Agincourt - Angels Of Mons

Review

Viele Bands haben ihren großen Durchbruch erst im zweiten Anlauf geschafft. Ähnliches versuchen jetzt auch die Briten AGINCOURT. In den Neunzigern galten sie als die große Nachwuchshoffnung der Insel, bekamen jedoch nicht ein einziges Album zu Stande. 2008 erfolgte dann die Reunion und jetzt haben die vier Herren endlich einen Langspieler am Start.

Musikalisch ist die Band dabei ihrem althergebrachten Konzept treu geblieben. Hört man ihnen zu, hat man das Gefühl, 30 Jahre in der Zeit zurück katapultiert worden zu sein. Metalfans wurden von den Massenmedien als gefährliche Satanisten hingestellt, Musiker trugen lange Haare und bunte Spandex-Hosen und die NWoBHM mischte die Szene ordentlich auf. Genau diese Attitüde und diese Bilder transportieren AGINCOURT mit ihrem Sound, der direkt aus den Achtzigern zu stammen scheint. Die Basis dafür bietet die treibende Gitarrenarbeit, die so auch aus dem Hause SAXON oder JUDAS PRIEST stammen könnte. Die Rhythmussektion sorgt dabei für ein knackiges Untergerüst, das mit seiner locker-flockigen Art seine Wurzeln deutlich in der Schnittstelle zwischen Hard Rock und klassischem Heavy Metal haben dürfte. Sänger Richard E. Toy liefert hingegen „nur“ eine gute Leistung ab. Wenn man den Rest der Band mit den absoluten Übervätern des Metals vergleicht, ist es fast schon verwunderlich, wenn der Sangesmann nicht direkt mit BRUCE DICKINSON oder ROB HALFORD gleich gesetzt wird. Aber an deren Klasse reicht Richard einfach nicht ganz heran.
Braucht er aber auch nicht. Denn die eigentliche Stärke des Quartetts liegt in einem ganz anderen Bereich: dem Songwriting. Die einzelnen Stücke offenbaren ein wunderbares Verständnis für den frühen Metal. Sie gehen gut ins Ohr, weisen Geschwindigkeit und Härte auf und gehen trotzdem immer mit einer guten Portion Melodie einher. Diese Mischung so gelungen umzusetzen, wie es diese Combo tut, ist bisher nur ganz wenigen gelungen. Die Briten haben einfach ein großartiges Gespür für Melodien, das jenem der eisernen Jungfrauen fast schon ebenbürtig ist. Die Tatsache, dass sie dabei mit zwei Gitarren arbeiten, trägt viel zum Gelingen der einzelnen Songs bei. Diese bewegen sich zwischen eher eingängigen Nummern wie „Promised Land“ und „Breakdown“ auf der einen und Titeln mit einem Hauch Progressivität wie „Queen Of The Night“ oder der epischen Band-Hymne „Agincourt“ auf der anderen Seite.

Klar. Innovativ ist das alles nicht. Und auch der IRON-MAIDEN-Vergleich kommt dem Hörer einmal zu oft in den Sinn. Dennoch kann man sich dem Eindruck nicht verwehren, dass AGINCOURT jetzt ebenfalls zu den ganz Großen der Szene gehören würden, hätten sie bereits in den 80ern begonnen, Musik zu machen. Kein Album der letzten Zeit hat den Spirit der NWoBHM so sehr verkörpert wie „Angels Of Mons“. Allein deshalb gehört es schon in jedes Plattenregal.

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11.11.2011

Der metal.de Serviervorschlag

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