Coldburn - Down In The Dumps

Review

Wer es sich mit COLDBURN und deren aktueller Platte „Down In The Dumps“ ganz einfach machen will, der schreibt dass sie Hardcore „der alten Schule“ spielen. So simpel klingt es auf den ersten Durchlauf, aber tatsächlich steckt weitaus mehr dahinter. Die Hardcore Punker aus Leipzig bauen zwar schon auf dem staksenden Ausfallschritt auf und holen sich ihre Wucht aus tiefgestimmten Riffs, die den Körper zum Beben und die Faust zum Ballen bringen sollen. Aber kleine Feinheiten heben „Down In The Dumps“ dann deutlich vom üblichen Standard ab.

Nicht selten schwebt eine ansprechende Melancholie über der dominanten Härte. Tiefgang und ansteckende Verzweiflung überdecken alles, wenn ein offener Akkord plötzlich die Hetzjagd unterbricht. COLDBURN würden sich durchaus auch sehr gut bei Deathwish Records machen, sind dafür sperrig und einfallsreich genug. Alleine „Wish I Could“ durchläuft fast alle möglichen Spielarten des Hardcores, befriedigt den Härtlinger mit ausgestrecktem Ellenbogen genauso, wie den Fan der gerne für sich alleine den Körper zucken lässt. Es ist nicht unbedingt die hohe Kunst der Fingerfertigkeit, die hier von der Saitenfraktion demonstriert wird, darauf kommt es aber bei einer derart guten Platte auch nicht an. Nein, es ist die Art und Weise, wie COLDBURN die Stücke gestapelt haben, wie die Stücke verlaufen und wie sie überraschend enden. „Scour the Rust Featuring Dan“ und „Letdown“ zerren am Gemüt des Hörers, prügeln ihn in die Dunkelheit und reißen ihn dort langsam aber gemütlich in Stücke. Der herbe Gesang von Johannes Böttge setzt den Arrangements die Krone auf, ebenso wie das Drumming von Jonas Lehnert, der nicht nur in „No Need“ eine saustarke Leistung abliefert. Das kurz aufflammende und umgehend wieder ausgeblendete Solo als Finale wirkt herrlich unfertig und macht den Song aber letztendlich erst richtig rund.

Durchdachter Hardcore mit angenehm verstörenden Momenten, zu dem man aber trotzdem noch ordentlich Feiern kann, das ist es was den Hörer der Platte erwartet. Es geht weniger um Street-Credibility und um Mitsing-Parts, als um echte Emotionen, die nachhallen und glaubwürdig berühren. Tiefe Löcher graben, statt alles nur kaputthauen. „Down In The Dumps“ ist also kein leichtes Mädchen, ziert sich und entblößt nicht alles beim ersten Date. Wer sich aber die Mühe macht richtig hinzuhören und verstehen will, der wird entdecken welche Perle er sich da geangelt hat. COLDBURN wollen erobert werden, traut euch!

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01.03.2015

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