Evil Conspiracy - Prime Evil

Review

Als ich die neue Platte der Schweden von EVIL CONSPIRACY zugeteilt bekam, wurde mir ein Power-Metal-Album versprochen. Umso erstaunter war ich, als mir die Band nach einem kurzen Intro mit dem zweiten Song „Rule The Ruins“ ein richtiges Thrash-Metal-Brett um die Ohren gehauen hat. Ich dachte erst, ich hätte versehentlich ein HAVOK- oder ein LOST-SOCIETY-Album eingelegt, doch nachdem EVIL CONSPIRACY ab Mitte des Songs im Chor „See the sky above you!“ anstimmen, ist klar, wohin die Reise geht.

Die Band vollführt auf ihrem neuem Album „Prime Evil“ eine Reise quer durch alle Epochen des Thrash und des Power Metals. Immer wieder wechseln sich rasante Thrash-Riffs, welche zum Teil stark an alte METALLICA erinnern, mit Ohrwurmrefrains ab, welche zwar klischeebeladen daherkommen, aber dennoch, oder vielleicht gerade deshalb, direkt ins Ohr gehen und einen starken Wiedererkennungswert haben. Wenn in Songs wie „Fallen From The Sky“ die Refrains ausgepackt werden, erreicht die Atmosphäre eine solche Dichte, dass dem Hörer am laufenden Band Schauer über den Rücken jagen. Viel Platz für Träumereien lassen EVIL CONSPIRACY jedoch nicht. Nach atmosphärischen Passagen wird meist der nächste vernichtende Thrash-Hammer ausgepackt und jeder Anflug von Kitsch verfliegt.

Auch wenn viele der vorliegenden Songs grandios sind, kann man dennoch nicht leugnen, dass das Album seine Längen hat. Manche Riffs sind in sich nicht stimmig und durch die lange Spielzeit von über 50 Minuten kommen solche Probleme stärker zum tragen, als auf einem Album, welches eine runde halbe Stunde lang ist. So kommen manche Songs unweigerlich rüber, als wären sie als „Lückenfüller“ gedacht, um die Spielzeit zu strecken und auch wenn man nach den ersten zwei, drei Songs hungrig auf weiteres Material ist, zieht sich das Album gegen Ende hin. Ich habe nach dem siebten, spätestens achten Song meistens die Konzentration und die Lust am Weiterhören verloren, sodass der Rest des Albums nur noch an mir vorbeigezogen ist. Das liegt nicht daran, dass die letzten Stücke schlecht sind, nur ist man nach drei Vierteln des Albums einfach „satt“.

Nichtsdestotrotz ist die neue Platte von EVIL CONSPIRACY gut gelungen. Die meisten Songs sind richtige Kracher und auch das eine oder andere Highlight (hört euch unbedingt „Fallen From The Sky“ an) hat sich auf „Prime Evil“ eingeschlichen. Im Gesamtpaket hätte man gut daran getan, nicht das ganze Pulver in dieses Album zu feuern, sondern ein paar Songs zurückzustecken und gegebenenfalls für späteres Material aufzuheben.

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26.02.2015

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