Audrey Horne
AUDREY HORNE und ZODIAC im Interview

Interview

Ende März gastierten die Rock’n’Roll-Norweger AUDREY HORNE und die deutschen Blues-Rocker ZODIAC im Rahmen der Rock Revelation Tour 2014 im Berliner C-Club. Bei der zweiwöchigen Tour waren zudem die Schweden GRAND MAGUS (Headliner) und die isländischen Classic-Rock-Newcomer THE VINTAGE CARAVAN (Opener) dabei. Wir nutzten die Gelegenheit, uns mit den Labelkollegen AUDREY HORNE und ZODIAC über die Tour und die Zeit danach zu unterhalten.

Den Eindruck, den Kollege Endres beim Konzert in Ludwigsburg hatte, dass die Stimmung unter den Gruppen bestens zu sein scheint, bestätigen beide Bands im Interview. Jede Band sei ein bisschen anders, keine klinge wie die andere und die Stimmung sei gut. So dass ZODIAC die Tour als „eine super Reisegruppe“ bezeichnen, die auch vom Publikum hervorragend aufgenommen wird.

Für ZODIAC hielt der C-Club eine besondere Überraschung bereit: Nach dem ersten Song fiel die Lichtanlage komplett aus und die Band musste im Dunkeln weiter spielen. Die vier Münsteraner liessen sich davon nicht beeindrucken denn ändern könne man das ohnehin nicht und „die Leute haben das auch ganz gut aufgenommen“. In den ersten Reihen wurden sogar die Handys statt zum Fotografieren zur Beleuchtung der Bühne genutzt bis die Techniker ein paar Strahler am Boden aufgestellt hatten.

Auch für AUDREY HORNE verlief die Tour hervorragend. Im Gegensatz zur letzten Tour war das Publikum größer, wirkte enthusiastischer und schien textsicherer zu sein. Auf die Frage, ob die Leute eher wegen GRAND MAGUS oder AUDREY HORNE kommen, meint Espen Lien (Bass), dass sich dies von Stadt zu Stadt unterscheide, AUDREY HORNE aber durchweg sehr gute Reaktionen bekämen auch wenn sie nicht als letzte Band spielen. In Berlin hatte ich sogar den Eindruck, dass die Halle bei GRAND MAGUS etwas leerer war.

Das Leben auf Tour beschreibt Toschie auf der Bühne gewöhnlich als reines Freibeuter-Paradies: „You kill, steal, burn, rape, borrow things and don’t give them back“. Espens Beschreibung ist dagegen ziemlich ernüchternd: „Wir sitzen hier und warten auf den Soundcheck, dann warten wir aufs Abendessen, dann warten wir auf die Show, dann warten wir darauf zum Merchstand zu gehen und vielleicht ein paar Autogramme zu geben, dann warten wir darauf das Equipment einladen zu können und dann warten wir auf die Abfahrt. Wir sind hauptsächlich mit Warten beschäftigt“. Aber es gehe ohnehin nur um die eine Stunde auf der Bühne, in der man sich wie der „Master Of The Universe“, der in der besten Band der Welt spielt, fühle. Wenn die Songs starten, erinnert man sich plötzlich daran worum es geht.

Für ZODIAC heisst es sogar noch mehr warten, weil sie nicht jeden Abend Soundcheck machen können, so dass die Tour eigentlich nur aus Warten, oder dem was man daraus macht, besteht. In einer neuen Stadt kann das Sightseeing sein, ansonsten sind auch Plattenläden ein beliebter Zeitvertreib. Schlagzeuger und Schallplattensammler Janosch Rathmer sucht sich oft die örtlichen Plattenläden raus und guckt, was man da so ergattern kann.

Nach der Tour heißt es für beide Bands: Songs fertig schreiben und dann ab ins Studio

AUDREY HORNE nehmen bereits Ende April ihr fünftes Album auf. Wer auf einem Konzert der Rock Revelation Tour dabei war, hat schon zwei, wer auf mehreren Konzerten war, bis zu sechs neue Songs gehört. „I Know“, „There Is A Wolf In My Heart“, „High’n Dry“ und „Gravity“ bekommen unsere Redakteure bei den Konzerten mit und alle neuen Songs kommen gut an. Dass die Songs schon online auftauchen können bevor die Band ins Studio geht, stört sie laut Espen nicht. Zum einen funktioniere das Musikbusiness nicht mehr wie früher, als alles ein Geheimnis war – heutzutage ist alles kostenfrei zu haben. Zum anderen möchten AUDREY HORNE Feedback haben und sehen wie die Songs bei den Fans ankommen. Denn das Publikum ist sehr ehrlich: Wenn die Leute während eines Songs zur Bar gehen, ist er nicht gut. Vorgekommen ist das auf der Tour nicht.

Außerdem wollen die fünf Schweden die Songs live proben, da sie sie im Studio live einspielen werden. Auf den bisherigen Alben haben sie die Instrumente immer nacheinander eingespielt aber diesmal wollen sie es ihren Idolen aus den 70ern und 80ern gleich tun. Denn die Songs erhalten mehr Energie, wenn alle im gleichen Raum bei den Aufnahmen sind.

ZODIAC werden im Mai ins Studio gehen und ihr drittes Album aufnehmen. Zum Teil stehen die Songs schon, da ZODIAC letztes Jahr auf Grund nicht erteilter Visa nicht mit MONSTER MAGNET in den USA touren konnten und die Zeit produktiv nutzten. Einige müssen noch geschrieben werden. Bei ZODIAC werden die Aufnahmen zum Teil live stattfinden. Die Münsteraner haben das bereits beim letzten Album gemacht und da dies gut funktionierte, werden sie auch dieses Mal versuchen, so viele Songs wie möglich komplett als Band einzuspielen. Es gibt aber auch Songs, für die ZODIAC die Instrumente nacheinander einspielen werden, da dies besser für die entsprechenden Songs sei. Sänger Nick van Delft meint jedenfalls, dass es ein cooles Album wird.

In Anbetracht der bisherigen Alben und der Shows beider Bands denke ich, dass wir uns hier auf zwei sehr gute Alben freuen können. AUDREY HORNEs Album soll bereits im August veröffentlicht werden. Live sind ZODIAC diesen Sommer auf einigen Festivals in Deutschland und Frankreich zu erleben für AUDREY HORNE stehen zur Zeit keine Festivalauftritte auf dem Plan.

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22.04.2014

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