Crystal Viper - Legends

Review

Galerie mit 22 Bildern: Crystal Viper - Area 53 Festival 2021

CRYSTAL VIPER haben bereits mit ihren Alben „The Curse Of Crystal Viper“ und „Metal Nation“ positiv auf sich aufmerksam machen können. Dieses Jahr erfolgte der Labelwechsel zu AFM. Das erste Release unter dem neuen Banner, „Defenders Of The Magic Circle – Live In Germany“ vom Juni dieses Jahres, sorgte bei Fans und Presse für etwas Verdruss, da die halbgare Zusammenstellung nur nach schnellem Geldmachen aussah.
Mit „Legends“ haben die Polen nun Longplayer Nummero drei und zugleich das erste reguläre Studioalbum über AFM am Start. Die Lyrics gründen dabei auf alten polnischen Sagen und Legenden.

Nach dem typischen Intro können CRYSTAL VIPER gleich mit dem Opener „The Ghost Ship“ punkten, der alle Markenzeichen ihres mitreißenden Sounds beinhaltet: einen geradlinigen, kraftvollen Groove, eine einprägsame Hookline mit ohrwurmartigen Melodien und einen schön thronenden Höhepunkt. Bei „Blood Of The Heroes“ wird an Dynamik noch etwas zugelegt, das Bridge-Refrain-Konstrukt erobert sofort die Gehörgänge und das variantenreiche zweistimmige Solo weist heuer sogar die pfeilschnellen Aspekte von DRAGONFORCE auf.
Bei dem von einer mächtigen Bassline geführten „Greed Is Blind“ habe ich den Eindruck einer faszinierenden Mixtur aus IRON MAIDEN und RUNNING WILD zu lauschen. Und Marta Gabriel läuft mit ihrer variablen und ausdrucksstarken Stimme zur Höchstform auf. „Sydonia Bork“ schlägt balladeske Klänge an, kann durch die Melodie und Martas emotionalen Gesang aber ebenfalls Akzente setzen. Im letzten Drittel intensiviert sich der Titel durch die einsetzende E-Gitarre zu einer Power-Ballade.
„Goddess Of Death“ begeistert vor allen Dingen durch die facettenreichen Riffs und Licks und das melodische Hauptthema. Bei „Night Of The Sin“ übernimmt wieder ein kraftvoller Groove das Kommando und lässt den Aufbau in einen starken Mitgröhl-Refrain münden, wie ihn Songs von ACCEPT und RUNNING WILD früher ausgezeichnet haben. Das mystisch angehauchte „Secrets Of The Black Water“ fungierte als Bonus-Track auf „Defenders Of The Magic Circle – Live In Germany“ bereits als Appetithäppchen für diese Werk und reiht sich problemlos in die Riege der Hammersongs von „Legends“ ein. Welch ein genialer Höhepunkt!
„A Man Of Stone“ tendiert mehr zum Melodic Power Metal, wird aber durch die markanten CRYSTAL-VIPER-Trademarks an Gitarre und Gesang bestens veredelt. Dass bei „Black Leviathan“ RUNNING WILD Pate stehen, ist nicht zu überhören. Doch wenn irgendeine Band dieses Erbe adäquat weiterführen kann, dann CRYTAL VIPER. Auch kurz vor Schluss gibt es nicht das geringste Schwächeln bei den Polen, denn die Mischung aus druckvollem Power Metal und melodischem, leicht pathetischem True Metal ist bestens gewählt und wird live für hymnenartiges Mitsingen sorgen. Dass es sich beim Rausschmeißer um eine Coverversion von ACCEPTs „TV War“ handelt, hätte ich beim Aufbau gar nicht bemerkt, so viel Energie hängen CRYSTAL VIPER dort rein. Ein Bandeigener Song wäre mir zum krönenden Abschluss zwar lieber gewesen, doch interpretieren ihn die vier Polen auf so intensive und kraftvolle Weise, dass es die reine Freude ist.

Was ich kaum zu erhoffen wagte, ist eingetreten. CRYSTAL VIPER präsentieren sich tatsächlich noch stärker als auf „Metal Nation“. Es schleicht sich nicht der kleinste Schwachpunkt ein. Die Band wird ihrem Ruf als neue Hoffnung des traditionellen Heavy Metal und True Metal gerecht und macht auf dem wegweisenden dritten Album eigentlich alles richtig.
Was gebe ich denn nun einem Album, dass ausnahmslos aus Killern besteht? Selten war ich so nahe dran, die Höchstnote zu zücken. Doch wenn CRYSTAL VIPER das nächste Mal noch zulegen, stehe ich dann vor einem Problem. So halte ich mich mühevoll zurück und verteile – da wir keine Halbnoten haben – „nur“ neun Punkte, auf dass die Polen mich mit dem nächsten Album vollkommen plattmachen. „Legends“ ist aber meines Erachtens das beste True-Metal-Album des Jahres 2010!

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08.10.2010

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1 Kommentar zu Crystal Viper - Legends

  1. blackchest sagt:

    "Greed Is Blind" kennt mittlerweile bereits jeder durch den dazugehörigen Videoclip. Dieser Song spiegelt aber auch das Album in gewisser Weise wider: Mittelmäßigkeit an allen Ecken und Enden. War das letzte Album noch mit vielen Höhepunkten gespickt, kommt es mir hier so vor als lebt die Band von den vielen Gastauftritten und ihren Vorschusslorbeeren. Schade. Der Schuss ging nach hinten. Hoffen wir, dass sich die Band um Frontfau Marta bald wieder fängt und ordentlich auf den Putz haut.

    5/10