T.H.E. Sacrament - SuperNova

Review

Frischer Wind aus dem eisigen Russland! Wobei, so frisch sind T.H.E. SACRAMENT aus St. Petersburg gar nicht mehr. Seit 2005 ist die Gothic Metal-Band aktiv und hat mittlerweile zwei EPs und zwei Longplayer (2010, 2014) veröffentlicht, teilweise auch in russischer Sprache. Dabei hat die russische Band bereits mit allerhand Genre-Größen die Bühne geteilt: ANATHEMA, WITHIN TEMPTATION, EVANESCENCE, REVAMP und STREAM OF PASSION zählen zu den Live-Partnern. Nun erscheint das dritte Studioalbum der Band um Sängerin Ekaterina Stalukova unter dem griechischen Label The Leaders Records: „SuperNova“.

„Bethlem“ startet mit seltsam verzerrten Gitarren, erst nach gut anderthalb Minuten setzt der Gesang ein. Leider erscheinen Vocals, Gitarren und Schlagzeug schlecht abgemischt worden zu sein. Dabei kippt Sängerin Ekaterinas Stimme so schön im Refrain… Man erinnert sich an THE CRANBERRIES. Die Gitarristen Alex Senushin und Aleksey Kornienko liefern durchaus virtuose Soli. Wesentlich mehr Dynamik und Progressivität versprüht „Gothic“, leider sind alle Instrumente in gleicher Lautstärke, irgendwie hinterlässt der Sound ein seltsames Hörerlebnis. Erst nach mehrmaligem Hören eingängig.

Beginn mit Uhrenticken: „The Last Hour“ bietet wieder grungige Gitarren und einen nicht unmelodischen Refrain. Leider nicht wirklich innovativ, speziell die Strophe plätschert eher so dahin… „The Lie“ ist wohl einer der besseren Songs des Albums, hier stimmt der Flow und die Gesangslinien sind harmonisch ausgearbeitet (erinnern an Charlotte Wessels auf dem DELAIN-Album „April Rain“).

Harte Gitarren eröffnen „Terra Ultima“, das zwar die Beine zum Zappeln bringt, aber zugleich auch richtig nervt. Zu „Requiem“ wurde das letzte Musikvideo der Band gedreht: Eine wunderschöne Ballade mit akustischer Gitarre, in der Sängerin Ekaterina ihre stimmlichen Qualitäten zeigen kann. Sehr angenehm. „1984“ ist ein durchschnittlicher Alternative Metal-Song, dessen Chorus zwar die nötige Wucht mitbringt, von der Melodie her aber eher anstrengt.

Das letzter Viertel der Platte bringt einige Perlen zum Vorschein: Etwas mehr stimmliches Potenzial der Sängerin ist in „My Fault“ erkennbar, „Fall“ schlägt dann richtig durch. Hier beweist die russische Band tatsächlich Stilgefühl, ein Song zum Abrocken. Nur stimmt wieder etwas mit der Soundqualität nicht. Melodisch überzeugt das knackige „On The Line“, catchy, aber nicht poppig. Da das Album „SuperNova“ von T.H.E. SACRAMENT in Russland bereits im September 2014 erschien, wurde vorab zu „Who Am I for You?“ ein Videoclip gedreht. Ein schöner und ausgewogener Melodic Metal-Song. „The Comet“ bringt die Platte mit stimmlichen Experimenten und einem undurchsichtigen Gitarren-Sound-Knäuel zum Abschluss.

Fazit: „SuperNova“ der russischen Band T.H.E. SACRAMENT ist mehr Alternative Rock als Gothic Metal. Leider haben nicht alle Songs die nötige Durchschlagskraft und einige sind seltsam abgemischt. Etwa ein Viertel der Tracks bietet durchschnittlichen Musikgenuss, aber Überragendes darf man hier nicht erwarten.

03.02.2016

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