Being As An Ocean - Being As An Ocean

Review

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Eben noch tauchte „How We Both Wondrously Perish“ in sämtlichen Bestenlisten 2014 weit oben auf, da melden sich BEING AS AN OCEAN schon mit dem selbstbetitelten Nachfolger zurück. Warum man sich die Chance auf einen schmissigen Albumtitel entgehen lässt und stattdessen durchnummeriert oder den eigenen Bandnamen wählt, wird wohl ewig ein Rätsel bleiben. Obwohl die Kalifornier eigentlich ’nur‘ Melodic Hardcore mit Post-Core-Einflüßen spielen, haben sie doch in den letzten 4 Jahren bereits einen sofort definierbaren Eigensound entwickelt und sind deshalb in aller Munde.

Vieles auf „Being As An Ocean“ steht gleichzeitig auf der Soll- und auf der Haben-Seite: Die flirrenden Riffs sind erneut ansprechend und für den gelungenen musikalischen Gegensatz von Härte und Fragilität zuträglich. Ebenso wie die Spoken-Word-Passagen, die BEING AS AN OCEAN zwar wohl dosieren, aber leider weiterhin zu theatralisch einsetzen („Saint Peter“, „Sins Of The Father“) und damit häufig den Spielfluss stören. Gleiches gilt für die künstlich verzerrten Stimmen und eingestreuten Delays. Manches Mal geht der Effekt schlicht daneben („Ain’t Nobody Perfect“), während er an anderen Stellen Höhepunkte markiert. Treffsicherheit beweisen BEING AS AN OCEAN bezüglich der warmen Refrains von Michael McGough, die dem harschen Gesang von Joel Quartuccio ordentlich Paroli bieten und für einen lockeren, gut verdaulichen Mix sorgen. Die wenigsten Bands schaffen es, zwei Stile ansprechend zu kombinieren, geschweige denn drei. Noch weniger Bands schaffen es zusätzlich in der Kategorie „Chor“ anzutreten – „…And Their Consequence“, das Schlusslicht von „Being As An Ocean“, vereint alles und zwar sehr gekonnt. Die Texte von BEING AS AN OCEAN sind persönlicher und poetischer als die ihrer Genrekollegen, fördern Selbstreflexion und somit auch gerne mal Trübsal. Alles klingt alarmierend und im gleichen Moment zaghaft. Selbst lässige Momente wie das treibende „Forgetting Is Forgiving The I“ oder das schmissige „Little Ritchie“ hinterlassen immer einen traurigen und ernüchternden Nachgeschmack. „Sleeping Sicarii“ steht dagegen fest wie ein Fels und der Hörer wirbelt gleichzeitig bombig gesichert und schwerelos um ein packendes Riff.

Aber BEING AS AN OCEAN schießen sich von hinten selbst ins Knie – man nimmt die Band aufgrund der zuckrigen Tendenz zu schnell auf die leichte Schulter, lässt die gleitfähigen Hymnen wie Eier in der Teflonpfanne an sich ablaufen und sich dazu verleiten, eben nicht auf den Aufbau und die markanten Feinheiten zu achten. Bassist und Schlagzeuger bringen sich auch durchaus passabel ein, werden aber vom All-you-can-sing-Duo komplett geschluckt, sodass erst nach genauem Hinhören und zwanghaftem Ausblenden des Gesangs die tatsächliche kompositorische Stärke zu erkennen ist. Letztendlich ist „Being As An Ocean“ wie ein Boot, das auf dem Ozean schwimmt, der den Hörer unvermittelt mit Sturm und starkem Wellengang konfrontiert, aber streckenweise auch auf ruhigem Gewässer entspannt vor sich hinschippern lässt. Die teils krampfige, unvorhersehbare Vorhersehbarkeit und das Drama, wo gar keines ist, sorgen zuweilen für Unwohlsein beim Passagier.

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25.06.2015

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