Scorpions - Live At Wacken Open Air 2006

Review

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Der legendäre Auftritt der Scorpions war nicht nur die Überraschung sondern das Highlight des 2006er Wacken-Festivals. Mit der DVD „Scorpions – Live At Wacken Open Air 2006“ wird dieser besondere Gig nun einem noch größeren Publikum nahegebracht. Satte 140 Minuten energiegeladene Rockmusik lassen den Mitschnitt zu einem unvergesslichen Ereignis werden.

Die Show der Scorpions beim W:O:A barg einige Besonderheiten. Zum einen durften die Fans zuvor auf der Internetseite der Band abstimmen, welche Songs in die Setliste des Auftritts aufgenommen werden sollten. Darüberhinaus durfte man sich über Gastspiele von drei alten Mitstreitern der Skorpione freuen. Keine Geringeren als die ehemaligen Gitarristen Michael Schenker und Uli Jon Roth und Ex-Drummer Herman Rarebell packten die Klampfen bzw. Drumsticks nochmal aus und trugen einen Anteil zum Gig bei.

Durch die Abstimmung gab es in der Setlist sicherlich einige Überraschungen. So fielen beispielsweise die Megahits „Winds Of Change“ und „Dynamite“ aus dem Programm. Dafür durfte man mit Titeln wie „Speedy´s Coming“, „Make It Real“ oder „In Trance“ in Nostalgie schwelgen. Songs wie „We´ll Burn The Sky“ und „Loving You Sunday Morning“ hätte ich persönlich nicht ausgewählt, aber die Geschmäcker sind ja bekanntermaßen verschieden. Aber ansonsten war in der Setlist alles vertreten, was das Fan-Herz hören möchte: „Coming Home“, „The Zoo“, „Lovedrive“, „Blackout“, „Noone Like You“, „Still Loving You“ und „Rock You Like A Hurricane“, um nur einige zu nennen. Insgesamt 22 Songs, dazu noch ein Drum-Solo (mit beiden Drummern versteht sich), ein Lead-Solo, ein etwas merkwürdiger Auftritt des großen Metall-Skorpions und eine ureigene Interpretation von Ravels Klassik-Nummer „Bolero“ mit teilweise 5 Gitarristen (sogar Michael Schenkers Sohn Tyson durfte hier mitriffen).

Die Musiker boten allesamt eine Klasseleistung und konnten das Publikum von Anfang an in ihren Bann ziehen. Auch die Gastmusiker konnten überzeugen, obwohl sie diese Nummern bestimmt schon lange nicht mehr gespielt hatten. Herman Rarebell durfte bei vier Stücken die Stöcke schwingen, Michael Schenker bei sieben Songs seine Fingerfertigkeit beweisen und Uli Jon Roth bei sechsen. Der gute Uli machte optisch so ein bisschen den Eindruck, als sei er in einer Späthippie-Phase stecken geblieben und wirkte auch längst nicht mehr so taufrisch wie der einige Jahre ältere Kollege Rudolf Schenker. Doch den Auftritt meisterte er – wie alle anderen auch – mit Bravour. Sehr beeindruckend, wenn man bedenkt, dass einige der Herren stark auf die 60 zugehen…

Dass diese DVD eine glatte 10 verpasst, liegt an den Mängeln in der Bildführung. So sind die Kamerawechsel am Anfang viel zu hektisch und die Schnitte zu häufig. Dazu wird desöfteren auf einen Musiker geblendet, der in diesem Moment eher eine dezentrale Rolle spielt. Beispielsweise wird zu einem Songbeginn erst auf Klaus Meine rangezoomt, und als er das Mikro in die Hand nimmt und anfängt zu singen, wird er ausgeblendet. Das wirkt völlig unprofessionell. Aber glücklicherweise wird die Kameraführung mit fortschreitendem Gig besser und die Schnitte und Einblendungen logischer.

Der DVD-Untertitel „A Night To Remember – A Journey Through Time“ passt jedenfalls wie die Faust aufs Auge. An einen solch genialen Auftritt kann man sich später eigentlich nur zurückerinnern und hier sind stolze 35 Jahre Scorpionsgeschichte an den Zuschauern vorbeigezogen. Festgehalten auf über zwei Stunden Video-Material, und das ganze noch in dieser unglaublichen Wacken-Atmosphäre, die durch die Aufnahmen gut rübergebracht wird. In Sachen Live-Mitschnitt ist dies mit das Beste, was ich bislang gesehen habe. Für einen Fan harter Rockmusik sollte die Anschaffung der DVD ein Muss sein.

03.01.2008

Der metal.de Serviervorschlag

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