Far Beyond
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Interview

Mit "An Angel’s Requiem" konnte das Soloprojekt FAR BEYOND nicht nur bei uns ordentlich punkten. Völlig zu Recht erhielt diese Scheibe voll melodischen Schwarzmetalls in einigen Magazinen positive Kritiken. Es wurden zwar keine neuen musikalischen Wege beschritten, doch ein wirklich starkes Album abgeliefert, welches doch große Teile der Konkurrenz hinter sich lässt. Grund genug, mit Eugen folgendes Interview zu führen.

Far BeyondEndres: Hallo Eugen! Als erstes möchte ich Dich bitten, unseren Lesern Dein Projekt FAR BEYOND etwas näher vorzustellen. Wann begann alles für Dich, wie reifte der Entschluss in Dir, dieses Soloprojekt zu gründen?

Eugen: Musik machen wollte ich eigentlich schon seit ich 12 Jahre alt war. Allerdings konnte ich mir meine erste Gitarre erst mit 16 Jahren leisten. Ich hielt seitdem alle Ideen die ich hatte fest, und arbeitete daran. Nach einiger Zeit waren genug Songs für eine Demo fertig und ich bewarb mich bei einigen Labels. Dies führte dann zu einem Plattendeal mit SOD Records. Der Grund für das Soloprojekt liegt daran, dass die Musik Ausdruck meiner innersten Gefühle sind. In dieser Hinsicht kann und will ich einfach keine Kompromisse eingehen. Und bevor ich ne Band gründe, in der ich den egozentrischen Bandleader raushänge lasse und meine Leute tyrannisiere, ziehe ich mein Ding lieber alleine durch.

Endres: Seit wann spielst Du denn schon Musik, und warst bzw. bist Du auch in Bands involviert?

Eugen: Seit mittlerweile 9 Jahren spiele ich Gitarre. In andren Bands bin und war ich nie wirklich involviert, nein.

Endres: Worin siehst Du die Vorteile eines Soloprojektes, und möchtest Du evtl. in Zukunft mit anderen Musikern zusammenarbeiten, oder soll FAR BEYOND ein Soloprojekt bleiben?

Eugen: Der große Vorteil ist, dass ich doch relativ frei bin. Ich kann meine Songs genau so schreiben, wie ich sie mir vorstelle und muss keine Kompromisse eingehen, welche meinen persönlichen Vorstellungen widersprechen.

Endres: Könntest Du dir eine Live-Umsetzung der Songs vorstellen bzw. ist vielleicht da auch schon etwas geplant?

Eugen: Natürlich denke ich hin und wieder daran, mal auf der Bühne zu stehen und zu hören bzw. sehen, wie die Songs live rüberkommen. Geplant ist diesbezüglich allerdings nichts. Ich denke auch nicht, dass dies irgendwann passieren wird.

Endres: Das offizielle Debütalbum „An Angel’s Requiem“ ist ja nun bereits seit fast einem Jahr erhältlich. Wie waren die bisherigen Reaktionen hierauf?

Eugen: Ich bin sehr zufrieden mit den Reaktionen. Die Reviews deckten alle Sparten von grottenschlecht bis genial ab. Was mich aber noch viel mehr erfreute, sind Zuschriften aus ganz Europa und sogar aus Brasilien oder den USA. Dass man Menschen auf der ganzen Welt mit der eigenen Musik so erfreuen konnte, ist ein großartiges Gefühl.

Endres: Wie siehst Du selbst nach diesem Abstand „An Angel’s Requiem“?

Eugen: Zwiegespalten. Ich würde mittlerweile vieles anders machen. Ich habe mich musikalisch und gesanglich weiter entwickelt und die Songs würden sich heute um einiges anders anhören. So geht es aber wohl jedem Musiker, man bleibt nie auf der Stelle stehen.

Endres:Wo und wie wurde „An Angel’s Requiem“ aufgenommen?

Eugen: Das Album wurde bei AriMusik in Hamburg aufgenommen. Die Gitarren und Vocals habe ich eingespielt/gesungen, um die Drums und den Bass hat sich Ari gekümmert. Alles in allem haben die Aufnahmen 10 Tage gedauert, das Mixing hat sich dann aber über einen etwas längeren Zeitraum hingezogen. Der Austausch fand regelmäßig übers Internet statt.

Endres: Worin siehst Du die Unterschiede zwischen diesem Album sowie der Demo-CD „Bleeding Rose“?

Eugen: Die Demo ist um einiges erdiger und roher. Auf ihr klingen die Songs eher so, wie ich sie mir dachte, obwohl der Sound schlechter ist. Auf dem Album werden die Gitarren teilweise zu stark von den synthetischen Tönen verdrängt, was nicht im Sinne der Lieder lag. Irgendwann werde ich die Scheibe komplett neu in meinem Studio aufnehmen und die Songs umsonst zur Verfügung stellen. Dann werden sie auch so klingen, wie ich mir das vorstellte.

Endres: Was sind Deine hauptsächlichen musikalischen und nichtmusikalischen Einflüsse? Woher kommt die Inspiration?

Eugen: Die Inspiration kommt aus dem Leben an sich. Es ist durchtränkt von Emotionen, Hoch und Tiefs, Ängsten und Sorgen, aber auch Freude und Euphorie. Momente und Erlebnisse prägen einen und kanalisieren sich in der Musik. Es gibt keine bestimmten Ereignisse oder Dinge, welche mich besonders inspirieren. Nur eines weiß ich sicher: Ich kann nur nüchtern Songs schreiben hahaha!

Endres: Was sind Deine Ziele mit FAR BEYOND?

Eugen: Weiterhin so frei Musik schreiben zu können, wie es momentan der Fall ist. Dazu noch die Möglichkeit, sie Fans aus der ganzen Welt zugänglich zu machen…was will man mehr?

Endres: Was bedeutet Metal für Dich?

Eugen: Da muss ich differenzieren zwischen der Musik und dem Lebensstil. Ich liebe die Musik, aber mit dem Lebensstil des typischen „Metallers“ kann ich nicht mehr sonderlich viel anfangen. Ich führe ein relativ normales Leben, in dem die Musik ein ständiger Bestandteil ist. Ich könnte nicht ohne sie. Warum es ausgerechnet Metal geworden ist, liegt daran, dass diese Musik jegliche Emotionen perfekt transportieren kann. Tiefste Trauer, Angst, Freude, ausufernde Euphorie, Macht, Stärke, einfach alles! Sie gibt mir sehr viel und mein Leben wäre ohne diese Musik nicht so, wie es jetzt ist.

Endres: Vielen Dank für das Interview! Die letzten Worte gehören Dir!

Eugen: Ich danke allen Fans, die mir Kritik und Lob zukommen lassen und mich dazu antreiben, weiter diese Musik zu machen!

20.01.2006

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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