Saltatio Mortis
Saltatio Mortis

Interview

SALTATIO MORTIS veröffentlichen mit „Wer Wind sät“ bereits das siebte Album ihrer Karriere. Sieben – die Glückszahl für die Spielmannsleute. Ob die Mannen rund um Lasterbalk, den Lästerlichen auch Sturm ernten werden und warum Mittelalter-Rock nicht gleich Mittelalter-Rock ist, könnt ihr folgend nachlesen…

Saltatio Mortis

Hi Jungs, nun ist es endlich soweit und ihr präsentiert mit „Wer Wind sät“ euer siebtes Album. Wie fühlt man sich so knapp vor der Veröffentlichung?

Wie immer – nervös, gestresst und unglaublich gespannt, wie es unseren Hörern gefällt. Letztlich sind wir inzwischen fast zwei Jahre mit dieser CD schwanger, wird Zeit, dass sie endlich auf die Welt kommt…

„Wer Wind sät wird Sturm ernten“ – hat der Albumtitel etwas mit dem bekannten Sprichwort zu tun?

Jetzt wo du es sagst…

Auf eurem neuen Album wird die rockige Ausrichtung, die ihr mit „Des Königs Henker“ begonnen habt, definitiv weitergeführt. Nun habt ihr einen ähnlichen Weg eingeschlagen wie eure Genre-Kollegen von IN EXTREMO oder SUBWAY TO SALLY – von der Akustik zum Mittelalter-Rock. Warum habt ihr euch dafür entschieden?

Das stimmt so nicht ganz. Im Gegensatz zu den Kollegen spielen wir immer noch gerne und viele Shows auf Märken, wo auch unsere Wurzeln liegen. Warum wir aber auch noch moderne Elemente mit unserer Mittelaltermusik verbinden, liegt zum einen daran, dass wir eben auch gerne moderne Musik hören und zum anderen, dass wir gerne eigene Lieder schreiben!

Müsst ihr euch ab und zu Vergleiche mit eben jenen Bands anhören? Stört euch das?

Verglichen wird man in der Presse ja andauernd! Nicht nur mit diesen beiden, sondern mit allem Möglichen und Unmöglichen, angefangen von TOKIO HOTEL bis RAMMSTEIN! Im Prinzip weiß ich natürlich, dass solche Vergleiche notwendig sind, aber bisweilen schüttle ich schon den Kopf darüber.

Wer ist denn für das Songwriting zuständig?

Die meisten Texte stammen aus meiner Feder und die Kompositionen sind meist Gemeinschaftswerke von Alea, Samoel und Bruder Frank.

Wie kann man sich den Songwritingprozess bei SALTATIO MORTIS vorstellen?

Meist steht bei uns der Text am Anfang. Dann baut in der Regel Alea eine erste Skizze zu dem Song und dann verfeinern wir alle diese Blaupause. Bisweilen gehen wir aber auch ganz andere Wege – das ist eine spontane Sache!

Auf „Wer Wind sät“ habt ihr auch eine ganz besondere Kollaboration zu bieten. Auf „Salome“ präsentiert ihr nämlich ein Duett mit der Metal-Legende DORO. Wie ist es dazu gekommen?

Zunächst war „Salome“ eigentlich ohne Frauenstimme geplant. Zufällig arbeitete Bruder Frank im Studio mit einer befreundeten Sängerin und kam dabei auf die Idee, die Passagen der wörtlichen Rede mal mit einer Frauenstimme aufzunehmen. Nachdem wir alle schließlich Gefallen an der Idee eines Duettes gefunden hatten, stellte sich natürlich die Frage, wer sollte unsere „Salome“ sein? Wir wollten eine Frau, der wir „Salome“ abnehmen würden und so kamen wir auf DORO. Ihr gefiel der Song sofort und damit war auch unser Pakt besiegelt. Neben DORO ist in diesem Song auch noch Micheal Popp von QNTAL zu hören, der uns eine fantastische Lafta eingespielt hat.

„La Jument De Michao“ ist ein französisches Stück. Wie seid ihr auf diese Idee gekommen?

Wir haben ja eine kleine Schwäche für alte Bretonen ;-). Nein, im Ernst – wir haben eine ganze Menge Material aus dieser Gegend gesammelt und mögen die Melodien. Wie alle unsere Trades ist auch dieser mehr zufällig entstanden, als Alea (noch stark unter dem Einfluss eines langen Tourwochenendes) recht spontan an dem Song rumgespielt hat und so nach und nach immer mehr Ideen dazu gekommen sind. Letztlich geht es um eine Stute, die Jahr für Jahr auf die Weide geführt wird und man den Fuchs, den Wolf und den Hasen singen hört…

Das klingt ja interessant?! Apropos interessant: Cordoban der Verspielte und das Gründungsmitglied Thoron haben SALTATIO MORTIS Anfang des Jahres verlassen. Warum ist es dazu gekommen und inwiefern wurden die Arbeiten zum aktuellen Album dadurch beeinflusst?

Die Arbeiten hat das nicht beeinflusst, da wir schon lange vor den Studioaufnahmen wussten, dass wir getrennte Wege gehen würden. Zu den Gründen haben wir eigentlich schon alles gesagt. Der Rest ist, und das sollte auch so bleiben, privat. Letztlich glaube ich, dass die beiden im Herzen wirkliche Spielleute sind. Wenn aber ein gemeinsamer Weg, aus welchen Gründen auch immer, zu Ende geht, dann sollte man sich auf die vielleicht wichtigste Fähigkeit des Spielmanns besinnen – Abschied nehmen!

Ihr seid nun also als Sextett unterwegs. Mit Jean Mèchant habt ihr einen neuen Mann an Bord. Welche musikalische Funktion übernimmt er und wie seid ihr auf ihn gekommen?

Jean hatte schon letztes Jahr mit uns zusammengearbeitet und auch schon fleißig Percussion auf „Wer Wind sät“ eingespielt. Die Verbindung kommt über Samoel und Bruder Frank, die ihn als Kollegen an der Modern Music School kennenlernten.

„Lauter und besser spielen als der Tod“ war einmal euer Motto. Ist euch das im Nachhinein betrachtet in eurer Karriere gelungen?

Bis jetzt ist noch keiner gestorben 😉

Welche musikalische Inspiration bzw. Vorbilder hat man als Mittelalter-Rocker?

Vielleicht die Posaunen von Jericho?

Na, dann posaune doch gleich mal weiter. Was kommt dir als erstes in den Sinn, wenn du… hörst?

„Tavernakel“
Ein wilder Anfang!

„Das Zweite Gesicht“
Alles ist erlaubt – ein Experiment!

„Heptessenz“
Schöne mittelalterliche Songs mit Sound für den Club.

„Erwachen“
Unsere Pubertät.

„Des Königs Henker“
Wir haben unseren Stil gefunden.

„Aus der Asche“
Tolle Platte!

Was können die Fans in nächster Zeit von SALTATIO MORTIS erwarten? Was steht auf dem bandeigenen Plan?

Gerade schneiden wir drei Akustikshows mit und werden im nächsten Frühjahr den lange erwarteten Nachfolger der „Manufactum“ präsentieren. Akustische Mittelaltermusik wie sie sein soll, direkt ehrlich und live! Und dann sind wir natürlich ab Oktober auf Tour. In Frankfurt wird es heuer los gehen!

Nach sieben Alben ist eine DVD-Veröffentlichung heutzutage fast schon Pflicht. Wie denkt ihr darüber? Wird es eine SALTATIO MORTIS-DVD geben?

Das haben wir für nächstes Jahr auch auf dem Schirm!

Welche Hobbys hast du? Woher nimmst du die Inspiration für die mittelalterlichen Texte?

Ich lese sehr viel und gerne. Außerdem bin ich seit frühster Jugend begeisterter Rollenspieler, ich koche gerne und habe eine Leidenschaft für gute Single Malts. Die Texte schreibt das Leben, ich darf das lediglich aufschreiben!

Hast du einen Lieblingssong auf „Wer Wind sät“?

Am persönlichsten ist bestimmt „Letzte Worte“ und auch „Rastlos“, aber eigentlich mag ich sie alle!

Wenn du „Wer Wind sät“ einem, sagen wir mal, „Gehörlosen“ beschreiben müsstest, was würdest du sagen?

Eingängige Melodien und trotzdem komplexe Arrangements, bildhafte Texte und gefühlvoller Gesang, kombiniert mit der archaischen Kraft von alten Dudelsäcken!

Ich glaube wir haben das Wichtigste abgeackert! Möchtest du noch etwas für eure Fans hinzufügen?

Wir freuen uns schon sehr auf die Tour im Oktober und hoffen mit euch dort wild zu feiern!

Galerie mit 28 Bildern: Saltatio Mortis - Taugenichts Tour 2023 in Ludwigsburg
22.08.2009

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 36672 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

Saltatio Mortis auf Tour

22.11. - 23.11.24Metal Hammer Paradise 2024 (Festival)Accept, Saltatio Mortis, Gloryhammer, Dark Tranquillity, Grave Digger, Moonspell, Grand Magus, Anvil, Burning Witches, Dust Bolt, Enforcer, Evergrey, Deserted Fear, Wolfheart, Space Chaser und HiraesFerienpark Weissenhäuser Strand, Wangels

Kommentare