Various Artists - Rising Of Yog-Sothoth: Tribute To Thergothon

Review

THERGOTHON gehören wohl neben WINTER und DISEMBOWELMENT zu den Pionieren des sog. Funeral Doom Metal, der erst Jahre nach dem Ableben dieser Bands unter diesem Namen populär wurde und mittlerweile eine beachtliche Szene und Anhängerschaft vorweisen kann.
Funeral Doom, das war ursprünglich einfach nur extremster Doom mit hörbaren Death-Metal-Einflüssen – Doomdeath. Aber diese Bands waren es, die das Tempo so weit drosselten, bis die Musik wie zähe Lava aus den Boxen quoll und die tonnenschweren Riffs über den Hörer hinwegwalzten. Die traurig-schönen, melancholischen Melodien, wie man sie von klassischen Doomalben kannte, wichen einer beängstigenden Kälte und Leere, statt ergreifendem Gesang ertönte nun grollendes Grabgeflüster. Auf Alben wie „Into Darkness“ gehen sprichwörtlich sämtliche Lebenslichter aus, sämtliche Hoffnungsschimmer verblassen, „Transcendence Into The Peripheral“ und „Stream From The Heavens“ weisen den Weg aus diesem Leben in eine andere Ebene. Diese Alben erzeugten bereits damals eine derart extreme Atmosphäre, die viele Hörer erst später mit Bands wie NORTT kennenlernten, lange bevor Dark Ambient, Noise und Industrial-Elemente ein fester Bestandteil des Funeral Doom wurden.

Das russische Vorzeige-Doomlabel Solitude Productions zollt nun einem dieser Vorväter mit einer dicken Compilation Tribut. Auf „Rising Of Yog-Sothoth: Tribute To Thergothon“ versammeln sich Newcomer wie auch alte Hasen: ASUNDER (us), OFFICIUM TRISTE (nl), EVOKEN (us), IMINDAIN (uk), COLOSSEUM (fi), MOURNFUL CONGREGATION (au), WORSHIP (ger), UMBRA NIHIL (fi), PERSISTENCE IN MOURNING (us), NOJDA (RUS), OTZEPENEVSHIYE (rus), KROHM (us), INTER ARBORES (rus), ASTRAL SLEEP (fi), AARNI (fi), AXIS OF ADVANCE (ca), SINGULTUS (uk)

Die Altmeister und Jünger lassen sämtliche der wenigen Songs, die THERGOTHON auf nur einem Demo (1991) und einem Album (1994) hinterlassen haben, sozusagen in neuer Dunkelheit strahlen, mit „Dancing In The Realm Of Shades“ hat man sich sogar einem sehr seltenen Rehearsal-Titel angenommen. Gerade weil es mehr Bands als Songs sind hat man die Möglichkeit, gleich zwei Neuinterpretationen eines THERGOTHON-Songs zu hören, denen die Musiker in ganz unterschiedlicher Intensität ihre eigene Note verleihen. Besondere Anspieltipps bei der ersten Rotation sind v.a. OFFICIUM TRISTEs „Crying Blood And Crimson Snow“, EVOKENs „Yet The Watchers Guard“, COLOSSEUMs „The Unknown Kadath In The Cold Waste“, sowie NOJDAs „Evoken“ und AARNIs „Verivaikerrus-Hurmehanki“, die ihre Versionen durch Folk-Elemente bereichern und damit ein ganz neues Licht auf das sonst so düstere Material werfen. Abgerundet wird die Compilation durch das gewohnt hochqualitative Artwork und das Booklet, in dem sämtliche Bands mit Kontaktadressen verzeichnet sind.

THERGOTHON hätten sich damals nie träumen lassen, dass sie in ferner Zukunft mal zu Pionieren ernannt werden, das ihr Werk als Inspirationsquelle für dutzende von nachfolgenden Bands dienen wird, oder dass sich sogar Bands nach ihren Songs benennen. Die Bands der ersten Stunde, sie lösten sich alle sehr früh auf und haben heute nichts mehr mit Doom oder Metal zu tun. Auch THERGOTHON ruhen ewig, aber ihre Musik lebt weiter. Ihr Album „Stream From The Heavens“ wurde erst im März letzten Jahres von Peaceville neu aufgelegt.

21.01.2010

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