Emergency Gate
Interview mit Matthias, Mario und Daniel zu "ReWake"

Interview

EMERGENCY GATE eröffnen das Jahr ziemlich kraftvoll und touren zur Zeit als Support für KREATOR quer durch Europa. Nichtsdestotrotz fand die Band etwas Zeit, um sich mit Fragen in den Bauch löchern zu lassen. Wir erfahren nicht nur wie man sich nach der Veröffentlichung eines neuen Albums und einer für die Band so wichtigen Tour fühlt, sondern auch noch Vieles mehr. Also, auf geht’s!

 

Emergency Gate

Hallo, EMERGENCY GATE! Zunächst…wie fühlt ihr euch als Support-Act für KREATOR, CALIBAN und ELUVEITIE?

Mario: Natürlich fühlen wir uns geehrt mit KREATOR und den anderen Bands auf Tour zu sein. Zumal wir ja mit KREATOR aufgewachsen sind und selbst CDs von der Band und CALIBAN besitzen. Umso größer war für uns die Überraschung, für diese Tour auserwählt zu sein. An dieser Stelle will ich daher nochmals Mille und Co. für das Vertrauen in uns bedanken. Wir werden auf jeden Fall alles geben und rocken!

Ihr veröffentlicht jetzt das zweite Album und seid eine noch recht junge Band. Wie reagiert das Publikum auf euch?

Mario: Wie das Live-Publikum in Europa auf uns reagieren wird, wissen wir noch nicht, denn wir sind ja eine komplett neue Band, spielen einen neuen Sound und haben erst zwei Konzerte in dieser Besetzung gespielt. Aber nach diesen beiden ersten Konzerten kamen eigentlich von allen Seiten nur positive Reaktionen. Auch von dem neuen Style sind alle begeistert und wir bekommen nur Komplimente aus der ganzen Welt.

Was begeistert euch am meisten? Spielt ihr lieber in Deutschland oder im Ausland?

Mario: Also ich für meinen Teil spiele überall gern. Andere Länder, andere Sitten…und ein anderes Flair. Egal ob man in München spielt oder in Holland, es ist überall Stimmung – jedoch auf eine andere Weise. Auch die Bundesländer unterscheiden sich voneinander. Aber egal wo, es macht immer verdammt viel Spaß. Wichtig ist es halt 100% zu geben und mit dem Publikum eine fette Metalparty zu feiern.

„ReWake“ enthält viele musikalische Einflüsse. Kein Song ähnelt einem anderen. Warum habt ihr „ReWake“ als Titel gewählt? Wolltet ihr Einflüsse von anderen Bands erwecken?

Mario: „ReWake“ ist ein Wortspiel aus „reborn“ und „awake“. Der Titel kommt daher, weil wir eine Wiedergeburt mit neuen Bandmitgliedern und einem neuen Style durchleben, obwohl wir nie weg und immer am Ball waren bzw. sind. Quasi eine Wiedergeburt über Nacht.

Welcher Metal-Stil ist näher an eurem? Ganz allgemein ein deutscher Stil oder eher einer der nordischen?

Mario: Ich meine wir sind in der nordischen Front zu Hause. Nicht nur dass es uns gelungen ist auf „ReWake“ wie eine skandinavische Band zu klingen, sondern wir hören selbst auch gern Bands aus dem Norden.

Eine Frage an die jüngeren Bandmitglieger: Habt ihr euch jemals träumen lassen, irgendwann einmal als Support für KREATOR unterwegs zu sein? Mit welchen anderen Bands würdet ihr gern touren?

Daniel: Eigentlich nicht wirklich. Klar träumt man sich so einiges zusammen… Aber wenn man dann wirklich auf einer Tour mit einem derartigen Hammer-Line-Up dabei ist, fällt man natürlich erstmal aus allen Wolken. Touren würde ich persönlich am liebsten mit KILLSWITCH ENGAGE, weil mich ihre Musik schon so verdammt lang begleitet und mir ziemlich viel Kraft gegeben hat. Vielleicht kann man sich dann als geiler Support irgendwie revanchieren…

Eine Frage an Matthias: Wie entscheidest du, welche Stimmlage oder welche Vocals du für einen Song verwenden möchtest?

Matthias: Das ist in erster Linie eine reine Bauch- und auch emotionale Sache. Natürlich weiss ich schon, dass ich bei einem Akustik- oder einem Klavierpart nicht unbedingt schreien sollte, aber aus mir kommt es oft eher wie ein improvisiertes Gitarrensolo heraus. Ich denke auch nicht unbedingt nach, welche Musikrichtung ich dabei einschlagen will. Mir ist es egal, ob es modern klingt, oder eben old-school. Wenn es gut passt, passt es. Da eifere ich auch keinem anderen Vocalisten nach. Wenn irgendwo Parallelen zu finden sind, dann wirklich rein zufällig, oder weil vielleicht andere krampfhaft, wie es so oft ist, einen Vergleich suchen und finden wollen. Ich denke, dass ist auch der Grund, weswegen sich der Gesang so lebendig und mitreißend in die Instrumente einbettet und den Hörern auch das Gefühl vermittelt, welches wir mit unserer Musik ausdrücken wollen. Ich gehe von daher grundsätzlich nie mit dem gleichen Schema oder einem vorgefertigten Prinzip an die Songs, damit eben jedes Lied individuell klingt. Ich höre mir ein Lied an, lass die Klänge, Töne und Instrumente auf mich wirken, und so entwickle ich ein Gefühl zu der Sache und überlege mir dann, wo ich viele stimmliche Variationen einbringen könnte. Wenn ich dann soweit bin, lass ich meinen Gefühlen im Aufnahmeraum einfach freien Lauf.

Viele Gruppen haben die Aufgaben innerhalb der Band verteilt, zum Beispiel schreibt nur der Sänger die Texte, ein anderer komponiert die Songs usw. Ist das bei euch ähnlich, oder arbeitet ihr gemeinsam an allen Songs?

Mario: Auf „ReWake“ schrieb Vlad die meisten Songs. Wir arbeiteten diese dann aber gemeinsam aus. Meistens mache ich oder auch mit Vlad zusammen dann das Arrangement, dann legen wir alle unser musikalisches Verständnis zusammen und kreieren so zweite und dritte Lines. Im Großen und Ganzen beteiligen wir uns also alle an den Songs, um das Bestmöglichste herauszuholen.

Wie seid ihr eigentlich zu eurem Namen gekommen?

Mario: Der Name EMERGENCY GATE entstand noch unserer Schulzeit. Ich saß im Englischunterricht und hatte eine Arbeit über ein Krankenhaus zu schreiben… Ich dachte Emergency hört sich nicht schlecht an, und unser damaliger Drummer meinte EMERGENCY GATE, also Notausgang, ist doch cool, und überall wird mit Notausgangschildern „Werbung“ gemacht… Was gibt’s also Besseres als das?

Da eure Musik so viele unterschiedliche Einflüsse verarbeitet, frage ich mich, wofür speziell EMERGENCY GATE im Gedächtnis der Zuhörer bleiben sollen oder wollen. Gibt es etwas, dass EMERGENCY GATE ist und auch nur euch zuzuschreiben ist?

Mario: EMERGENCY GATE machte schon immer einen Mix aus verschiedenen Metalgenres aus. Das wird sich auch nicht ändern. Ein roter Faden spinnt sich meiner Meinung nach durch alle unsere Songs. Einmal ist dieser Faden deutlicher und einmal nur schwer zu erkennen, aber stetig vorhanden. Im Grunde sind wir zu vergleichen mit einem Geschenk: Schön verpackt und verschnürt und niemand weiß was drin ist. Und um so größer ist die Freude, wenn man es dann ausgepackt hat… (lacht)

Noch einmal zurück zum aktuellen Album. Ich denke die Songs sind durchaus interessant und verweilen auch noch nach Ausklingen des letzten Songs im Gedächtnis. Was hat euch zu jedem einzelnen der Titel inspiriert?

Mario: Erstmal Danke für das Lob, es ist nicht an der Tagesordnung, dass bei dieser Welle an Veröffentlichungen noch etwas im Gedächtnis bleibt. Inspiriert hat uns vor allem das alltägliche Leben. Jeder findet sich selbst wieder, wenn man die Texte liest und in sich geht. Ob man wie bei „Slave“ ein Sklave seiner selbst ist oder wie bei „Gold And Glass“ in einem goldenen Käfig sitzt… Also, Texte lesen und in sich gehen…!

Vielen Dank für das Interview. Vielleicht habt ihr zum Schluß noch ein paar Worte an die metal.de-Leser?

EMERGENCY GATE: Auch wir bedanken uns für das Interview. Und an eure Leser: Danke für’s Lesen! Wir würden uns freuen euch live auf Tour zu sehen. Gebt uns eine Chance, euch unsere Musik näher zu bringen, und hört mal ins Album rein! Stay Heavy and see you live!

Galerie mit 28 Bildern: Emergency Gate - Rockharz Open Air 2013
25.01.2009

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