Scornage
Interview zum neuen Album "ReaFEARance"

Interview

Scornage

SCORNAGE befinden sich gerade im Zuge, der Thrash-Metal-Welt mächtig den Arsch zu versohlen. Mit ihren letzten Alben konnten die Jungs aus Aachen bereits für Aufsehen sorgen. Doch mit ihrem neuen Album „ReaFEARance“ stellen SCORNAGE alles in den Schatten, was sie bisher musikalisch geleistet haben. Wir baten das sympathische Quintett zum Interview und die Jungs hatten wie immer so einiges zu erzählen.

Mit „ReaFEARance“ ist Ende August eure neue Scheibe auf den Markt gekommen. Bei Massacre Records habt ihr ein neues zu Hause gefunden, euer letztes Album wurde noch bei Remedy Records veröffentlicht. Wollten Remedy Records euch nicht mehr haben? Oder mussten die die Pforten schließen?

Tom (Bronneberg, Gitarre): Die konnten uns nicht mehr bezahlen! (lacht)

Aha! Ihr seid zu teuer!

Arry (Volker „Arry“ Rahn, Gitarre): Ich weiß gar nicht, ob das Label noch Bands produziert. Die wollten jedenfalls den Bestand runterfahren. Wobei zu beachten ist, dass schon einige Bands das Label verlassen haben. Sie teilten uns mit, dass sie das neue Album von uns zu den ausgehandelten Konditionen nicht mehr machen würden.

Guido (Grawe, Gesang): Anzumerken ist, dass wir nicht im Bösen auseinandergegangen sind. Beide Seiten haben sich im gegenseitigen Einvernehmen getrennt.

Und wie seid ihr zu Massacre gekommen?

Arry: Wir haben Bewerbungen geschickt. Also die gleiche CD, die du auch bekommen hast, haben wir eben an Massacre zugeschickt. Und die haben relativ fix geantwortet, das hat keine Woche gedauert.

Mein Eindruck vom neuen Album ist jedenfalls, dass ihr ne Ecke stärker in die Death-Metal-Gegend gedriftet seid.

Guido: Was?

Sind die Growls eigentlich von eurem Bassisten Markus?

Guido: WAAAASSS?

Habt ihr das angestrebt oder hat sich das einfach so ergeben?

Guido: Erstens: Den Markus hörst du da überhaupt nicht.

Tom Freyer (Schlagzeug): Na ja, den hörst du schon.

Guido: Jaaa, so ein Wummern im Hintergrund, gut. Wie war die andere Frage? (lacht)

Death-Metal-Einflüsse?

Guido: Findest du?

Nach den ersten zwei Eindrücken schon, ja.

Arry: Also ich könnte mir vorstellen, dass das ein wenig von unserem Gitarristen Tom resultiert, der auf der letzten Scheibe noch nicht sooo viel beigesteuert hat, wie eben auf diesem Album. Das ist schon eher sein Ding…

Guido: Meinst du jetzt vom Riffing her oder wie?

Sowohl als auch. Die Growls sind viel stärker vertreten als auf den anderen Scheiben. Ich weiß nicht genau, wer die anderen Growl-Parts übernommen hat.

Guido: Iiiiiiichhh!! (lacht)

Ach so! Ich dachte, ihr würdet das im Studio so händeln, wie bei euren Auftritten, wo Markus den Part übernimmt.

Arry: Wie gesagt, der Tom ist insgesamt noch mehr eingestiegen…

Markus (Breuer, Bass): Es könnte auch daran liegen, dass die Scheibe insgesamt kompakter und düsterer klingt. Würde ich schon sagen. Ich würde die Musik jetzt nicht unbedingt als Death Metal sehen, aber gut.

Tom Bronneberg: Die ganz alten Thrash-Sachen sind ja auch eher düster, aber der Gesang ist schon ne Ecke dunkler als Thrash. Also im Vergleich mit normalem Standard Thrash.

Guido: Also ich hab ne andere Vorstellung von Death Metal. Für mich ist Death Metal sowas wie BOLT THROWER oder BENEDICTION. Und damit hat die ganze Sache gar nichts zu tun. (lacht)

Ich muss aber auch anerkennen, dass ihr auf dem Album den bisher besten Sound eurer Karriere habt. Das pustet einem wirklich die Haare vom Kopf. Habt ihr was Grundlegendes verändert?

Guido: Den Produzenten! Andy Classen.

Andy Classen ist ja schon sowas wie ne Legende im Metalbereich, kann man nicht anders sagen. Seit Anfang der 80er dabei… Wie seid ihr auf ihn gekommen?

Arry: Genau dadurch vielleicht. Die ganzen HOLY MOSES Sachen und seine Geschichte. Das war aber nicht ausschlaggebend. Eigentlich haben wir uns verschiedene ausgesucht und angeschaut, wer was gemacht hat. Wir wollten einfach den Schritt dahin machen.

Guido: Er ist für uns einfach der nächst logische Schritt gewesen.

Tom Freyer: Tja, mit dem Sound auf „Born To Murder The World“ waren wir nicht so richtig zufrieden.

Das hast du beim letzten Interview schon mal angemerkt, stimmt.

Guido: Wäre die „Born To Murder The World“ genausogut produziert gewesen wie „Pure Motorized Instinct“, hätten wir diesen Schritt vielleicht auch nicht gemacht. Aber im Prinzip ist das genau der richtige Schritt gewesen. Beim Classen…das ist wirklich richtig professionelles Aufnehmen. Das war fast sowas wie Arbeit! (alle lachen). Spaß beiseite, der kitzelt wirklich alles aus einem heraus. Fast schon bis zur Bewusstlosigkeit… das ist kein Witz (alle lachen).

Er hat euch also richtig herausgefordert?

Tom Bronneberg: Es ging wirklich so, dass wir morgens früh angefangen und spät abends aufgehört haben. Mit Mittagspause und Sonntags gibt es keine Aufhnahmen.

Guido: In der Zeit, in der man dran war, hat man auch nichts anderes gemacht. Immer nur höchste Konzentration.

Tom Bronneberg: Kein Quatsch, nichts.

Guido: Genau, kein blödes Gerede oder Quatsch. Da konnte man direkt rausgehen.

Arry: Vom Stil des Sounds haben wir ihm auch freie Hand gelassen. Wir haben ja vorher noch nicht mit ihm zusammen gearbeitet und er fragte dann, in welche Richtung die Sache gehen soll und nach unseren Vorstellungen. Er meinte dann, dass er der Chef ist. (alle lachen)

Guido: Das hat er wirklich gesagt! Na ja, er weiß auch, wie es klingen muss. Wir haben ihm dann noch die alten Scheiben geschickt und so konnte er sich gut reinhören.

Arry: Die kennen sich auch gut, die beiden (Andy Classen und der vorherige Produzent). Andy kommt ja auch aus dem Ruhrpott und über Gruppen wie INCUBATOR usw. kannte man sich eben.

Die Scheibe ist aber auch verdammt cool geworden. Nicht nur die Gitarren sind diesmal verdammt fett, der Gesang ist eh immer klasse. Aber wer wirklich auf die Kacke gehauen hat, ist ja euer Schlagzeuger.

Tom Freyer: Hab ich ganz fein gemacht! (lacht)

Ganz im Ernst Tom, was war da los?

Tom: Man braucht halt den richtigen Produzenten. Es ist ja einfach so: Man kann ein Schlagzeug aufnehmen und man kann ein Schlagzeug aufnehmen. Außerdem hab ich nicht auf meinen Kesseln gespielt… er hat sich einfach mehr Zeit für einen genommen. Es war einfach ein ganz anderes Einspielen als bisher. Vorher wurde es aufgenommen, so wie ich es direkt in einem Take gespielt hab. Es ist ja kein Geheimnis, dass, wenn man bei den Aufnahmen der Gitarren ne Spur versaut, man einfach an einer Stelle wieder einsteigen kann. Das kannte ich bis dahin nicht und hab es so auch noch nie gemacht. Das war bei ihm beispielsweise möglich. So konnte ich meine Aufnahmen wesentlich fehlerfreier spielen.

Aber der Druck ist auch viel fetter.

Tom Freyer: Das war das Ziel.

Guido: Tom war auch viel freier dabei. (alle lachen). Der Schlagzeuger war viel freier.

Arry: Der Nachteil früher war, dass er immer am Stück aufnehmen musste. Da ist man natürlich ein wenig gehemmter.

Tom Freyer: Und unser alter Produzent hat sich immer gegen das triggern gewehrt. Die Bassdrum ist ein bisschen getriggert, was mittlerweile ja auch Standard ist. Jede Band macht das.

Guido: Wie ich eben schon gesagt hab, er hat bei jedem gekitzelt.

Das hört man auch. Beim Sound liegen wirklich Welten dazwischen.

Arry: Keine Frage. Es waren viele Kleinigkeiten, die uns nachher dahin gebracht haben. Die Wiederholungen, noch mal und noch mal. Dann wurde getauscht, ich sollte Tom’s (Bronneberg) Sachen spielen und er meine. Der Andy weiß einfach, wovon er redet.

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Der Albumtitel „ReaFEARance“ ist ja ein nettes Wortspiel.

Guido: Das war Markus‘ Idee.

Markus: Tja, die anderen machen die Musik und ich hab solche Ideen.

Guido: Und bei 90% sagen wir immer, was für ein Scheiß! (alle lachen)

Markus: Dieses Mal haben sich mich aber doch mal gelassen. Also die Idee dahinter ist das Wortspiel aus „Fear“ und „Reappearance“, also die Wiederkehr und somit die wiederkehrende Angst. Die Tracks handeln zum Teil über persönliche Ängste oder auch über größere gesellschaftliche Ängste und all das, was so auftaucht. Wir haben überlegt, ob wir einen Songtitel als Albumtitel nehmen oder nicht…

Guido: Der Arbeitstitel war ne Zeit „We Bury Our Dead Alive“.

Markus: …und hatten dann ein Konzept entwickelt, wobei der eine Teil eben über die persönlichen Ängste und der andere Teil über globale Ängste handeln sollte. Tja, mit der Idee und dem Albumtitel bin ich dann bei den Jungs vorstellig geworden.

Guido: Ich dachte nur „Boah, das ist richtig cool, aber das kannste dem Markus jetzt nicht zeigen“. (alle lachen) Sonst wird er noch übermütig. Man muss die Leute klein halten, so wie Putin es tut. (lacht)

Die Tracks an sich klingen wiedermal richtig düster. Das eben erwähnte „We Bury Our Dead Alive“, „The Holy Rape“ und „At First I Hate“, um nur einige zu nennen. Stammen die Texte wieder von dir, Guido?

Guido: Ja.

Was hast du dir diesmal vorgenommen? Was gab es zu verarbeiten?

Guido: Oh, oh, heiße Kiste! (lacht)

Früher waren die Themen ja eher von Horrorfilmen geprägt.

Guido: Ne, sowas hab ich bei dem Album gar nicht auf dem Programm gehabt. Es ist viel persönlicher Kram. Die Hälfte der Songs behandelt viele persönliche Sachen. Die letzten drei Jahre waren nicht so einfach und das hab ich mir quasi von der Seele geschrieben. Die Platte ist für mich nichts anderes als eine Eigentherapie. Zumindest ein großer Teil. Der andere Teil, wo wir gerade bei „The Holy Rape“ sind, handelt von der ganzen Scheiße der Kindesmisshandlungen bei kirchlichen Einrichtungen etc. „Six Minutes To Fear“ ist z.B. ein sehr alter Text, den ich glaube ich 2002 schon geschrieben zu haben. Thematisch liegt die Nummer bei 9/11.

Einspieler aus Filmen hab ich diesmal gar nicht gehört.

Guido: Nee. Sowas hat einfach nicht gepasst.

Arry: Den wir wollten, durften wir nicht.

Guido: Genau, das kann man ja ruhig mal erzählen. Also, die Scheibe sollte ursprünglich ja „We Bury Our Dead Alive“ heißen. Und wie das eben so ist, wenn wir ein halbes Bier getrunken haben, wird es albern. Die Idee war, nach Ende es letzten Songs, also so nach 10 Sekunden, ein Sample aus dem Film „Die Ritter der Kokosnuss“ einzuspielen, nämlich „…ich bin noch gar nicht tot“. (alle lachen) Sollten wir also mal ne Platte machen, die „We Bury Our Dead Alive“ heißen wird, dann machen wird das! (lacht)

Wenn man das Internet bzw. eure Homepage oder Facebook durchforstet, wird man mit musikalischen Vorlieben eures Sängers konfrontiert. Z.B. SCOOTER, SNOW PATROL der CAMOUFLAGE oder LANA DEL REY.

Guido: Na und? Das ist doch alles gute Musik?! Okay, SCOOTER ist nicht gut, das ist nur Musik… Ich kann bei SCOOTER echt klasse pennen. Das ist kein Witz. Das ist so schön monoton. Klar, über die musikalische Qualität brauchen wir uns nicht zu unterhalten, aber… ich find den Typen cool.

Das war wirklich ernst gemeint?

Guido: Ja, ich finde die cool. Über die Mucke kann man sich wirklich streiten, klar. Aber dieser Baxxter hat so ne coole Selbstironie. Wenn der irgendwo im Fernsehen auftritt, schaue ich mir das an, weil der total witzig ist. Und die „Musik“, finde ich nicht schlecht. Ich stehe dazu! Ich kaufe mir auch ein SCOOTER-Shirt und trete damit auf! (lacht) Und die anderen Sachen, die du genannt hast, hab ich schon früher gehört.

Und mich blöde anmachen, weil ich AIRBOURNE höre!

Guido: Na aber hallo! Wenn ich AC/DC hören möchte, höre ich AC/DC.

Das kannst du so nicht sagen.

Guido: Doch, kann ich.

Raus! (alle lachen)

Guido: Ich höre z.B. seit über 20 Jahren auch MARILLION.

„Face The Blade“ konnte man inzwischen schon mal in einer Live-Version in Internet hören und sehen, den Nackenbrecher „Fury“ habt ihr auf dem Mosh It Up 2011 schon mal gezockt. Die Nummer handelt aber nicht von dem Pferd, oder?

Tom Bronneberg: Doch! (alle lachen)

Guido: Von nem Zwillingsbruder von Fury. Eigentlich hieß die Nummer ja auch „Black Beauty“. (lacht) Der Text ist tatsächlich auch schon etwas älter. Ich meine, wir waren gerade mit den Aufnahmen zur „Born To Murder The World“ fertig, da hab ich im Studio noch mit dem Gedanken gespielt, dass die nächste Platte ein Konzeptalbum werden soll. Ich wollte eine Chronologie schreiben wie es dazu kommt, dass jemand Amok läuft. Zu der Zeit war das leider wieder aktuell. Ich wollte eigentlich eine psychologische Chronologie eines Menschen schreiben. Was geht in einem vor, dass es zu so etwas kommt. „Fury“ war der erste Text, denn ich aus dem eigentlichen Zyklus geschrieben habe. Doch ich musste mich mit anderen Sachen in meinem Leben beschäftigen und so ist eben nur diese Nummer davon übrig geblieben.

„ReaFEARance“ klingt jedenfalls wieder zu 100% nach SCORNAGE. Ich weiß nicht, ob es jetzt an der Produktion liegt oder daran, dass ihr als Band mehr zusammengewachsen seid. Aber es klingt alles ein wenig stimmiger und ausgereifter als früher. Auch stimmlich hast du sehr in die Trickkiste gegriffen…

Tom Freyer: Er ist fast mal erstickt!

Da gibt es Passagen z.B. bei „Six Minutes To Fear“, so hast du noch nie geklungen.

Guido: METALLICA würden sagen, dass wir uns weiterentwickelt haben. (lacht) Ich bin aber nicht wie METALLICA. Nein, Quatsch. Ich habe schon ein paar Sachen ausprobiert, keine Frage. Und wenn man sich unsere Platten mal chronologisch anhört merkt man, dass bei mir immer etwas passiert. Es ist mir auch zu langweilig, immer gleich zu singen. Klar, es bleibt meine Stimme, ich kann ja jetzt schlecht nen Tenor machen. Bei „Fury“ z.B. singe ich ja fast schon clean, passagenweise zumindest. Es könnte schon sein, dass davon beim nächsten Album mehr zu hören sein wird.

Gerade bei „Six Minutes To Fear“ klingt du ein bisschen wie Udo Dirkschneider.

Arry: Guido, du weißt doch, wer das ist? (lacht)

Guido: Ja, ja, ich weiß, wer das ist. Boah!

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Auch in Sachen Artwork habt ihr Maßstäbe gesetzt. „Born To Murder The World“ war in dieser Hinsicht schon klasse, aber „ReaFEARance“ setzt dem noch einen drauf. Auf eurer Homepage wird das Thema ja weiterbehandelt.

Tom Bronneberg: Ein Freund von mir aus Holland ist Grafiker. Ich hab von ihm mal ein paar Werke gesehen und war total begeistert. Ich bin dann irgendwann mal zu ihm hin und hab mit ihm über das Album gequatscht. Er hatte zu diesem Zeitpunkt schon ein paar Sachen fertig, die im Stil von „Born To Murder The World“ waren und die anderen Jungs waren sofort dabei. Bei seinen Entwürfen wurden nur Kleinigkeiten geändert und das Resultat ist sehr geil.

Es ist aber nicht der gleiche Künstler wie bei „Born To Murder The World“?

Guido: Nee, das war ja der selbe Mensch, der auch schon bei unseren anderen Scheiben, bis auf der „Ascend“, gewerkelt hat, Thomas Walloch.

Tom Bronneberg: Die Grafiken der Shirts hat mein Kumpel auch gemacht und die Sachen auf der Homepage macht er gerade.

Arry: Wir waren dabei sehr entspannt. Er hat voll unseren Geschmack getroffen. Wir mussten gar nicht viel bemängeln, höchsten mal bei der Schrift, die wir anders wollten oder so.

Guido: Ich hatte nix zu meckern, höchstens weil’s ein Niederländer ist. (lacht)

Wo wir schon bei Niederländer sind. Wann plant ihr eigentlich euren nächsten Wechsel an der Gitarre?

Guido: Solange er den Kombi hat, behalten wir ihn! (lacht)

Na ja. Ich denke mal, dass ihr mit Tom einen super Gitarristen erwischt habt.

Arry: Keine Frage! Also bisher ist es das beste Line Up.

Guido: Wir haben ihm eh den Pass weggenommen.

Arry: Vor dem letzten Gitarrist war der Guido ja unser Neuzugang. Wir hatten vorher ein paar Leute verschlissen.

Guido: Den geht es aber allen gut!

Pflegt ihr denn den Kontakt zu euren ehemaligen Mitstreitern?

Markus: Klar. Der Biber z.B. wohnt jetzt ja in Oberhausen, was unser weiteres Zusammenspiel damals natürlich verhindert hat.

Macht der denn noch Musik?

Arry: Nee, höchstens zu Hause. Wir waren das Einzige, was ihn noch am Leben hielt, zumindest musikalisch. (alle lachen)

Neben TANKARD habt ihr letztens auch mit einer anderen Legende zusammen gespielt: OBITUARY. Wie war das denn mit denen? Seid ihr Fans?

Guido: Ich habe anderthalb Platten von den Jungs. (lacht) Die eine hab ich, die andere finde ich nicht mehr. Zu der Zeit, als ich noch Death Metal gehört hab, vor langer, langer Zeit, da waren die natürlich auch auf dem Schirm. So ein richtiger Fan war ich jedoch nie, ich stand immer mehr auf die England-Sachen.

Okay, aber immerhin habt ihr mal mit denen zusammen gezockt, was ja auch keine schlechte Sache ist.

Tom Bronneberg: Das Beste an diesem Auftritt war, da hab ich noch immer Alpträume von, dass bei dieser legendären Band nach dem Auftritt der Sänger das Schlagzeug abbaut! Sowas hab ich noch nie gesehen.

Guido: Das ist ja schon fast ein skandalöser Zustand. Wenn es mal wirklich soweit kommt, dann muss ich aufhören! (alle lachen)

Tom Freyer: Der Guido macht das immer so, dass er sein Mikro einpackt und dann geht, während wir noch ackern müssen.

Guido: Ja, das gebe ich auch zu!

Arry: Es war für uns auch eine super Gelegenheit, wenn die schon mal im Musikbunker (Aachen) spielen. Wir wurden gefragt und da sagt man natürlich nicht nein.

Markus: Cool ist es schon, wenn man die alten Sachen mal wieder hört. Die ganz neuen Scheiben hab ich nicht auf dem Schirm, dafür ist einfach die Zeit nicht mehr da. Doch die alten Tracks erkennt man doch wieder.

Tom Bronneberg: Diese Band, in ner kleineren Bude wie dem Musikbunker, das war schon geil. Okay, zehn Minuten Intro ohne Gesang und immer das selbe… trotzdem einfach geil! Die können es noch.

Arry: So richtig voll war das Ding allerdings nicht. Die haben die Bühne dann nachher noch was größer gemacht. Es war jedoch richtig gemütlich.

Ihr habt nun ja auch schon ein paar Alben veröffentlicht. Hört ihr euch eigentlich hin und wieder eure eigenen Sachen an?

Guido: Klar, wir müssen die ja wieder lernen. (lacht)

Ich meinte eigentlich zum musikalischen Genuss.

Guido: Ja schon, hin und wieder. Meistens allerdings mit dem Ziel, die Stücke zu lernen.

Markus: Also ich höre mir die Alben immer mal wieder an. Ich muss sagen, ich würde mir die Sachen auch selbst kaufen. Es gefällt mir tatsächlich, was wir machen.

Guido: Wie jeder es tun sollte, nur mal für’s Protokoll.

Jetzt habt ihr erst mal ein neues Album, ein neues Label. Was versprecht ihr euch davon für die kommende Zeit?

Guido: Jetzt müsste von Tom (Freyer) eigentlich „Die Weltherrschaft“ kommen. (alle lachen) Na ja, schauen wir mal.

Arry: Also durch das Label werden wir vermutlich größere Möglichkeiten haben, weil die Plattform einfach besser ist, denke ich zumindest mal. Gerade, was die Präsenz angeht. Es liegt natürlich auch an uns.

Guido: Wir schauen einfach mal, was passiert.

Habt ihr denn schon ne Tour in Aussicht? Aachen und Umgebung vielleicht beackern?

Markus: Wollen auf jeden Fall.

Guido: Eher gestern als heute.

Markus: Das ist bei uns leider zeitlich immer so ne Sache. Fortbidlung, Jobs etc. lassen uns dafür nicht so viel Zeit. Geplant ist jedenfalls noch nichts konkretes, wenn sich etwas ergibt, sind wir natürlich dabei. Auch gerne wieder mit den Japanern (die Rede ist von TERROR SQUAD, Anm. d. Red.).

Guido: Es müssen aber nicht unbedingt Japaner sein, wir gehen auch mit anderen Gruppen auf Tour! (lacht)

Arry: Wir schauen mal, wie die Resonanzen auf das Album so sind.

Guido: Genau. Ich kann mir vorstellen, dass die Platte nicht überall schlecht abschneidet.

Also nicht so schlecht wie sonst immer? Seid ihr denn nächstes Jahr beim Mosh It Up Festival in Aachen wieder am Start?

Guido: Mal sehen, ist ein Geheimnis und Magic! (lacht)

Tja Jungs, dann mal danke für’s Interview und viel Glück mit eurem Album. Ähm, Glück ist vielleicht die falsche Bezeichnung, viel Erfolg meinte ich!

Guido: (lacht) Viel Glück! (klopft auf den Tisch) Arry, komm her, du kannst viel Glück gebrauchen. Nicht böse sein, aber…

Tom Bronneberg: Oh je, ein Review, 3 von 10 Punkten, ich sehe es schon kommen…

Guido: Genau, 2,5 für’s Cover und nen halben Punkt für die Produktion.

 

31.08.2012

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