Orden Ogan - Ravenhead

Review

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ORDEN OGAN haben ein Image-Problem. Denn ein beträchtlicher Teil der Szene hat die Musik der vier Mannen aus Arnsberg (NRW) als lupenreinen Duddel-Daddel-Powermetal abgeschrieben. Ganz zu Unrecht, wie die Band nun auf ihrem vierten Studioalbum eindrucksvoll beweist. Klar gibt es auf „Ravenhead“ Chöre, dicke Keyboardteppiche und hier und da auch tatsächlich eine kleine Portion Kitsch. Doch ist das Scheibchen unterm Strich weitestgehend klischeefrei, überraschend hart und vor allem kreativ ausgefallen.

Als ich die Band mal als Support von TIAMAT gesehen habe, ist offen gestanden nicht viel von der Musik hängen geblieben. Umso überraschender nun die coolen Songs, die die Balance zwischen klassischen, refrainlastigen Strukturen, haufenweise interessanter Ideen, ständiger Abwechslung und einer gehörigen Portion Geschwindigkeit scheinbar mühelos meistern. Es ist immer noch astreiner Melodic Metal, doch geht vor allem die Saitenfraktion äußerst aggressiv zu Werke. Die Riffs sägen sich gerne mal in den Vordergrund (nicht in den Refrains natürlich), haben eine Menge Biss und streifen in ihrer Andersartigkeit schon mal SYMPHONY X-Gefielde (ohne freilich die Virtuosität eines Michael Romeo zu erreichen). Allein das Anfangsriff des Titelsongs ist ein richtiger Kracher. Dazu kommen noch wirklich interessante Soli, die immer wieder mal über das übliche Tonleitergeschrubbe hinausgehen. So macht das Bock! Selbst bombastische Genrestandards wie „F.E.V.E.R.“ kommen aufgrund des treibenden und technisch sehr guten Schlagzeugs und der Gitarrenarbeit, trotz zahlreicher Chöre aus der Konserve, richtig dick. Trotzdem der schwächste Track. Dafür eröffnet das folgende „The Lake“ mit dem coolsten Riff (aber auch der Solopart, alter Schwede!) des Albums und zeigt exemplarisch die wirkliche Stärke von ORDEN OGAN. Keine unnötigen Experimente, nervige Samples oder Keyboard-Overkills. Dafür aber richtig gute Kompositionen ohne Balast aber mit Liebe zum Detail. Folk-Einlagen wie in „Evil Lies In Every Man“ sind dann auch der unaufdringliche Punkt unter dem Ausrufezeichen.

Sebastian „Seeb“ Levermanns Stimme ist ebenfalls eine positive Erwähnung wert. Denn dieser hat sein Organ fantastisch im Griff, verzichtet auf Ausflüge in Kastratenhöhen und ist einfach durch und durch solide. Das lässt sich auf das komplette Album übertragen. Es gibt keine richtig schwachen Songs, keine peinlichen Stellen (das muss bei dieser Spielart des Metals einfach mal erwähnt werden), die Texte sind weitestgehend frei von Klischees, die Produktion ist sehr modern und passend (auch wenn man eine kurze Zeit braucht, um sich auf den doch recht PC-lastigen Gitarrensound einzustellen). Die aktuellen Platzierungen in den deutschen Charts gönnt man der Band angesichts dieser Leistung. Sogar die obligatorische Ballade am Ende ist nicht scheiße. Und das spricht für sich.

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25.02.2015

Der metal.de Serviervorschlag

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