Spitefuel
Weg mit den verstaubten Schubladen

Interview

Um mal wieder unseren Namen alle Ehre zu machen, haben wir uns mit einem deutschen Newcomer unterhalten. Die Heavy Rock-Neulinge SPITEFUEL haben vor einigen Wochen mit „Second To None“ eine eigenständige, interessante Platte herausgebracht. Deswegen haben wir mit Stefan Zörner (bekannt von LANFEAR und Anderen) über die Bandgründung, das Album und die vielen positiven Reaktionen gesprochen.

Wie kam es zur Auflösung von STRANGELET?

Wir merkten einfach, dass die Luft ein wenig raus war, waren auch ein wenig orientierungslos, wie die nächste CD aussehen sollte und haben uns wohl auch ein wenig auseinandergelebt. Ohne böses Blut. Ich bin sehr, sehr stolz auf das Erreichte mit SRANGELET und möchte die Zeit und die Erfahrungen mit den ehemaligen Bandkollegen nicht missen. Doch wir merkten einfach, dass es, aus welchen Gründen auch immer, nicht richtig weiterging und auch zum Teil Lust und Feuer für die gemeinsame Sache nachließen. Und letztendlich trennten wir uns.

Worin liegen die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Bands?

Gemeinsamkeiten: Wir machen das, was wir wollen, ohne groß Kompromisse einzugehen. Like it or not. Unterschiede: Klar, durch einen zweiten Lead-Gitarristen und Wegfall der Keyboards klingt das alles wohl härter, direkter und mehr nach Metal. Und das ist auch gut so, daher ist es ja ’ne neue Band und keine Fortführung unter altem Banner. Das würde keinem der Ehemaligen, wie auch aktuellen Mitglieder gerecht werden.

Wie würdest du SPITEFUEL jemanden beschreiben, der vorher noch nie von euch gehört hat?

SPITEFUEL stehen für ehrlichen, gut gemachten Metal ohne Growls und mit vielen Soli. Allerdings ohne sich an die Achtziger zu klammern oder sich selbst stilistisch einzuengen. Weg mit den verstaubten Schubladen!

„First Bite“ wurde noch in Eigenregie veröffentlicht, warum habt ihr euch dieses Mal für MDD Records entschieden?

Der Markus Rösner, Labelboss bei MDD, ist ein guter Freund, auch und vor allem im Privaten, und wurde von mir wohl auch öfters mal „vollgeheult“, da ich generell wenige Menschen in mein Seelenleben einweihe. Naja, jedenfalls meinte der Gute schon vor der Auflösung sinngemäß, dass er mir höchstpersönlich den Arsch aufreißen würde, wenn ich hinwerfe und aufhöre zu singen. So ging das weiter und weiter und er meinte dann auch (im Scherz? Wohl eher nicht!) „und wenn wir ne neue Band gründen und ich euch signe!“ MDD ist also von Anfang an dabei und wir bezeichnen Markus oft und gerne als Mentor, Freund und 6. Bandmitglied.

Was wird in der ‚Whorehouse Symphony‘ besungen?

‚Whorehouse Symphony‘ ist mein Statement zu der doch sehr unpersönlichen, profitorientierten und selbstherrlichen Musikindustrie. Junge Bands kriegen kaum noch ne Chance. Kaum Zeit und in sie gesetztes Vertrauen, um sich zu entwickeln. Sell your souls… or be fucked.

Erzähl uns bitte etwas zu ‚Triad Of Faith‘.

Der Text von ‚Triad Of Faith‘ behandelt und interpretiert eine These, die auch schon von verschiedenen Theologen und Gläubigen weltweit verfolgt wurde und wird. Inspiriert wurde ich da heftig durch einen Vortrag in Hamburg mit dem Thema „Interkulturelle Annäherung und Glaube“, besonders durch den Israeli Michael Kagan, der sein Buch „Das Gebet Gottes“ zitierte, sowie die Texte der Band ORPHANDED LAND. Grundgedanke ist, dass die drei großen Religionen Christentum, Islam und Judentum drei Zweige ein und desselben Baumes sind, dass ein und derselbe Gott von den Gläubigen der Religionen angebetet wird und dass dieser nur mit unterschiedlichen Namen benannt wird. Der Text spricht von Brüderlichkeit, Nächstenliebe und Toleranz. Das macht Sinn für mich und das wünsche ich mir auch für diese abgefuckte Welt. Mehr Liebe, weniger Hass! Ich glaub echt, dass viele Konflikte nicht so krass wären, wenn man mehr auf das schaut was verbindet, nicht das was trennt.

Wovon handelt ‚It Remains Empty Forever?

Wir haben den Song absichtlich ans Ende des Albums gesetzt, trotz der “Catchyness”, hahaha! Der Text handelt von den Erfahrungen, die jeder wohl schon gemacht hat oder machen wird im Leben. Manchmal denkst du „Yeah! DAS ist die große Liebe. Das ist es!“ Und doch spürst du, dass es eben nicht so ist. Herz über Kopf. Und manchmal geht das dann auch gar nicht mal so gut aus. Ich denke, wir sollten uns immer bewusst machen, wie vergänglich und unstet das Leben ist. Daher versuche ich auch mittlerweile, Dinge zu hinterfragen und nicht mehr allzu sehr nach meinen Bauch zu handeln, was manchmal auch gelingt, haha.

Wie wirken die vielen positiven Reaktionen zum Album auf euch?

Natürlich schmeichelt es der Musikerseele, wenn du so viele geile Reviews, Anregungen und Resonanzen bekommst. Wobei ich auch sagen muss, ich reflektiere das eher sachlich und nüchtern und freue mich über positives Feedback, nehme mir aber auch kritische Worte zu Gemüt. Ich bin da eher ein sehr kritikfähiger Mensch. Und ich versuche, immer mein Bestes zu geben. In erster Line müssen wir als Band mit dem Produkt zufrieden sein. Wenn das der Fall ist, ist es gut. So oder so. Da kann dir dann keiner was.

Plant ihr noch, außerhalb der bereits angekündigten Festivals, Live-Aktivitäten?
Aber hallo. Wir lieben es, live zu spielen. Wir hoffen, dass wir noch ein paar Gigs dazu bekommen. Wenn ein Veranstalter das liest, bitte bookt uns. Ihr werdet es nicht bereuen.

Behaltet ihr die „Nummerierung“ eurer Alben bei?

Nein, wir haben da keinen Masterplan. Der Albumtitel wird festgelegt, wenn die finalen Songs fürs Album stehen, das wir im Winter 2017 einholzen werden. Soll ja alles zusammenpassen und wie sagte schon Mozart so schön: Die Musik zuerst, bitte! Oder war es doch Lemmy? Oder… ach egal! Let the music play!

Galerie mit 18 Bildern: SpiteFuel - Tour 2018
22.04.2017

Redakteur mit Vorliebe für Hard Rock, Heavy Metal und Thrash Metal

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2 Kommentare zu Spitefuel - Weg mit den verstaubten Schubladen

  1. metalfreak sagt:

    mehr als 6 punkte ist fuer diesen durchschnitt nicht drin wer powermetal hoeren will soll damnations day hoeren

    1. SaGi sagt:

      Nö!
      Spitefuel rocken mehr.