RockZone TV
"Eine Mischung aus Netflix und Facebook für harte Musik": Interview mit Christian Morawietz und Michael Bogatzki zur geplanten Metalplattform

Interview

RockZone TV

RockZone TV nennt sich ein neuer Video-on-demand-Service rund um harte Musik, der derzeit in der Planungsphase steckt und für den gerade eine Crowdfunding-Kampagne angelaufen ist. Wird RockZone TV eine neue Konkurrenz für YouTube? Was wird RockZone TV für den User kosten? Auf welche Inhalte setzt die Plattform? Diese und andere Fragen haben wir den beiden Initiatoren Christian Morawietz und Michael Bogatzki gestellt – hier sind die Antworten:

Ihr wollt mit RockZone TV eine neue Plattform für Inhalte rund um Metal schaffen – was bekommt der Fan bei Euch, was es woanders nicht gibt?

Wir werden einen Mix aus Netflix und Facebook für die Metalheads schaffen. Das gibt es bisher in der Form nicht. Eine Community, die mit tollen Live-Inhalten gefüllt ist und so neben dem aktiven Austausch untereinander noch Content und zusätzliche Informationen bietet. Unser mittelfristiges Ziel ist es, eigene Events und Contentproduktion gemeinsam mit der Community zu realisieren – so wie House Of Cards bei Netflix eben: Metal powered by ROCKZONE.

Technisch wollt Ihr auf die Make Music TV-Technologie zurückgreifen – was hat es damit auf sich, und wo wird man Euch empfangen können?

Empfangen ist sehr an TV angelehnt – wir würden eher sagen „zugänglich“ oder „nutzbar“. Überall, wo du Netzzugang hast, kannst du auch ROCKZONE nutzen. Das Ganze basiert auf der Make Music TV-Technologie, soll heißen: wir nutzen die gesamte Streaming-Technologie und alles, was an technischer Reichweite bereits vorhanden ist (z.B. Verbreitung in 52 Ländern via Samsung SMART TVs, Android App, etc.). Warum wir das tun? Ganz einfach, es würde viele, viele tausend Euro kosten, um einen derartigen Service neu zu entwickeln. Da wir unser Baby aber schnell auf die Welt bringen möchten, überspringen wir so weitestgehend die Schwangerschaft, die Wehen und das Abitur – diese Phasen haben wir alle bereits mit Make Music TV in den letzten dreieinhalb Jahren durchlaufen.

Viele Leute sind es gewöhnt, alle Inhalte kostenlos aus dem Internet zu bekommen. Wie sieht das bei RockZone aus: Ist der Inhalt kostenlos, gibt es eine monatliche Abogebühr, gibt es Werbung?

Das ist richtig. Aber das Netz ist kein Ort, wo ich alles an einem Platz unter Gleichgesinnten und zusätzlich in professioneller Qualität finden kann. Wie gesagt: Es gibt kein Metal-Netflix/Facebook. Plus: Der Content ist handverlesen und in Super-Qualität, das ist uns extrem wichtig – keine verwackelten, halbfertigen Handy-Mitschnitte mit miesem Sound. Professionelle Produktionen für Liebhaber der härteren Gangart und zum Teil exklusives Material. Vieles gibt es so in der Art nicht im Netz, denn das ist ja die Idee: Wir wollen und werden es verfügbar machen. Das Abo wird 66,- Euro pro Jahr Kosten – also soviel wie ein Printmagazin, nur, dass man noch mehr bekommt. Während der momentan laufenden Indiedegogo-Kampagne hat man viele Preisvorteile und bekommt oben drauf noch limitierte Sachen, das solltet ihr euch auf Indiegogo anschauen.

Ihr setzt also auf professionelle Livemitschnitte im Gegensatz zu Handymitschnitten.

Ja, egal wie cool Handy und Co. mittlerweile sind – es gibt Probleme mit dem Sound, mit der Show, Störgeräusche, Unschärfen, schlechte Auflösungen, weil die Lichtsituation nicht stimmt – das wollen wir nicht. Am liebsten möchten wir alles in HD zeigen, von vielen Positionen, nicht nur von einer aus dem Publikum. Das ist eher was für kurze Clips, aber bestimmt nicht für ein zweistündiges Konzert. Ein großes Anliegen sind auch die älteren Inhalte, die Klassiker, die müssen auch ins Netz – macht aber keiner, weil es zu teuer und aufwendig ist. Wir werden das machen.

RockZone TV

Viele Inhalte werden in Deutschland auf YouTube geblockt, da es immer noch keine Einigkeit zwischen YouTube und der GEMA gibt – dabei geht es ja um Geld, und somit dürfte es nicht ganz umsonst sein, sich mit der GEMA zu einigen, um solche Inhalte zeigen zu können. Wie sieht dabei Euer Konzept aus?

Der Content, den wir anbieten, ist rechtlich mit der GEMA geklärt. Das Problem mit YouTube ist, dass alle Welt – in diesem Fall also YouTube – und auch die User der Meinung sind, den Content, den sie hochgeladen haben, einfach so mittels Werbung in Geld zu verwandeln zu können – das ist rechtlich nicht okay. Die Bands bekommen dafür nichts, bzw. sehr wenig. Man muss sich aber mit den technischen Möglichkeiten und den rechtlichen Rahmenbedingungen auseinandersetzen. Wir haben jetzt bereits auf Make Music TV einiges an Content aus dem Bereich. Oft sind wir Pioniere, die erst auslösen, dass sich kleinere Labels, aber auch Majors, mit der Auswertung von Longform-Content auseinandersetzen – soll heißen: Konzerte, Dokumentationen etc.

Ihr habt eine Crowdfunding-Kampagne gestartet: Welche Summe ist Euer Ziel, und wofür wird das Geld eingesetzt werden?

Mit 50.000,- Euro können wir das Baby das Licht der Welt erblicken lassen. Mit rund 60 Prozent der Summe werden wir uns um das Wichtigste kümmern: den audiovisuellen Content! Damit sind dann schon sehr viele Inhalte realisierbar bzw. schon realisiert – hunderte von Konzerten an einem Ort. 20 Prozent sind für die generelle Entwicklung der Plattform vorgesehen, jeweils zehn Prozent wandern in die Administration sowie ins Marketing des Projekts. Wir wollen die Metalfans miteinbeziehen und setzen darauf, dass wir auch Unterstützung von ihnen bekommen. Auf Facebook haben wir in den letzten drei Wochen über 12.000 Follower zusammenbekommen – Hammer, so soll’s weitergehen!

Danke für das Gespräch und viel Erfolg!

14.04.2015

- Dreaming in Red -

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