „The Night Creeper“ ist nur noch ein bisschen einschmeichelnder und subtiler als die Vorgängerscheiben: Das mag man schnell als durchsichtig und einfach abtun, aber mit der Zeit merkt man, dass einen der eine oder andere Titel partout nicht mehr loslassen mag. Ohrwurmalarm durch die Hintertür, quasi.

Eröffnet der Säureonkel mit „Waiting For Blood“ und „Murder Nights“ noch in sehr vorhersehbarer und bandtypischer Manier in gewohntem schweren Gitarrenspiel und untermalt von einem markant-überdrehten Gesang, und legt mit „Downtown“ eine eher solide Nummer nach, geht ab „Pusher Man“ die psychedelisch-doomige Post ab: Man brilliert mit einem dichten Chorus und treibenden Gitarren. „Yellow Moon“ folgt mit einer an einen James Bond-Soundtrack erinnernden, dominanten Flöte (aber die guten James Bond, mit Sean Connery), das ÜBERRAGENDE „Melody Lane“, das sich dank seiner Eingängigkeit umgehend in die Gehirnwindungen fräst, setzt dann den emotinalen Höhepunkt des Albums. Der Titeltrack, der beschwingt und mit Walzertakt beinahe gute Laune verbreitet, leitet dann über „Inside“ in das fast zehnminütige „Slow Death“: Hier zeigt die Truppe um Frontmann und „Uncle Acid“ K.R. Starrs eine überraschende Ballade, die leicht, beinahe jazzig-loungig und verträumt daherkommt – PINK FLOYD lassen grüßen. Raus geht es mit dem folkig-gedrückten „Black Motorcade“ – und dem guten Gefühl, dass hier ein Spagat zwischen dem Festhalten an bandeigenen Trademarks und Weiterentwicklung geglückt ist.

Zum Abschluss erlaube ich mir dennoch eine sehr persönlich gefärbte Perspektive: Dadurch, dass UNCLE ACID & THE DEADBEATS seit ihrem Debüt bei mir auf der Erwartungs-Skala deutlich in der oberen Region liegen, stimmt „The Night Creeper“ nicht uneingeschränkt euphorisch. Wunderbare Arbeit der vier Herren, keine Frage – aber da geht trotzdem noch was: Zufrieden bin ich erst, wenn das Suchtpotential von „Blood Lust“ erreicht und übertroffen wird, was das aktuelle Werk leider nicht schafft.

Aber das ist wirklich eine rein subjektive Einschätzung: Was UNCLE ACID & THE DEADBEATS an Authentizität, dichter Stimmung und Gespür für Melodien auch mit „The Night Creeper“ auf den Plattenteller zaubern, hat alle Ehren verdient.

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15.09.2015

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

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