Deadlock
Interview zu "The Re-Arrival"

Interview

Deadlock

Im August veröffentlichen DEADLOCK mit „The Re-Arrival“ ein Compilation-Album der besonderen Art. Dafür ist die Band bis ins Jahr 1998 zurückgegangen, hat Demos herausgekramt und Songs neu eingespielt. Neues Material gibt es natürlich auch zu hören. Aus diesem Anlass haben wir uns mit den Jungs (und dem Mädel) über Aufnahmetechniken, Growls und die langjährige Freundschaft zu HEAVEN SHALL BURN unterhalten.

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Ein ordentliches Paket habt ihr da mit „The Re-Arrival“ geschnürt. Wie kam die Idee zu diesem Rundumschlag und warum nicht ein einfaches Best Of?

John: Ein reines Best-of wäre doch etwas langeilig gewesen. The Re-Arrival umfasst ganz konkret unser Schaffen als Lifeforce Records Band. Deshalb befindet sich auch kein Song vom letzten Album auf den CDs. The Re-Arrival passt also in mehrfacher Hinsicht – eine Wiederankunft beim alten Label (zumindest für eine Platte), stilistische Wiederankunft durch die Kombination unserer alten Tracks mit unseren heutigen Produktionstechniken und nicht zuletzt ganz viele Emotionen und Eindrücke der letzten Jahre zu kanalisieren. Einige Songs wurden komplett neu eingespielt, umarrangiert. Bei anderen Songs sind bewusst alte Recordingspuren auf dem Album gelandet – Vocal Tracks meines Vorgängers, alte Crew-Shouts, Bass-Spuren unseres ex-Bassisten Tom (sogar einige Tracks aus meiner Zeit als DEADLOCK-Bassist) und natürlich Gitarren-Lines von unserem lieben ehemaligen Gitarristen Gerd Rymen – 1:0 für’s Gefühl.

Die 98er-Demos klingen teilweise grauenhaft. Wie habt ihr die aufgenommen?

Sebastian: Das waren noch Zeiten … 1998 In meinem Heimatkaff Pfreimd war unser alter Freund der Pirtschi einer der ersten, der so ein schräges DAW Programm auf seinem Windows 98 Rechner hatte – inklusive Homerecording Kinderzimmer. Dort haben wir schön high-end mäßig erst die Drums (natürlich ohne Click) mit 2 Mikrofonen recorded. Ein Mikro in der Bass Drum, ein Mikro irgendwo im Raum glaube ich. Nach diesem Klangwunder haben wir den Rest nacheinander, wie auch heute üblich, dazu gespielt. Wir hatten damals sogar mit einem Soldano Hot Rod 50 Plus eine echte Rarität als Gitarrenamp am Start und auch mixtechnisch alles versucht das so hinzudrehen wie die Großen. Im Nachhinein hört sich das natürlich alles sehr räudig und eher schlecht produziert an, damals war es für uns aber das Größte unser erstes Demo mit eigenen Songs in den Händen zu halten. Auch heute haben die Songs für mich einen besonderen Charme. Wir hatten zwar keine Ahnung was wir da eigentlich machen aber gerade dieses „drauf-los“ hört und spürt man und drückt mir jetzt noch beim hören ein Grinsen ins Gesicht. Ich war damals 17 Jahre alt und dachte ich bin ein großer Gitarrist und das diese Demo-Kassette der Startschuss für unsere baldige Weltkarriere wird.

Sehr deutlich hört man hier auch noch rohen Death Metal und Hardcore-Elemente. Haben euch damals andere Bands in größerem Maße beeinflusst als heute?

Sebastian: Ich würde eher Hardcore-Elemente sagen. Damals fand ich die „Whatever It Takes“ von Battery super cool! Ken Olden hat mich damals ohne jeden Zweifel sehr beeinflusst. Mit Morning Again und anderen, modernen Death Metal-lastigen Hardcore Bands habe ich dann auch angefangen Metal Bands zu hören. Die „Colony“ von In Flames und die „The Chainheart Machine“ von Soilwork haben mich zu jener Zeit total umgeblasen. Heute sauge ich jede Art von Musik auf und versuche immer neues zu entdecken was bei 12 Tönen zugegebenermaßen irgendwann schwierig wird. Aber die Reise ist noch nicht zu Ende!

Habt ihr euch auch was die musikalischen Fähigkeiten angeht weiterentwickelt?

John: Das hoffen wir doch stark (lacht). Die musikalische Entwicklung der Band ist definitiv von Release zu Release spürbar und letztendlich auch immer auf Bastis persönliche Entwicklung als Musiker zurückzuführen. Unser Anspruch an uns selbst ist auch stetig gestiegen – wir wollten und wollen uns stetig in allen Belangen verbessern und weiterentwickeln, sei es im Proberaum, Studio oder auf der Bühne.

Von „Earthlings“ gibt es eine Japanese Version zu hören. Ist eure Fanbase dort so stark?

John: Scheint so. Wir empfinden den Zuspruch aus dem asiatischen Raum als absolutes Privileg. Alle unsere Platten sind dort veröffentlicht worden und auch die Verkaufszahlen sprechen für sich (was natürlich vordergründig unser Label interessiert, uns aber sehr freut). Auch die bislang gespielten Touren und Festivals vor Ort waren immer ein Erlebnis, wovon wir noch unseren Kindern erzählen werden…kurzum Japan rockt wie’ Sau!

Auf „Code Of Honor“ ist Marcus Bischoff von Heaven Shall Burn zu hören, du Sabine warst zuletzt auf „Given In Death“ vom Album „Invictus“ vertreten. Woher kommt das gute Verhältnis zu HSB?

Sabine: Wir kennen die Jungs seit Jahren, haben viele Shows und Touren zusammen absolvieren dürfen, was sicher die Basis unserer gegenseitigen Freundschaft ausmacht – auch Abseits der Showbühne. Woher das gute Verhältnis rührt – gegenseitiger Respekt und Support. HSB sind der lebende Beweis, dass die Musiker-Szene in Deutschland funktioniert und nach wie vor sehr lebendig ist.

Sabine, hast du dich jemals selbst an Growls bzw. Shouts versucht?

Sabine: Na klar…wenn du wüsstest, wie viele Growls auf unseren Alben eigentlich von mir sind, würdest du die Ohren anlegen. Spaß beiseite, das überlasse ich sehr gern meinen Jungs – zumindest bis wir irgendwann mal Arch Enemy covern werden! WAR ETERNAL!

Obendrauf bietet “ The Re-Arrival“ auch drei neue Songs. Wie kommt ihr mit Material für ein komplett neues Album voran?

Sabine: Nun ist ja NEU immer so ein dehnbarer Begriff. Was die 3 bisher unveröffentlichten Songs angeht – tatsächlich lagen diese schon seit langer Zeit bei Lifeforce Records vor, wurden nun noch einmal in ein neues Soundgewand gepackt und von den Herren Reichl, Dietz und Freese ordentlich durchproduziert. Das Ergebnis hat uns auch von den Socken gehauen und wir freuen uns, dass die Songs nun ihren Platz auf einem DEADLOCK-Longplayer gefunden haben. Unmittelbar nach dem Summer Breeze werden wir sicher offiziell mit den Arbeiten am nächsten Napalm-Longplayer beginnen, auch wenn unser Basti schon jetzt diverse Demosongs in der Mache hat.

Wir sind sehr gespannt. Vielen Dank für das Interview!

Sabine: Wir danken auf’s Herzlichste!

Galerie mit 13 Bildern: Deadlock auf dem Summer Breeze Open Air 2016
16.07.2014

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