Powerflo
Wenn du nicht tourst, bist du nicht real!

Interview

POWERFLO haben Mitte Juni mit ihrem selbstbetitelten Debüt einen wütenden Klumpen aus Metal und Rap veröffentlicht. Sen Dog, einer der Rapper aus dem Hause CYPRESS HILL, erweist sich hierauf als hervorragender Metal-Sänger, der zwischen seinem Signatur-Rap und zornigen Shouts spielend zu wechseln vermag. Dass für ihn jedoch mehr hinter der Band steckt, erzählte er uns in einem Interview. Dazu verriet er uns einige Details zur Band-Philosophie.

Powerflo

Powerflo – Powerflo

Sen Dog von POWERFLO sprach mit uns…

… über das Feedback zum Album

Es ist sehr positiv ausgefallen. Der Mehrheit scheint unser Album gefallen zu haben. Natürlich gibt es hier und da immer etwas zu kritisieren. Aber ich bin glücklich mit dem Ergebnis. Man wird ja älter und beginnt, sich auch in anderen Dingen wieder zu finden. Und das war das für mich gewesen. Es ist ein kleines Wunder, mit dem ich gesegnet worden bin.

… darüber, ob POWEFLO mehr als nur ein Projekt sind

Ich möchte diese Band natürlich weiter erhalten, denn es gibt noch viel, was ich mit POWERFLO zu erzählen habe. Daher möchte ich mehr als nur dieses eine Album aufnehmen.

… über die Ursprünge der Band

Gegründet haben wir uns 2014, der Schreibprozess begann jedoch erst 2015, da ich noch mit CYPRESS HILL auf Tour gewesen bin. Nachdem ich davon zurückgekehrt bin, habe ich 100% für POWERFLO gegeben. Jeder von uns hat das getan. Dabei hatten wir keine feste Vision von einem Sound, der uns bestimmen sollte. Wir wollten einfach ein paar Tracks schreiben und diese sich natürlich entwickeln lassen.

… über Ähnlichkeiten mit BODY COUNT

Also bislang ist mir das nicht häufig untergekommen, dass wir wie BODY COUNT klingen. Das ist natürlich immer rein subjektiv. Das war auch nicht direkt von uns beabsichtigt, auch wenn es natürlich Ähnlichkeiten gibt. Da ist ein tougher Typ an der Front einer Metal-Band, der rappt. Aber im Grunde haben BODY COUNT ihren Sound und wir unseren. Wir wollen nichts recyclen, auch wenn der Vergleich uns natürlich ehrt. Und sollten wir jemals die Bühne mit Ice-T und Co. teilen, wäre ich stolz und froh darum. Das wäre für mich eine richtige Errungenschaft als POWERFLO.

… über die Wut hinter seiner Darbietung

Eigentlich dachte ich nicht, dass ich so wütend klingen würde. Bin da nicht so herangegangen, habe aber nichts dagegen, dass es so ankommt. Es gibt derzeit viel Armut und weitere Probleme, welche die Leute aber nicht bemerken. Und wenn du zum harten Metal singen möchtest, dann solltest du schon aus dir raus gehen, um heraus zu stechen. Ich denke, dass wir deshalb so heavy klingen. Das sind einfach wir, ohne Hintergedanken, ohne Gekünstel. Wir sind mehr als nur wütend, wir sind hungrig. Ich steigere mich immer in meine Musik hinein. Da fühle ich mich dann wie ein Mann. Dann habe ich das Bedürfnis, mich als hart gesottenen Texter zu beweisen. Aber Emotionen braucht die Musik nun mal, daher ist die Wut als solche ganz hilfreich. Wenn du keinen unmittelbaren Zwang schaffst, hören die Leute deine Musik möglicherweise nicht so, wie sie sollten.

… über die Beschaffenheit der Musik

Ich glaube nicht, dass es nah am Hardcore gebaut ist. Ich würde eher sagen, dass es näher am Metal ist, auch mit Einflüssen von Punk, Rock und Hip Hop. Das einzige, was halt wirklich Hardcore-typisch rüber kommen könnte, ist mein Rap-Stil. Aber eigentlich haben wir ein kraftvolles Metal-Album aufgenommen. Das hat sich so aufgestaut. Ich höre eine Menge Metal jeden Tag, das bringt das mit sich. Man muss seine eigenen Grenzen immer ausloten, um voran zu kommen und über sich selbst zu lernen.

Und diese Affinität hatte ich schon immer gehabt. Ich halte mich nicht zurück, sondern bin einfach ich. Selbstbewusstsein ist das A und O. Das brauchst du, wenn du wie in unserem Falle Songs wie „The Grind“ oder „Start A War“ schreiben willst. Dann brauchst du natürlich auch die richtigen Leute hinter den Reglern, die das Maximum aus dem Sound heraus holen. Also natürlich werde ich immer rappen, das bin nun mal ich. Aber der Metal ist auch ein Teil von mir. Ich habe da sehr viel Vertrauen in mich selbst.

… über die unmittelbare Zukunft

Die Veröffentlichung ist ja nicht lange her und wir haben schon einige Einladungen zum Spielen in diversen Festivals an der Westküste bekommen, die wir teilweise sogar eröffnen dürfen. Wir haben ja vor kurzem den Dreh zum Video zu „Where I Stay“ beendet. Hiernach wollen wir natürlich mehr live spielen, auch in Europa sowie in weiteren Teilen Amerikas. Denn was als Band zählt, ist, dass du deine Musik auch live vor Leuten spielen kannst. Wenn du nicht tourst, bist du als Band nicht real. So einfach ist das.

30.06.2017

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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