Killers - Murder One (Re-Release)

Review

Nach seinem unrühmlichen Ende bei der englischen Heavy Metal Legende IRON MAIDEN irrte Sänger Paul Di’Anno einige Zeit recht ziellos in der Metalwelt umher. Seine eigene Band BATTLEZONE konnte lediglich Achtungserfolge einfahren und die Projektbeteiligungen von Paul standen unter noch schlechteren Sternen, so dass sich Herr Di’Anno Mitte/Ende der Achtziger zeitweise sogar ganz aus dem Musikbusiness zurück zog. Erst um 1990/1991 herum leckte er wieder Blut und gründete die Band KILLERS, benannt nach seinem bis dato größten musikalischen Erfolg. Das hier in der remasterten Form vorliegende Debüt “Murder One” konnte damals überraschend gute bis sehr gute Kritiken einfahren.

Völlig zu Recht, wie dieser Re-Release zeigt. Der Stil von KILLERS hat mit Di’Annos früherem Arbeitgeber allerdings nur rudimentär zu tun. Vielmehr präsentiert das Quintett ein interessante Mischung aus typischem NWoBHM Heavy Metal und Heavy Rock. Knackig legen die KILLERS mit “Impaler” gleich beim Opener los und man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Paul es noch einmal wissen will. Frisch und inspiriert kommen die Songs auf “Murder One” aus den Boxen der heimischen Anlage. Neben aggressiven Nummern wie dem Stampfer “The Beast Arises”, der mehr von amerikanischem Hard Rock als britischem Metal hat, oder dem drückenden “Marshall Lockjaw” steht die Abwechslung im Vordergrund des KILLERS-Debüt. Ein Stück wie “Takin’ No Prisoners” balanciert hauchdünn an der Grenze zum Kommerz, ist aber dank Pauls Attitüde, die bekanntlich im Punk wurzelt, noch dreckig genug, um nicht kitschig daher zu kommen. Gleiches gilt für “S & M” und die schöne Halbballade “Dream Keeper”, bei dem Paul seine beste Leistung auf dem Album abliefert. Jeder Song der Scheibe hat seine eigene Atmosphäre und Stärken, so dass dem Hörer niemals langweilig wird. Da fällt es auch nicht negativ ins Gewicht, dass sich mit “Children Of The Revolution” und “Remember Tomorrow” zwei Coverversionen auf dem Album befinden. Erste Nummer ist ein T.REX-Cover, dass zwar nah am Original eingespielt, aber wesentlich härter dargeboten wird und so optimal in den Albumkontext passt. Und “Remember Tomorrow”? Nun ja, welcher Metalhead kennt den Song nicht? Die Version im KILLERS-Stil kommt nicht ganz so zwingend daher wie das Original von IRON MAIDEN, geht aber trotzdem als gelungen über die Ziellinie.

Als Bonus wurde diesem Re-Release eine Handvoll Proberaumaufnahmen in ansprechender Qualität spendiert, die das Package schön abrunden. Die Demoversionen unterscheiden sich teilweise von den Albumtracks und beispielsweise “Dream Keeper” gefällt mir in der roheren Fassung noch besser als auf dem Album. “Murder One” ist ein interessantes Album, das sich Fans von Di’Anno im Speziellen und der NWoBHM im Allgemeinen durchaus in den Schrank stellen können. Den Klassikerstatus hat das Album zwar nicht, aber Spaß macht die Scheibe dennoch.

15.11.2013

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