Archer - Culling The Weak

Review

Das Trio ARCHER aus Santa Cruz, Kalifornien, veröffentlicht sein drittes Album „Culling The Weak“ über Metalville. Produziert wurde der Langspieler von keinem geringeren als Mike Clink, der auch schon für GUNS N‘ ROSES oder MEGADETH die Knöpfchen gedrückt hat. Das ARCHER raus aus dem Underground wollen, beweisen vergangene Konzerte auf dem Sweden Rock Festival oder auf dem Bang Your Head!!! in Balingen. Außerdem geht es für Dylan Rose & Co ab Oktober auf große Promo-Rundreise als Support für ANNIHILATOR und DORO. Im Gepäck haben sie natürlich die neue Scheibe „Culling The Weak“. Mal sehen, äh hören, ob die acht Heavy-Metal-Songs was können.

Der Opener „Belief“ verbreitet erstmal gähnende Langeweile. So holt man doch den potentiellen Heavy-Metal-Fan nicht ab! Wenn der erste Song läuft, sollten die Eier auf die Größe eines Tennisballs anschwellen, die Haare bis zum Hintern sprießen und die Stimme in ungeahnte Höhen vordringen. Aber hier: nichts. Minutenlang wird einem das nervige Main-Riff in die Gehörgänge gehämmert. Außerdem werde ich das Gefühl nicht los, das Riff schon mal gehört zu haben… Die Gitarren in Interlude und Solo bringen zumindest Golfballgröße und lassen die Kopfhaut jucken. Aber dann? Klar, nochmal Main-Riff. Warum auch nicht? Leider geht es erstmal genauso weiter und zu „Hurl The Cross“ passt das gerade Geschriebene wie das „Black“ zu „Sabbath“. Zu selten greift Gitarrist Dylan Rose, der auch gleichzeitig für die Vocals zuständig ist, auf zwei unterschiedlich klingende Gitarrenspuren zurück. Hey, wir leben im Jahr 2015, da darf auch ein Trio mehrere Gitarren in den Laptop jagen. Das handwerkliche Geschick bringen jedoch alle drei Musiker mit. Vor allem Keyhan Moini, der für das Schlagzeug verantwortlich ist, weiß, wie man ein kompliziertes Arrangement an den Drums einfach klingen lässt. Mike Clink hat den Kaliforniern außerdem einen starken Sound verpasst, der aufgeräumt, nicht überproduziert und sehr natürlich klingt. Der Titeltrack, mit knapp dreieinhalb Minuten das kürzeste Stück, zeigt dann endlich, dass die Jungs es doch können. Knackig, mit markanten und abwechslungsreichen Riffs kommt endlich Stimmung auf. Tennisbälle, Haare, Stimme – Check! Die Vocals von Dylan Rose bewegen sich irgendwo im Megadave-Universum, sind beim Großteil der Songs aber nicht kreativ genug umgesetzt, um dauerhaft spannende Hooklines abzuliefern. Raus aus den nichtssagenden Songs führen dann nochmal „King For A Day“ und der letzte Track „My Atrocity“. Fetzige Leads mit dicken Rhythmusgitarren und ein abwechslungsreiches Arrangement (ja, auch nach dem ersten Chorus darf mal ein Solo kommen!) bringen dicke Pluspunkte.

ARCHER haben es definitiv drauf, Metal zu spielen. Aber in der School of Rock haben sie wohl nicht richtig aufgepasst. Klassischer Heavy Metal lebt doch von Vocals und Gitarren. Ohne diese Komponenten wird es schwierig. Außer du heißt Toni Iommi, der sogar aus einem kaputten Tennisschläger noch tonnenschwere Riffs rausholt. Geht die Lehrbücher nochmal durch, schraubt an den vorhandenen Ideen und macht aus Fillern richtige Killer!

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25.07.2015

Der metal.de Serviervorschlag

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