Doro - Raise Your Fist

Review

Galerie mit 36 Bildern: Doro - Keep It True Rising III 2023

Wer ein DORO-Werk kauft, der weiß natürlich schon im Vorhinein, was ihn erwartet. Und der typische DORO-Fan will beim Hören einer neuen Scheibe der deutschen Metal-Queen vermutlich auch keine Überraschungen erleben. Entsprechend schmal ist der Grat, auf dem Doro Pesch wandeln muss, will sie einerseits nicht ihre loyale Fanbasis vergraulen, sich und andere aber auch nicht als ständige Kopie ihrer selbst zu Tode langweilen.

Man kann es Frau Pesch gar nicht hoch genug anrechnen, dass sie für „Raise Your Fist“ nicht auf Nummer sicher gegangen ist, sondern sich durchaus experimentierfreudig zeigt. Zwar bleibt zu jeder Sekunde klar erkennbar, dass es sich um eine DORO-Scheibe handelt, ein moderner Smash-Hit wie das bereits von der „Raise Your Fist In The Air“-EP bekannte „Victory“ oder ein grooviger Midtempo-Stampfer wie „Grad The Bull (Last Man Standing)“ zeigen eher ungewohnte Facetten der Düsseldorferin. Relevanz statt Redundanz, so könnte man den Grundcharakter von „Raise Your Fist“ beschreiben.

Am meisten aus der Reihe tanzt zweifellos „Freiheit (Human Rights)“. Mit dem gesangsbetonten Motto-Song hat ausgerechnet DORO die perfekte schwermetallische Entsprechung eines typischen Rap-Songs geschaffen. Dass das Ganze auch noch hervorragend funktioniert und neben einer starken Message auch über einen gewaltigen Ohrwurm-Faktor verfügt, hätte man wohl kaum erwarten können. Dagegen wirkt die etwas monotone Ballade „It Still Hurts“ eher konventionell, ja regelrecht bieder. Der unvergleichliche Lemmy (MOTÖRHEAD) reißt es dann aber als Duett-Partner mit seiner sonoren Stimme wieder raus und macht das Lied doch noch zu etwas besonderem.

Teilweise sind es die kleinen Dinge, die „Raise Your Fist“ seinen besonderen Charme verleihen. So gniedelt sich Gast-Gitarrist Gus G. im bereits erwähnten „Grab The Bull (Last Man Standing)“ keine endlose Instrumental-Frickelei aus der Hüfte, sondern setzt mit einem gleichermaßen kurzen wie prägnanten Solo dem Schlussteil des Stückes eine schön akzentuierte Krone auf. Und die Power-Ballade „Hero“ wäre wohl auch nur halb so gut geworden, hätte Frau Pesch das Stück nicht dem unvergleichlichen Ronnie James Dio gewidmet und diese Huldigung durch zahlreiche Text-Zitate gekonnt unterstrichen.

Insgesamt bietet „Raise Your Fist“ zahlreiche Highlights, die Doro Pesch als gleichermaßen traditionsbewusste wie wandlungsfähige Metal-Queen zeigen. Echte Stinker haben sich nicht eingeschlichen, allerdings finden sich beispielsweise mit „Rock Til Death“ und „Little Headbanger“ auch einige völlig unspektakuläre Stücke auf der Scheibe wieder, die man guten Gewissens als – wenn auch sehr hochwertiges – Füllmaterial bezeichnen kann. Und die Ballade „Engel“ ist letztlich einfach eine ganze Ecke zu kitschig geraten, so dass einen in Kombination mit dem manchmal etwas holprig klingenden deutschsprachigen Text ein leichtes Fremdschäm-Gefühl beschleicht. Den Hörgenuss können einem diese leichten Schönheitsmakel jedoch keineswegs verleiden, so dass Fans traditioneller Metal-Sounds auch beim neuen DORO-Album unbesorgt zugreifen dürfen.

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13.10.2012

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