Necrotted
Interview zu "Utopia 2.0"

Interview

Necrotted

„Deathcore auf absolut internationalem Niveau. Der Drummer ist die fleischgewordene Nähmaschine und die Shouter entwickeln eine Aggro-Intensität, die ihresgleichen sucht. Absolut fies – und das ist gut so! Wenn man jetzt noch etwas an den Frisuren arbeitet, hält die niemand mehr auf!“ (Tom, UNDERTOW)


Es hat schon seinen Reiz, Musikerkollegen Statements für sein neues Album setzen zu lassen, findet ihr nicht?


„Genau auf die Beißschiene. Wer auf harten und guten Death Metal steht, sollte in ‚Utopia 2.0‘ reinhören. Schnell und hart wie es sein muss. Also Mundschutz rein, sonst wird’s blutig!“ (Timo, LAY DOWN ROTTEN)

Im Vorfeld fielen die Kritiken zu „Utopia 2.0“, sowohl bei NECROTTEDs Kollegen als auch bei der schreibenden Fraktion, ganz gut aus. Überall war zu vernehmen, dass sich das Sextett seit dem letzten Album enorm gesteigert und positiv weiterentwickelt hat. Auch in unserem Belastungstest gab es ein sehr positives Ergebnis – die perfekte Gelegenheit, Fabian, dem Schreihals der Band, Antworten zu entlocken…

… zum Inhalt von „Utopia 2.0“:

Unser neues Album ist ein absolutes Konzeptalbum: „Utopia“ steht für den Wunsch nach einer besseren Welt, die wir verwirklichen könnten, wenn jeder sich entsprechend einbringt – dafür steht das „2.0“. Jeder einzelne Song behandelt einen Missstand unserer Gesellschaft und weist einen potenziellen Ausweg auf. Nach und nach begibt man sich lyrisch und musikalisch in diese Wunschvorstellung, bis man beim letzten Song „Philanthropic Misanthrope“ seinen eigenen Spiegel vorgehalten bekommt. Wir wollen mit diesem Album eine Botschaft vermitteln und etwas bewegen.

…zum Entstehungsprozess:

Nach unserem Besetzungswechsel Anfang 2013 haben wir uns alsbald daran gemacht, mit den Planungen für die Zukunft und vor allem für ein neues Album zu beginnen. Philipp und Johannes haben alle Songs für „Utopia 2.0“ im Sommer 2013 geschrieben, die Lyrics habe ich Ende 2013 über die Songs gesetzt, nachdem das Albumkonzept stand. Ende 2013, bzw. Anfang 2014 ging es dann auch schon ins Studio. Die Aufnahmen verliefen relativ ruhig, es gab keine nennenswerte Probleme und die Atmosphäre war sehr locker und entspannt. Philipp ist der Hauptsongwriter, er schreibt und arrangiert größtenteils die Songs, setzt sich bei den Gitarren- und Schlagzeugspuren aber natürlich auch mit Johannes und Markus zusammen, die auch ihren Teil dazu beisteuern. Ich setze am Ende noch die Basspuren und die Lyrics darüber und fertig ist ein NECROTTED-Song.

…den Kritiken zum letzten Album:

Es wurde kritisiert, dass es teilweise am „eigenen Stil“ mangelt und das mag auf „Anchors Apart“ teilweise noch zutreffen, bei „Utopia 2.0“ haben wir aber nun endlich einen eigenen und unverwechselbaren Sound geschaffen. Die Kombination aus brutalen Blast- bzw. Stampfparts und einprägsamen Melodien haben wir noch weiter ins Zentrum gerückt und erste Gitarrensoli und der Luxus von zwei Sängern machen unseren Sound zudem noch einzigartiger. Natürlich erfinden auch wir das Rad nicht neu, jedoch kann ich mir in Zukunft nicht vorstellen, dass wir mit irgendeiner anderen x-beliebigen Band unseres Genres verwechselt werden.

Necrotted

…dem Umgang mit Reviews oder Kritiken:

Natürlich lesen wir die Reviews, es interessiert uns schließlich, wie andere unsere Musik aufnehmen und wie die Texte aufgefasst werden. Bisher ist das wie gesagt fast ausschließlich positiv gewesen, auch wenn wir bei einigen Zeilen schmunzeln mussten. Auswirkungen auf unsere Musik und auf das was wir tun, haben die Reviews aber nicht, wir machen das, worauf wir Bock haben. Das haben wir immer gemacht und das wird auch immer so bleiben. Aber wir haben unser Bestes gegeben. Die Produktion ist noch fetter, die Gitarren noch tiefer und der Sound noch böser. Die Songs sind stringenter arrangiert, dennoch abwechslungsreich und Gitarrensoli sind ebenfalls zu hören, zudem haben wir den Luxus von zwei Sängern mit unterschiedlichen Stimmen voll ausgenutzt.

…zur Zusammenarbeit mit Nikita Kamprad (DER WEG EINER FREIHEIT) als Produzent:

Nikita ist ein guter Freund von uns, selbst ein grandioser Musiker und ein toller Produzent. Er weiß, was er tut und was wir uns vorstellen, somit liefen die kompletten Aufnahmen relativ entspannt ab. Unser Debüt-Album „Anchors Apart“ haben wir ja ebenfalls bei ihm aufgenommen, deshalb kann man hier mittlerweile schon von Routine sprechen.

…zu musikalischen Einflüssen:

Bands wie DESPISED ICON, WHITECHAPEL und ABORTED haben uns musikalisch geprägt und sicherlich auch beeinflusst. Generell machen wir aber einfach das, auf was wir Lust haben und was uns Spaß macht zu spielen. Im Tourbus läuft bei uns mittlerweile alles – von Pop, Hip Hop und Techno über Heavy Metal-Klassiker, bis hin zu Hardcore und brutalstem Death Metal ist da alles dabei. Oh und jeden dritten Freitag im Monat ist bei uns beispielsweise „Goregrind & Porn Friday“! 😉

…zum allgegenwärtigen Vergleich mit HACKNEYED:

Mein Bruder und ich spielen bekanntermaßen in beiden Bands, trennen diese aber scharf voneinander. Es sind – zumindest in unseren Ohren – große musikalische Unterschiede vorhanden. Da beide Bands aus demselben kleinen Ort Abtsgmünd kommen, bietet sich ein Vergleich aber natürlich auch aus rein geographischer Sicht an. Bisher wurde uns der Kontakt zu HACKNEYED, der nebenbei übrigens sehr intensiv ist (NECROTTED geht manchmal als Crew für HACKNEYED mit und andersrum), aber noch nie negativ angeleistet. Im Gegenteil: Beide Bands haben schon des Öfteren voneinander profitiert.

…zu anstehenden Gigs und Zukunftsplänen:

Wir waren in letzter Zeit sehr viel unterwegs, haben tolle Shows gespielt, eine Menge Spaß gehabt und viele coole Leute getroffen. Das wollen wir auch bis Ende des Jahres weiterhin so machen und selbstverständlich beginnt jetzt schon wieder die Planung für Konzerte und Festivals im nächsten Jahr. Wir sind stolz darauf, was wir in den letzten zwei Jahren alles erreicht haben. Die Veröffentlichung unseres neuen Albums war der Lohn für alle Mühen und man muss die Erreichung dieses Ziels auch mal vor Augen halten und auf sich wirken lassen. Wir werden uns natürlich auf keinen Fall auf unseren Lorbeeren ausruhen, sondern gleich wieder Vollgas geben! 2015 werden wir so viele Shows und Festivals wie zeitlich möglich spielen und uns vielleicht auch schon wieder ans Songwriting machen – kreative Ideen sind zumindest da.

Das klingt doch mal nach einem Plan – wir behalten die Jungs von NECROTTED auf jeden Fall im Auge. Die berühmtberüchtigten „letzten Worte“ gab es natürlich auch:

Vielen Dank für das Interview! Und an alle unser Fans da draußen: Vielen Dank für euren Support und viel Spaß mit „Utopia 2.0“!

Galerie mit 18 Bildern: Necrotted - Easter Cross 2023
14.11.2014

The world is indeed comic, but the joke is on mankind.

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