Desolation Catalyst
Die nächsten BLEEDING RED?

Interview

Desolation Catalyst

Es ist noch gar nicht lange her, dass ich auf der Release-Party zum allerorten hochgelobten BLEEDING RED Debütalbum „Evolution’s Crown“ auf eine Band aufmerksam geworden bin, die mir gut gefallen hat. Als Opener des Abends standen dort die Schwäbisch Gmünder DESOLATION CATALYST auf der Bühne, die enorm spielfreudigen und detailversessenen Death-Thrash boten. Der Vergleich mit BLEEDING RED liegt natürlich nahe, auch wenn bei den Gmündern der Melo-Black-Einschlag fehlt. Die Verortung ihres Sounds Mitte der guten, alten Neunziger haben beide Kapellen aber gemein, und das ist heutzutage ja nicht gerade alltäglich. Den Umstand, dass die Band selbst das Label „Metalcore“ mitführt, darf ruhig als Marketing-Gag gewertet werden. Interessant also, wer und was hinter der Band steckt. Ihre erste EP „Hell’s Fire“ verschenken DESOLATION CATALYST übrigens bei Facebook.

 

Stellt DESOLATION CATALYST doch bitte einmal vor und erzählt ein bisschen was zu eurem bisherigen Werdegang.

Die Bandgründung fing damit an, dass sich Michael (23, Gitarre) und Benno (21, Gitarre) Ende 2010 in einer Bar in Schwäbisch Gmünd trafen. Michael hatte etwas Songmaterial auf dem Mp3-Player dabei und Benno war sofort überzeugt. Dann haben die beiden am nächsten Tag eine Jam Session gestartet und schon fing man an, gemeinsam zu Komponieren. Ein paar Wochen später stießen Michael und Denis (23, Drums) aufeinander (in der gleichen Bar :D) und nach einer kurzen Hörprobe war der Schlagzeuger gefunden. Dann ging’s sofort ans Umschreiben und Proben und dank Aushilfe am Bass konnten wir auch gleich mit den ersten Auftritten anfangen. Jetzt ist zum Glück mit Flori (18) ein fester Bassist bei uns und wir können voll durchstarten!

Ihr spielt Musik, die hipp war, als euch eure Eltern gerade auf die Grundschule vorbereitet haben. Wie kommt’s, dass ihr ausgerechnet die Musik spielt, die ihr spielt und nicht… sagen wir… noch ein Modern-Metal-Derivat?

Schwierige Frage. Wir spielen einfach das, was uns Spaß macht. Wir unterscheiden da nicht zwischen alt und neu. Beim Songwriting wär’s auch Quatsch zu sagen: „Oh, das klingt jetzt aber zu modern, das ist nicht trve genug!“. Es wird einfach das geschrieben, was sich für uns „richtig“ anfühlt.

In eurer Facebook-Bandinfo schreibt ihr, dass ihr die Songideen, die ihr vor der Bandgründung schon hattet, radikal umgeschrieben habt. Warum war das nötig?

Naja, Michael und Benno haben ja ihre eigenen Songs mit einer Lead- und einer Rhythmusgitarre geschrieben. Da die beiden aber gleich gut spielen und dabei auch singen, mussten die Songs entsprechend angepasst werden. Wer übernimmt wann ein Solo, wer singt bei diesem Part, wer spielt die Rhythmusgitarre dort, usw. Andere Songs waren komplett unvollständig, von der Musikrichtung her nicht passend oder es fehlte einfach der letzte Schliff.

Mit eurer ersten EP habt ihr nicht gerade getrödelt. Wie schreibt ihr eure Songs und wie leicht oder schwer fällt euch das?

Ein paar Songs wurden, wie oben schon gesagt, zusammengeworfen, was vergleichbar schnell geht. Bei anderen haben Michael oder Benno mal eine oder ein paar Riff-Ideen, dann ergänzt der jeweils andere Gitarrist die Idee mit eigenen Riffs und die Songideen werden dann immer wieder ausgetauscht, verworfen, neu interpretiert und umstrukturiert, bis es sich gut anhört. Anschließend schreibt Denis noch die Schlagzeugspur dazu, dann wird am Song noch etwas gefeilt und dann ist er eigentlich fertig. Manchmal geht das recht schnell, manchmal schreiben wir aber auch ziemlich lange daran und arrangieren in letzter Minute noch große Teile um.

Welches sind eure Lieblingsbands und wer sind eure musiklaischen Vorbilder?

Das lässt sich jetzt so schnell und grundlegend nicht beantworten. Jeder hat da ganz eigene, unterschiedliche Vorbilder. Aber ganz grob orientieren wir uns an: Metallica, Children Of Bodom, alte In Flames, Arch Enemy, Obscura, Death, Alter Bridge, All That Remains, Killswitch Engange, Lamb Of God und Fear My Thoughts. Da das doch einige sind, hat auch jeder von uns noch eigene Vorbilder, was v.a. sein Instrument angeht. Bei Flori sind es: Cliff Burton und Dimebag Darell; bei Benno: Alexi Laiho und James Hetfield; bei Michael: Mark Tremonti, John Petrucci und bei Denis: Chris Adler und Sean Reinert.

Mit BLEEDING RED habt Ihr eine stilistisch ganz ähnlich gelagerte Band in der unmittelbaren Nachbarschaft. Zufall?

Zunächst einmal bestehen enge Verbindungen zu BLEEDING RED. Manuel, der Gitarrist von BR, ist der Bruder von Benno. Außerdem war Denis über ein Jahr lang Live-Schlagzeuger bei BLEEDING RED, weil deren Drummer Fabi ausgefallen ist. Daher bestehen auch enge Freundschaften zwischen den Bands und es werden auch öfter gemeinsame Gigs gespielt. Klar also, dass es da auch Beeinflussungen gibt, allerdings haben wir andere Vorbilder und eine andere Herangehensweise an die Musik, was wiederrum einen ganz anderen Sound ergibt.

Was glaubt ihr zeichnet Euch und Euren Sound aus?

Wir versuchen mit viel Ehrgeiz und Detailverliebtheit an unsere Songs zu gehen. Es ist uns wichtig, dass sie einem nicht nach dem dritten Mal Hören schon auf die Nerven gehen oder gar langweilen. Wir haben zwar recht unterschiedliche Vorstellungen davon, was gut klingt, oder was gespielt werden sollte, schaffen es aber fast immer auf einen gemeinsamen Punkt zu kommen.

Welche Ziele verfolgt Ihr mit DESOLATION CATALYST bzw. was wünscht Ihr Euch für die Band und die Zukunft?

Wir wünschen uns auch mal vor größerem Publikum, sprich auf Festivals, auftreten zu können. Wir wollen Menschen für unsere Musik begeistern und eventuell sogar Inspiration für andere Musiker sein. Der Hammer wäre natürlich wenn wir weit rumkommen und viel von der Welt sehen würden! Wichtig ist uns auch, uns und unserem Stil treu zu bleiben.

Was glaubt Ihr, was es braucht, um Eure Ziele zu erreichen?

Unabdingbar ist natürlich ein großer Bekanntheitsgrad und demzufolge auch Ausdauer. Viele und vor allem treue Fans sind dabei ebenso wichtig, wie ein Label, das von unserer Musik überzeugt ist. Ein Plattenvertrag wäre dabei natürlich sehr hilfreich.

Wie sieht die nähere und fernere Zukunft für DESOLAION CATALYST aus?

Viele Gigs spielen, u.a. auf dem ein oder anderen Festival, wie z.B. dem Crowfield Festival am 25. Mai in Schwäbisch Gmünd. Neue Songs sind bereits in der Mache und wir sind bald dabei, unser erstes Album aufzunehmen, welches hoffentlich die Erwartungen unserer Fans übertrifft. Denn mit unserer EP haben wir unseren Sound nur grob umrissen, da schlummert noch sehr viel mehr. Für die fernere Zukunft wünschen wir uns bekannter zu werden, auf Festivals zu spielen und weitere Alben aufzunehmen.

14.04.2012

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