Hammerfall - (r)Evolution

Review

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Gute Nachrichten: HAMMERFALL sind wieder da! Knappe drei Jahre nach „Infected“, dem für mich bisher schwächsten Langspieler der Bandkarriere, besinnen sich die Schweden mit ihrem neunten Studioalbum „(r)Evolution“ wieder auf das, was sie am Besten können: nämlich klischeegetränkten, eingängigen Power Metal ohne viel Brimborium.

Eines vorweg: trotz des Albumtitels ist „(r)Evolution“ weder revolutionär noch ein Evolutionssprung – ganz im Gegenteil zeigen die Echt-Metall-Heroen um Gitarrist Oscar Dronjak und Sänger Joacim Cans doch exakt die musikalische und lyrische Herangehensweise, die schon zu Gründungszeiten der Band dafür sorgte, das man HAMMERFALL entweder liebte oder hasste.

Während die Kritiker HAMMERFALL für ihre oftmals als kitschig empfundenen Riffs, Melodien und mit Unmengen an Pathos versehenen Texte abwatschten, waren dies genau die Faktoren, die den Schweden schon bei Erscheinen von „Glory To The Brave“ 1997 in Fankreisen den Heldenstatus verliehen.

Nachdem das 2011 veröffentlichte „Infected“ auf einige liebgewonnene HAMMERFALL-Trademarks verzichtete und nicht nur musikalisch dunkler anmutete, sind diese auf „(r)Evolution“ wieder im Überfluss vorhanden –  das beginnt schon beim Cover-Artwork von Andreas Marschall, das dieses Mal wieder Band-Maskottchen Hector im typischen HAMMERFALL-Stil präsentiert, und setzt sich über die knappen 50 Minuten Spielzeit fort.

Der – ähm, hymnische – Opener „Hector’s Hymn“, der folgende Titeltrack „(r)Evolution“ und das bereits als Single veröffentlichte ultraeingängige „Bushido“ sind genau die Art von Songs, die HAMMERFALL auszeichnen: Fans der Band werden vor Freude jauchzend ihre Mähne kreisen lassen, während die Verächter kopfschüttelnd von Dannen ziehen.

Der im typischen HAMMERFALL-Stil gehaltene Stampfer „Ex Inferis“, das balladeske „Winter Is Coming“ oder das treibende „Origins“ – die Schweden ziehen auf „(r)Evolution alle Register um ihre altgedienten Fans zu beglücken. Ausfälle gibt es eigentlich keine zu verzeichnen, das abschließende „Wildfire“ mit seinem beinahe an BLIND GUARDIAN erinnernden Bombast-Refrain und „Evil Incarnate“ fallen qualitativ leicht ab, dafür wissen neben den oben erwähnten Songs vor Allem das sowohl musikalisch als auch textlich die Essenz der Band einfangende „We Won’t Back Down“ und das ohrwurmige „Tainted Metal“ zu überzeugen.

Aufgenommen in den Castle Black-Studios lag die Produktion dieses Mal wieder in den Händen von Fredrik Nordström alias Ritchie Rainbow (DREAM EVIL), der auch für die beiden ersten HAMMERFALL-Scheiben „Glory To The Brave“ und „Legacy Of Kings“ verantwortlich war, und klingt um Längen besser als noch auf „Infected“: das Gitarrengewitter von Oscar Dronjak und Pontus Norgren weiß ebenso zu überzeugen wie die hervorragende Gesangsleistung von Joacim Cans, der nach seinem Ausflug in die Welt des schwedischen Eurovisionsdschungels wie neugeboren klingt.

Zwar kommen HAMMERFALL mit „(r)Evolution“ nicht an das Niveau der frühen Bandklassiker der Neunziger heran, aber liefern ihre stärkste Platte seit mindestens „Chapter V: Unbowed, Unbent, Unbroken“ (2005) ab – Fans können also beruhigt zugreifen!

 

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30.07.2014

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2 Kommentare zu Hammerfall - (r)Evolution

  1. Doktor von Pain sagt:

    Der erste Satz der Rezension klingt für mich ziemlich paradox.

  2. Holger sagt:

    Zumal zu schreiben, dass es das beste seit Chapter V sein soll, welches für mich persönlich das schwächste ist.
    Wenn schon, dass Beste seit Infected, die für mich die stärkste Platte seit langem von HF war.

    Aber so sind halt persönliche Ansichten 😉