Catastrophic
Catastrophic

Interview

In diesen Tagen werden wir Zeugen der Geburt eines beeindruckenden Hybird-Projektes, gezüchtet aus feinsten Erbanlagen der beiden Spezies "Florida-Death-Metal" und "New-York-Hardcore". Obituary Mastermind Trevor Peres war so freundlich sich meinen Fragen bezüglich dieser neuen Combo zu stellen und ein bisschen über die beiden Musikgattungen zu philosophieren…

CatastrophicTrevor, bitte erzähle unseren Lesern eingangs einmal, wie diese interessante Band gegründet wurde. Wer fing mit der ganzen Sache eigentlich an, und wie kamen die Bandmitglieder zusammen? Kanntet ihr euch denn schon länger?

Gegen Ende des Jahres 1997 waren wir mit Obituary auf einer US-Tour ohne John Trady (Obi-Sänger) unterwegs, und Keith DeVito sprang für ihn ein. So wurden wir während der Tour zu Freunden und wir sprachen oft darüber, uns in der Zukunft mal musikalisch zusammenzusetzen. Also trafen wir uns im nächsten Jahr und begannen erste Songs zu schreiben. Wiederum im nächsten Jahr, also mittlerweile 1999, begannen wir dann auch mit der Suche nach Musikern, so dass Keith schließlich mal bei seinem Drummer-Kollegen von Pyrexia anfragte. Nicht nur der, sondern auch die anderen Bandmitglieder zeigten sich begeistert. So führte also eines zum anderen, und letztendlich sind die anderen auch alle eingestiegen…

Für alle Unwissenden unter uns: Beschreibe doch bitte mal die Band Pyrexia! welchen Stil spielen die Jungs eigentlich?

Hauptsächlich stehen Pyrexia für eine sehr schnelle Spielart des Death-Metal.

Was ist in deinen Augen ein besonderes Feature der Band Catastrophic, was macht sie einzigartig?

Wir verbinden die einzelnen Stile auf eine Weise miteinander, wie es nicht viele andere Bands tun. Auf der einen Seite haben wir die brutal-groovenden Klänge aus der Welt von Obituary auf Lager, auf der anderen Seite aber auch sehr schnelle Grind- und Hardcore-Elemente.

Denkst du, dass man Catastrophic in ein bereits bestehendes Genre einordnen kann, oder habt ihr etwas gänzlich Neues geschaffen? Spricht die Mucke wohl eher Death-Metal-Maniacs oder Hardcore-Fans an?

Ich denke die Fans halten sich in etwa die Waage. Es ist einfach für jeden was dabei. (Sehr diplomatische Antwort… – Der Red.)

Wo wir gerade vom Hardcore sprechen: Magst du dieses Genre sehr, und wenn dem so ist, kannst du ein paar Bands und Elemente nennen, die du daran schätzt?

DRI und Agnostic Front finde ich sehr gut. Am Hardcore im allgemeinen mag ich die Aggressivität. Weil man dieses Attribut auch dem Death-Metal zusprechen kann, passen die beiden Musikgattungen optimal zusammen.

Was haben Hardcore- und Death-Metal-Fans in deinen Augen gemeinsam? Welche lyrischen und musikalischen Aspekte gleichen sich über die Stilgrenzen hinaus, wo liegen grundlegende Unterschiede?

Lyrisch gesehen gibt es da natürlich gewaltige Unterschiede, aber die Grundeinstellung ist doch die gleiche. Traditionell ist Death-Metal eher auf eine fantastische Sicht der Dinge aus, Hardcore ist doch eher weltlich bzw. politisch orientiert.

Würdest du die These unterstützen, das Hardcore-Fans, insbesondere bei Konzerten, aggressiver und gewaltbereiter zur Sache gehen als Death-Metal-Fans. Könnte sich dies denn aus unterschiedlichen sozialen Hintergründen heraus erklären, oder ist die eine Musikart aufputschender als die andere?

Ich denke, da könntest du tendenziell recht haben. Aber gerade in den Staaten sehe ich den sozialen Unterschiede zwischen den Fans als nicht so gravierend an.

Denkst du, dass die klassischen Heavy-Metal-Stile die nächste Dekade überleben werden? Oder wird es gar komplett neue Klassifizierungen für diese Art von Musik geben?

Ich denke es werden alle alten Stile weiterhin existieren, wenn auch vielleicht in geringerem Umfang. Neue Metal-Stile wird es sowieso immer geben.

Was hältst du von den omnipräsenten Nu-Metal-Acts (Limp Biskit , Papa Roach, Korn)? Haben diese Stile noch was mit der Mucke aus den Achtzigern zu tun? Was hältst von Rap-Vocals und Metal-Gitarren in einem Song?

Mit dem Nu-Metal-Zeugs hab ich nicht ganz so viel am Hut. Einflüsse aus den Achtzigern sind da sicherlich vorhanden, wenn auch nur noch in Ansätzen. Wenn es gut gemacht ist, sind allerdings auch Rap-Vocals in einem Metalsong eine gute Sache (Ein Beispiel wäre schön gewesen! – Der Red.)

War es ein Problem für euch als Band nicht auf den Slogan „Side-Projekt von Trevor Peres, Obituary-Member“ reduziert zu werden. Deine Ex-Band ist ja schließlich wesentlich bekannter als die Pyrexia-Combo, die ja doch die Majorität der Bandmitglieder stellt!

Tja, ich finde diesen Slogan als teil einer Werbetaktik schon in Ordnung. Wenn ein Musiker den ich cool finde in eine neue Band einsteigt, dann möchte ich das auch gerne erfahren, um mir dann ein Bild von der Mucke zu machen.

Was ist eigentlich dein Lieblingssong auf der Scheibe?

Eigentlich mag ich sie alle! „Terraform“ möchte ich dennoch besonders würdigen, denn die pure Gewalt und Heavyness des Tracks schickt mir immer wieder wohlige Schauder über den Rücken!

Kommen wir noch einmal zu was völlig anderem: Was ist deine Lieblingsbuch, und welcher Film hat dir in letzter Zeit am besten gefallen?

Ich lese eigentlich nie Bücher, und ein begeisterter Cineast bin ich auch nicht gerade, weshalb ich mit dieser Frage leider ein wenig überfordert bin!

Meine finale Frage bezieht sich natürlich auf zukünftige Planungen: Wann werden wir die neue Catastrohic-CD in Händen halten dürfen bzw. wie schaut es mit Auftritten in Europa aus? Sind gar Gigs auf einem der Sommer-Festivals angesetzt?

Wir werden als nächstes das Dynamo-Open-Air am 26. Mai in Angriff nehmen. Wir kommen außerdem im August bis September mit Vader, Cryptopsy und Dying Fetus auf Tour. Neues Material haben wir längst geschrieben, aber bis es ins Studio geht, könnte es noch eine Weilchen dauern. Schaut einfach mal ab und an auf unserer Homepage rein, um auf dem neuesten stand der Dinge zu bleiben! Danke für das Interview und die Unterstützung!

26.03.2002

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