Brainstorm
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Interview

BRAINSTORM melden sich wieder amtlich zurück und präsentieren mit „Memorial Roots“ einerseits ein neues Album und andererseits den Einstieg beim neuen Plattenlabel AFM Records. BRAINSTORMs Gitarrist Todde (Torsten Ihlenfeld) weiß, warum BRAINSTORM immer BRAINSTORM bleiben werden und was mit der neuen Scheibe auf die alteingesessenen Fans zukommt…

Brainstorm

Hi Todde, wie geht’s, wie steht’s zurzeit?

Sehr gut, danke der Nachfrage. Und selbst?

Bei mir ist auch alles im Reinen, danke! Album Numero Acht steht auf dem Programm. Erzähl mir doch kurz, was die Fans von „Memorial Roots“ erwarten dürfen und können?

Ein bärenstarkes Album. 200% BRAINSTORM, jede Menge Hörspaß, der auch nach dem x-ten Mal hören nicht langweilig wird und immer wieder neue Details erkennen lässt [lacht]. Auf „Memorial Roots“ kann man so deutlich wie noch nie zuvor sämtliche Facetten von BRAINSTORM wieder finden, ohne dass wir uns selbst wiederholen, da immer auch die jeweilige Weiterentwicklung der Band, also quasi „BRAINSTORM 2009“ zu hören ist. Es gibt Songs, die durchaus auch auf den ersten paar Platten hätten stehen können, aber auch auf dem letzten Album „Downburst“. Und ich glaube, dass wir es auf keinem Album zuvor so phänomenal geschafft haben, harte Riffs und so großartige Melodien und Hymnen so geballt auf ein Album zu bannen. Kurz und gut: „Memorial Roots“ ist das Album, das wir schon immer schreiben wollten.

Im letzten Interview habt ihr uns gesagt, dass ihr euch mit dem Vorgänger „Downburst“ nach allen (musikalischen) Seiten geöffnet habt, um nicht ewig gleich zu klingen. Wird dieser Kurs auf „Memorial Roots“ konsequent fortgeführt?

Ich denke, dass das neue Album eher wieder traditioneller auf unsere Hörer wirkt. Wir haben bewusst die Produktion erdiger gehalten als bei „Downburst“, um den Songs die Gelegenheit zu geben, auch „atmen“ zu können. Grundsätzlich scheuen wir uns aber nicht, was uns gefällt auch einfließen zu lassen, auch wenn man dafür Mal etwas über den Tellerrand schauen muss. Dennoch ist alles auf „Memorial Roots“ eindeutig BRAINSTORM oder sogar speziell „more BRAINSTORM than ever“!!!

Der Assassine auf dem Cover musste einer dämonischen Baum-Säulen-Kombination weichen. Bietet ihr uns textlich etwa eine konzeptuelle Geschichte oder wovon handelt das Album?

Das Album als Ganzes handelt vom Schlagen neuer Wurzeln und vom Verlassen alter Wurzeln im weitesten Sinne, dem Brechen oder Bewahren von Traditionen und deren Sinn und Unsinn, wenn man das ganz grob umreißen will. Für uns als Band ist der Name Programm. Wir hatten den alten Deal bei Metal Blade mit „Downburst“ erfüllt und machen uns jetzt auf zu neuen Zielen. Mit dem Albumtitel „Memorial Roots“ wollten wir außerdem deutlich machen, dass Wurzeln im Leben eines Menschen eine sehr wichtige Bedeutung haben. Jeder Mensch hat seine Wurzeln, seinen Ursprung und jeder schlägt im Leben das ein oder andere Mal neue Wurzeln auf, aber seine alten Wurzeln sollte man niemals verleugnen. Genauso sehen wir das für unsere Band.

Gesanglich scheint sich Andy immer weiter zu entwickeln und klingt von Album zu Album variabler und einfach stärker. Was macht er, um seine Stimme fit zu halten und sie zu trainieren?

Wird Ihn freuen, dass zu hören. Nun, Andy hält sich körperlich sehr fit, treibt viel Sport und lebt quasi für seine Stimme.

Die elf Songs klingen äußerst abwechslungsreich. Wer war hauptsächlich für das Songwriting zuständig?

Die heilige Dreifaltigkeit bestehend aus Mille, Andy und mir [lacht].

Erzähl doch einmal ein wenig, wie man sich den Songwriting/Produktions-Alltag bei BRAINSTORM so vorstellen kann. Steht da richtiges „Brainstorming“ auf dem Programm?

Üblicherweise „hirnen“ Mille und ich erstmal alleine zu Hause oder bei uns im Studio an neuen Riffs und Songstrukturen, bevor dann die Basics zusammen mit Dieter ausarrangiert werden. Wenn dann einmal die Grundidee steht, bekommt Andy die Ergüsse. Das Ganze dann kräftig geschüttelt und gerührt und fleißiges „Brainstorming“ betrieben, dauert es noch eine ganze Weile, bis es letztendlich ein richtiger BRAINSTORM-Song ist. Aber die, die es schaffen, würden ohne Wenn und Aber auch bei Duracell bestehen. Echte Dauerbrenner eben [lacht].

Drei Songs sprengen dieses Mal sogar die Sechs-Minuten-Marke! Dürfen wir in nächster Zeit sogar progressive Heldentaten von euch erwarten?

Wahrscheinlich eher nicht. Man kann auch längere Songs interessant gestalten, ohne gleich in progressive Gefilde abzudriften. Außerdem haben wir des Öfteren auf unseren Scheiben längere Tracks, wie z.B. „Soul Temptation“ vom gleichnamigen Album oder „Beyond My Destiny“ von „Ambiguity“, um zwei zu nennen.

„Downburst“ hatte für mich eine sehr düstere Grundatmosphäre. Auf „Memorial Roots“ scheint die ganze Sache etwas aufgelockerter zu wirken. War das Absicht oder sehe ich das falsch?

Ich habe eher das Gefühl, als wäre „Memorial Roots“ vom Grundcharakter her etwas düsterer als „Downburst“. Aber hier dürfte auch das Cover mit eine Rolle spielen, denke ich. Das Visuelle beeinflusst ja manchmal doch sehr, auch unterschwellig.

Wer hat die Produktion des Albums übernommen?

Sascha Paeth, Miro und wir selbst.

Gibt es so etwas wie einen Favoriten-Song für dich auf der Platte?

Ich denke, man muss die Platte als Ganzes hören, denn für mich ist „Memorial Roots“ ein kleines Meisterwerk geworden. Aber wenn man schon Favoriten benennen muss, dann wäre es für mich „The Conjunction Of 7 Planets“.

Bei der Präsentation von „Downburst“ hat sich euer damals neuer Bassist Antonio Ieva gerade erst eingelebt. Seid ihr mit dieser Verpflichtung auch eineinhalb Jahre später noch glücklich?

Toni hat sich sehr gut bei uns eingelebt und war und ist für die Band die richtige Entscheidung gewesen. Das kann man nach gut zwei Jahren rückblickend auf jeden Fall sagen.

In nächster Zeit werdet ihr auch ausgiebig auf Tour sein. Wo können die Fans euch sehen?

Nun, wir waren ja bereits in USA, Mexiko, England und Belgien, jetzt kommt der Rest von Europa in den Genuss einer BRAINSTORM-Liveshow. Wir starten Ende Oktober in Richtung Spanien und rollen die Landkarte dann erst einmal von Süden nach Norden auf. Spanien, Frankreich, Italien, Schweiz, Deutschland, Skandinavien. Auf dem Rückweg spielen wir uns dann durch Holland, nochmals Deutschland und ein paar Shows in Osteuropa wieder Richtung Heimat.

Haltet ihr euch für den besten melodischen Metal-Act Deutschlands ;-)?

Wir sind BRAINSTORM. Punkt. Ob wir die besten sind, dürfen und sollen gerne andere entscheiden, das interessiert uns nicht die Bohne ;-)!

Eure Diskographie wird mit jedem Jahr länger und besser. Bist du mit den ersten Alben von BRAINSTORM auch aus heutiger Sicht noch zufrieden oder würdest du Vieles anders machen?

Definitiv zufrieden. Alben sind Momentaufnahmen, die die Band zum jeweiligen Zeitpunkt widerspiegeln, also ist alles gut, wie es ist.

Zeit zum „Brainstormen“:
BRAINSTORM bedeutet für mich… Freundschaft, geile Mucke, wahr gewordene Träume.
Glatzköpfige Frauen sind… mutig.
Außer der Musik… gebe ich Gitarrenunterricht.

Genug gedacht. „Memorial Roots“ wird wieder für gehörig Unterhaltung unter der BRAINSTORM-Fangemeinde sorgen. Todde, danke für deine Zeit und alles Gute!

Danke dir! Ebenfalls.

Galerie mit 37 Bildern: Brainstorm - Rengsdorfer Rockfestival 2023
07.10.2009

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