Destruction
Destruction

Interview

Wer hätte vor ein paar Jahren einen Pfifferling darauf verwettet, dass Destruction noch einmal drei starke Alben veröffentlichen würden? Niemand, denke ich. Ebendiese Post-Reunion-Platte Nummer drei steht jetzt mit "Metal Discharge" in den Startlöchern und zeigt die deutschen Thrash-Ikonen in einem wieder etwas old-schooligeren, nicht so glatt gebügelten Licht. Diese Tatsache war dann auch der Aufhänger für ein ausführliches Telefonat, das ich mit Destruction-Fronter Schmier geführt habe.

DestructionEuer neues Album hat einen weitaus größeren Old-School-Touch als noch „The Antichrist“. Wie kam das?

Das kam größtenteils durch die Produktion. Wir wollten von vornherein, dass sie etwas wärmer wird und somit old-schooliger klingt. Wir wollten einen Wechsel weg von dem klinischen Schwedensound. Trotzdem finden wir „The Antichrist“ natürlich immer noch geil. Ob sie Songs an sich jetzt old-schooliger sind, kann ich schwer beurteilen. Das ist eine Songwritingfrage.

Also würdest du sagen, dass euer neuer Produzent V.O. Pulver der „Hauptschuldige“ ist?

Auf jeden Fall. Das Konzept war von Anfang an klar. Wir wollten in die Richtung von früher gehen. Dabei sollte es aber natürlich knallen. Deswegen ist es auch Sinn und Zweck der Sache, dass sich diese Produktion von den letzten unterscheidet. Dass das Ergebnis Geschmackssache ist, ist klar. Die einen finden es vollkommen gelungen, die anderen fanden Tägtgrens Arbeit dann doch besser. Von den Reaktionen, die ich bisher bekommen habe, fanden allerdings ca. 90% die Platte so cooler.

Glaubst du, Peter Tägtgren hätte es nicht hinbekommen, „Metal Discharge“ diesen Retro-Touch zu verpassen?

Ich kenne Peters Stil. Wir haben jetzt zweimal mit ihm gearbeitet. Wir haben uns in dieser Zeit wunderbar ergänzt, aber wenn es an gewisse Sachen geht, hat er seine eigene Arbeitsweise. Außer der Scheibe, die er für Wolf gemacht hat, kenne ich keine, die er mit einem Old-School-Klang ausgestattet hat. Aus diesem Grunde glaube ich, dass er seine Herangehensweise an eine Produktion sehr schwer ändern kann. Er ist jemand, der seine Art des Mixens absolut drin hat, weswegen man sehr schwer daran vorbeikommen würde. Dies ist aber auch gut, weil er sich somit vom Rest abhebt. Aber große Variationen erlaubt das nicht. Genauso ist es bei Andy Sneap. Wenn er eine Scheibe gemacht hat, hört man dies sofort.

Aber wenn man euch beide dieses Jahr auf den Festivals zusammen gesehen hat, ist es augenscheinlich, dass ihr in Freundschaft auseinander gegangen seid, oder?

Ja, das auf jeden Fall. Wir haben von vornherein zu Peter gesagt, dass wir die nächste Platte mal woanders aufnehmen wollen, um etwas auszuprobieren. Natürlich war er anfangs etwas traurig. Genausowenig waren wir nach dieser Entscheidung hundertprozentig glücklich, weil man eben nicht weiß, was einen dann erwartet. Noch dazu waren wir durch die letzten beiden Produktionen ein eingespieltes Team und jeder wusste, was er am anderen hatte. Aber die Zeit war einfach reif für etwas Neues.

Neu war auch die Studiosituation, weil zum ersten Mal euer neuer Schlagzeuger Marc mit im Studio war. Wie lief das ab?

Sehr gut, weil er schon sehr viel Erfahrung hat und sehr genau spielt. Er hat einen Superjob gemacht, zumal wir ihm auch gesagt haben, dass er Gas geben soll, vor allem in technischer Hinsicht. Er durfte viele Breaks spielen und sollte uns soviel Double Bass wie möglich geben. Er hat seine Freiheiten gehabt und diese gut genutzt. Noch dazu spielt er etwas lebendiger als Sven.

Hat er sich auch ins Songwriting eingebracht?

Das Songwriting machen Mike und ich. Im Proberaum wird dann allerdings mit ihm zusammen alles arrangiert. Der Großteil kommt aber von Mike und mir. Never change a winning team! Wenn die Zusammenarbeit von zwei Leuten wunderbar funktioniert, warum sollte dann ein Dritter reinreden? Das hatten wir alles schon in den Neunzigern, weswegen ich ja letztendlich auch ausgestiegen bin und sich die Band aufgelöst hat. Aber Marc hat, wie gesagt, seine Freiheiten. Er hat z.B. bei dem Text von „Made To Be Broken“ mitgeschrieben. Er ist also auf jeden Fall involviert.

Deine Vocals haben sich auch verändert. Sie wirken erstens akzentuierter, lassen aber leider zweitens die Screams vermissen.

Sie wirken vielleicht etwas reifer. Das ist der ständige Progress, der eintritt, wenn man lange auf Tour ist, viel spielt und auch viel im Zeit im Studio verbringt. So findet man heraus, was man am besten kann und was man am besten umsetzt, weswegen die Vocals jetzt sozusagen die Quintessenz dieses Ganzen sind. Das Gekreische fehlt, weil es einfach nicht in die Songs gepasst hat. Wir haben vorher probiert, hier und da mal ein paar hohe Schreie einzubauen. Es hat aber einfach nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben. Es kamen dennoch schon viele an mit den Worten: „Wo sind denn die hohen Schreie hin? Deine Trademarks!“ Also ich finde nicht, dass unsere Trademarks weg sind. Man hört sofort, dass es sich um Destruction handelt.

Aber eine Sache fehlt ganz deutlich: der Hit zum Mitgröhlen.

Die Songs sind meiner Meinung nach von der Qualität im Durchschnitt gesehen viel besser als auf den letzten Platten. Aber du hast recht. Es ist kein Track dabei, der sich total aus den anderen heraushebt. Jetzt ist nur die Frage, ob dies daran liegt, dass die Songqualität gleichermaßen gut ist oder nicht. Ich habe bisher gemerkt, dass jeder, mit dem ich gesprochen habe, einen anderen Lieblingssong auf der Platte hat, was ich gut finde. Denn mal ehrlich, braucht eine Thrashband einen Hit? Wir hatten auf der letzten Platte zwei Hits mit „Nailed To The Cross“ und „Thrash ‚Til Death“, die extrem gut ankamen. Dafür waren aber auch Lieder dabei, bei denen ich im Nachhinein denke, dass man sie vielleicht nochmals neu hätte arrangieren müssen. Das ist bei „Metal Discharge“ gar nicht der Fall. Vom Songwriting her war ich noch nie so zufrieden wie jetzt. Aber trotzdem haben z.B. der Titeltrack oder „Vendetta“ gute, griffige Refrains. Das ist aber immer Geschmackssache.

Mein Fave ist „Fear Of The Moment“. Der Gitarrenteil in der Mitte ist schon ein wenig von Iron Maiden inspiriert, oder?

Die Harmonien vielleicht schon, ja. Wahrscheinlich, weil er nur aus zwölf Tönen besteht. Ich nenne ihn immer „Rush-Part“. Andere habe ihn auch schon „Voivod-Part“ getauft. Im Prinzip ist es aber nur Mikes Style. Aber da siehst du es wieder: Du sagst „Fear Of The Moment“, viele bei Nuclear Blast sagen „Vendetta“, Götz Kühnemund sagt wieder etwas anderes. Jeder hat seine Faves und das ist auch gut so. Das ist für mich das beste Zeichen, dass die meisten Songs ein hohes Niveau haben.

Wie sieht es diesmal aus mit Politik in den Texten?

Diesmal habe ich nur über Drachen und Herr der Ringe geschrieben. (lacht) Nene, das Konzept ist schon das gleiche. Die Weltsituation hat sich nicht gebessert, weswegen es immer noch genug dazu zu sagen gibt. Diesmal habe ich versucht, die Texte ein wenig offen zu halten. Ich wollte nicht plakativ werden und habe deswegen ein wenig um diese Thematiken drum herum geschrieben. Es gibt aber immer noch genug Leute, die behaupten, Heavy Metal habe mit Politik nichts zu tun. Ich selbst komme aus dem Thrash-Bereich und bin mit Punk Rock groß geworden. Deswegen ist mir eine Aussage wichtiger als irgendsoein beschissenes Fairytale-Geschwätz. Unsere Fans sehen das ähnlich, denke ich.

Der Plattentitel „Metal Discharge“ steht diesmal noch mehr für sich selbst, oder?

Ja, ein einfacher Metal-Ausbruch sollte es sein. Das Wort „Metal“ hatten wir noch nie so richtig benutzt in einem Song. Uns war das bisher immer zu peinlich und zu klischeelastig. Jetzt haben wir uns aber gefragt, warum wir nicht dazu stehen sollten. Wir sind eine Metalband. Außerdem ist es ja auch ein kleines Wortspiel. Metal trifft auf Discharge, was ja eigentlich eine Punkband ist. Eine gute Mischung, wie ich finde. Es ist zwar schon ein wenig platt, aber Discharge ist ein geiles Wort und wurde in der Szene noch nicht so oft benutzt, weswegen sich das gut ergänzt. Genauso wie auch das Cover, das wir bewusst so einfach haben wollten mit dem Silberskull aus Metall, so ein bißchen Terminator-mäßig.

Das ist mir auch als erstes aufgefallen, als ich es gesehen habe.

Ja, es kommt teilweise echt super an. Aber es gibt auch die Leute, die auf viele Farben und Details stehen, denen es nicht so schmeckt.

Apropos Terminator: Hast du den dritten Teil schon gesehen?

Nein, leider noch nicht. Ich wollte rein, als er rauskam. Da war das Kino aber immer ausverkauft. Und in den letzten Wochen ging wegen der neuen Platte alles etwas drunter und drüber, weswegen ich noch keine Zeit hatte.

Dann erwarte mal nicht zu viel von dem Streifen. Er war ok, aber richtig begeistern konnte er mich nicht.

Das ist klar. An den ersten und zweiten Teil wird man nie wieder rankommen. Aber dass er gut gemacht ist, denke ich schon, da Schwarzenegger eigentlich immer für eine gewisse Qualität steht.

Kommen wir wieder zurück auf Destruction. Was geht auf dem Livesektor? Seid ihr jetzt endgültig bei den X-Mass Festivals dabei? Da gab es ja ein wenig Hickhack.

Wir hatten anfangs eigentlich nur gesagt, dass wir mit Hypocrisy touren wollen, was ja auch so geplant war. Dann fliegt Hypocrisy raus und Deicide kommen rein, weswegen wir etwas skeptisch wurden. Darauf, vor Deicide zu spielen, hatten wir eigentlich ziemlich wenig Bock. Also haben wir mit der Plattenfirma geredet, mit dem Veranstalter geredet, um uns einige Sachen absichern zu lassen. Wir haben keine Lust, uns von Deicide irgendwie ans Bein pinkeln zu lassen. Sie haben ja nicht umsonst ihren schlechten Ruf. Andererseits bin ich da aber auch offen. Wenn die Jungs professionell ihren Job machen, wird es keine Probleme geben.

Wird danach noch eine eigene Headlinertour gefahren?

Ja, definitiv. Wir werden direkt nach der X-Mass Tour im Ausland spielen und hoffen, im Februar wieder in Deutschland unterwegs zu sein, da wir während der X-Mass Dates nur kurz hier präsent sind. Gewisse Gegenden in D werden gar nicht abgedeckt. Deswegen hoffen wir, noch eine coole Tour auf die Beine stellen zu können.

Schon eine Ahnung, wie das Package dann aussehen wird?

Wir hätten am liebsten Exodus und Dew-Scented dabei. Was daraus wird, steht noch in den Sternen. Dew-Scented sind auf jeden Fall mit an Bord, aber Exodus bringen ihre Platte ja erst im Februar raus. Außerdem haben die Amerikaner immer Gehaltsvorstellungen, die jenseits von Gut und Böse sind. Aber Exodus sind große Destruction-Fans und wir große Exodus-Fans. Vielleicht können wir uns ja irgendwo in der Mitte treffen. Ich habe auch die neue Platte von ihnen schon gehört und sie ist echt ein Hammer geworden. Hätte ich persönlich nicht erwartet.

Wieso erscheint „Alive Devastation“ nur in Japan und ist bei uns nur vereinzelt über den Blast-Mailorder zu erhalten?

Blast hat die Platte über den Mailorder einfach reingeholt, um den Destruction-Fans, die das Teil unbedingt haben wollen, dies zu ermöglichen. Eigentlich war dieser Wacken-Gig gar nicht als Livescheibe geplant, weil er dafür einfach nicht gut genug war. Wenn ich sehe, dass Kreator eine ganze Tour mitschneiden, um daraus etwas zusammen zu basteln, und wir nur eine „beschissene Show“, in der wir tausend Probleme hatten, rausbringen, ist das nicht wirklich gut. Deswegen haben wir gesagt, die Japaner können das gerne haben, denn sie sind dankbar dafür. Trotzdem werden wir „Alive Devastation“ den Leuten hier nicht vorenthalten. Sie wird der geplanten DVD als Extra-CD beigelegt.

Aber gerade dieser rauhe, spontane Charakter ist doch das, was diese CD so von den anderen Hochglanzprodukten abhebt.

Ja, klar. Aber als Musiker denkst du auch immer „Fuck, das ist jetzt nicht gut genug!“. Aber du hast schon recht. Deswegen legen wir das Teil ja auch der DVD bei, damit jeder Fan von uns die Möglichkeit hat, da ranzukommen. Außerdem bringt ja im Moment jede Band Liveplatten auf den Markt. Nimm Kreator, Blind Guardian, Gamma Ray oder Edguy. Irgendwie wäre es dann doof, wenn wir auch noch eine dazuschmeißen würden.

Wie siehst du eigentlich als Urgestein die momentane Lage der deutschen Thrash-Szene?

Sie hat sich extrem zusammengerappelt. Wenn ich mich an die Zeit vor unserer Reunion zurückerinnere, waren Kreator mit „Endorama“ im Gothic-Bereich versunken und auch Tom hat mit Sodom ein paar mittelmäßige Werke abgeliefert. Aber jetzt ist irgendwie ein Ruck durch die Szene gegangen. Alle drei sind wieder da, alle haben gute Platten gemacht, die gemeinsame Tour hat uns allen geholfen. Noch dazu kommen ein Haufen junge Bands nach. Thrash wird zwar nie mehr so groß werden wie in den 80ern, aber wenn man sich jetzt mal umschaut, hat sich die Szene wieder etabliert und wird auch von den Medien wieder ernst genommen.

Glaubst du, dass eure Reunion dafür der Startschuss war? Denn seitdem geht es doch erst wieder bergauf.

Wahrscheinlich ist das so. Ich glaube, dass dadurch ein paar Musiker in anderen deutschen Bands einen Arschtritt bekommen haben, so nach dem Motto „Destruction machen jetzt wieder einen auf dicke Hose“. Insofern war das vielleicht eine Art Initialzündung für alle. So ist es doch auch im Sport. Man muss sich gegenseitig anstacheln. Konkurrenz belebt das Geschäft, hindert uns aber nicht daran, untereinander gut befreundet zu sein. Wenn das der Szene gut tut, ist das doch super.

Du hast gerade Sport erwähnt. Wie lange, glaubst du, könnt ihr eure Show noch so durchziehen? Ich will keinen bewegungslosen, halbtoten Schmier auf der Bühne sehen, der einfach nur die Songs spielt, ohne dabei abzugehen.

Bei den heutigen Möglichkeiten der Genmanipulation geht das noch lange. (lacht) Nee, du hast schon recht. Wenn wir nicht mehr können, dann bringt das auch nichts mehr. Irgendwann ist die Grenze erreicht. Im Moment bin ich allerdings noch ziemlich fit und mache viel Sport, damit das so bleibt. Natürlich ist es hier und da mal hart. Auf der letzten Tour haben wir unter Umständen gespielt, die teilweise krass waren. In Amerika sind wir z.B. in Höhenlagen aufgetreten, wo die Luft unglaublich dünn war. Das war Wahnsinn ohne Air Condition. Aber wir haben auch diese Shows überlebt und werden garantiert noch ein paar Jahre durchhalten können. Es ist eine Frage des persönlichen Befindens. Es gibt ja genug Bands, die es vormachen. Vielleicht jetzt nicht im Thrash-Bereich, aber nimm mal Judas Priest oder Motörhead. Die kriegen in ihrem Alter auch immer noch eine coole Bühnenshow auf die Beine. Das ist immer eine Motivation für einen selbst, weil man sich sagen kann, dass man noch fit ist. Es gibt Sportler, die sehr lange durchhalten, und es gibt andere, die kacken früher ab. So ist es auch auf der Bühne.

Und nehmen wir mal an, ihr würdet irgendwann aus Altersgründen eine Stilkorrektur in gemäßigtere Bereiche vornehmen. Glaubst du, eure Fans würden euch das verzeihen?

Nein, das glaube ich nicht. Wir haben in diesem Punkt schon eine Ausnahmestellung, die uns nicht erlaubt, weichere oder kommerziellere Songs zu schreiben. Es gibt immer mal Leute, die kommen und sagen, dass wir doch mal einen netten, melodischen Song schreiben sollen, der sich gut verkaufen kann. Aber unsere Fans wollen das Störrische und Aufmüpfige bei Destruction. Trotzdem können wir uns aber in unserem Rahmen immer noch weiterentwickeln und werden das auch tun. Das Ende der Fahnenstange ist noch lange nicht erreicht. Die Band hat sich in den letzten Jahren wunderbar gefunden. Vielleicht kommt irgendwann mal ein Song, der mehr als nur die Thrashfans erreicht. Sag niemals nie. Aber andererseits macht es uns einfach Spaß, was mir machen. Wir wissen mittlerweile, was wir am besten können. Deswegen ist der Gang in gemäßigtere Gefilde eher nicht unser Ding.

Jetzt dürfte einigen bestimmt ein Stein vom Herzen gefallen sein. Kommen wir mal auf was ganz anderes. Was haben denn deine Eltern in den 80ern gesagt, als du anfingst, in die Metalrichtung zu gehen? Damals war ja noch einiges spießiger als heute.

Ich war der einzige Headbanger im Ort. Aber weil man das damals noch nicht kannte, bin ich immer Punk genannt worden. Die haben das nicht kapiert. Meine Eltern hatten damals noch eine Bäckerei und ein Kaffee dazu, weswegen mein Vater davon nicht so begeistert war, dass sein Sohn „etwas anders“ war. Das war keine gute Werbung.

Und was sagen sie jetzt?

Mein Vater ist ja leider verstorben, aber meine Mutter hat mich nach einer Weile toll unterstützt. Sie fand es cool, dass ich Musik mache und war auch auf einigen Shows dabei.

Wie sieht es mit deinem zweiten Standbein aus, deinem Lokal? Ist das mittlerweile nicht zu einer Pilgerstätte für Fans geworden?

(lacht) Ja, ab und zu kommen schon mal ein paar Leute rein. Im Moment habe ich aber eher das Problem, dass ich mit der Band zuviel zu tun habe und der Laden von mir nicht genug Aufmerksamkeit bekommt. Wenn du ein Lokal hast, das auch Niveau haben soll, musst du als Chef anwesend sein. Ich werde schauen, wie das weiter geht. Wahrscheinlich muss ich den Laden irgendwann verkaufen, weil ich mit der Band nochmal Gas geben will. Beides zusammen dürfte nicht klappen. Das ging jetzt ein paar Jahre gut, aber da Destruction mittlerweile immer besser abgehen, lässt sich das wohl nicht halten.

Von „The Antichrist“ gab es vor zwei Jahren eine Fehlpressung mit dem kackbraunen Pappschuber. Wie sehen denn da die Chancen der Wertsteigerung aus?

Ich glaube, das dauert noch ein paar Jahre. Dazu muss das Teil erstmal ein wenig rarer werden. Die Erstauflage dieses „Kackschubers“ war relativ hoch mit 15.000, weswegen viele Leute dieses Ding im Schrank stehen haben. Im Gegensatz dazu gibt es von den nachgedruckten schwarzen Schubern verdammt wenige. In ein paar Jahren kommt dann die Normalausgabe immer weiter raus und der braune Schuber wird seltener. Dann könnte er an Wert gewinnen.

Diesmal ist aber alles glatt gelaufen. Oder gibt es jetzt eine kackbraune Terminator-Optik?

Nee, diesmal ist alles super geworden. Wir haben uns bei „Metal Discharge“ mit allem mehr Zeit gelassen, alles drei Mal kontrolliert. Wir hatten in den letzten zwei Jahren so viele Fuck-Ups, das war schon pervers. Ich bin nicht abergläubisch und glaube auch nicht an diesem 666-Krempel und Ich-bin-verflucht-Quatsch, aber was wir in dem letzten zwei Jahren erlebt haben, passiert anderen Bands in ihrer ganzen Karriere nicht.

Aber was nicht tötet, härtet ab, um hier mal ein abgegriffenes, jedoch immer zutreffendes Sprichwort zu gebrauchen.

Ja. Und man lernt aus diesen Sachen. Was willst du außerdem machen, wenn in Wacken der Strom ausfällt, weil der Genrator einen Kurzschluss hat? Da kannst Du nichts machen.

Allerdings. Dann wünsche ich für die Zukunft mehr Glück und bedanke mich für das Interview. Die berühmten letzten Worte gehören dir.

Ich bedanke mich für den genialen Support unserer Fans. Es gab mal einen superben Schreiberling, der gemeint hat, dass unsere Reunion nur wegen Hype und Pushing durch Nuclear Blast gekommen wäre und dass die Fans doch bitte entscheiden sollen. Ich glaube, die Fans haben entschieden und uns ein super Comeback beschert. Danke dafür!

Galerie mit 13 Bildern: Destruction - Metal Hammer Paradise 2023
22.09.2003

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