Sturmprophet
Interview mit Keyboarder Basti zum Album "In Die Fluten"

Interview

Sturmprophet

STURMPROPHET aus Witten haben mit „In Die Fluten“ ein unterhaltsames Album, vollgestopft mit deutschen Texten und Melodic Death Metal, eingespielt. Wir sprachen mit dem Tastenverantwortlichen Basti über die neue Platte, Vorbilder, Grenzen und die Tatsache, dass „Metal“ alleine sehr wohl ein Konzept sein kann. Fans von DIE APOKALYPTISCHEN REITER sollten aufhorchen, hier wächst bemerkenswerter Nachschub heran.

Bitte stell euch den Lesern vor, wer gehört zu STURMPROPHET und wer macht was?

Wir sind Sturmprophet, eine (mittlerweile nicht mehr ganz so) junge Band mit Wittener Wurzeln. Momentan sind wir zu viert mit Frontmann und Gitarrist Max, Schlagzeuger Ben, ich an den Keys und neuerdings ein weiterer Basti am Bass. Früher hatten wir noch ein paar Sänger und lange Zeit war Tim am Bass. Aber der Rest der Bande ist seit Gründung 2004 dabei.

Wie habt ihr euch als Band gefunden und mit welcher Motivation seid ihr gestartet?

Großartig finden brauchten wir uns nicht, da ich und Max „zufällig“ als Brüder aufgewachsen sind und schon länger eine gemeinsame Leidenschaft für den Metal bestand. Ben hatte damals schon mit Max in diversen anderen Projekten musiziert und so konnte man relativ schnell durchstarten. Ziel war von Anfang an einfach mit Metal Spaß zu haben und unser eigenes Ding durchzuziehen.

Was steckt hinter dem Bandnamen, wieso habt ihr STURMPROPHET ausgewählt?

Wichtig war uns damals etwas Deutsches zu haben, dass nicht zu gewöhnlich aber trotzdem einprägsam und bildhaft ist. Man sollte in einen Bandnamen zwar nie zu viel hinein interpretieren, aber die Bilder eines stürmischen Meeres oder eines Propheten, der von einem kommenden Sturm warnt, passen schon ganz gut zu unserer Musik, wie wir finden.

Wie würdest du eure Musik selbst beschreiben, für jemanden der euch noch nicht gehört hat?

Sobald man für unsere Musik mehr Worte als „Metal“ in den Mund nehmen möchte, wird es meist etwas schwierig. Rifftechnisch sind wir vermutlich am ehesten dem Melodic Death und dem Thrash Metal zuzuordnen, wohingegen die Keys schon einen anderen Touch reinbringen. Auch haben wir auf unserem aktuellen Album vermehrt Heavy Metal Einflüsse eingebracht, was die ganze Mischung nochmal einen Ticken undefinierbarer macht. Früher wurden wir oft mit DIE APOKALYPTISCHEN REITER verglichen, was schon ganz gut hinkommt von der Grundidee.

Wie viel Zeit habt ihr in „In Die Fluten“ gesteckt?

Das Album ist im Grunde eine Sammlung der Sachen, die wir nach unserem ersten Album „Auf steinigem Pfad“ geschrieben haben. Dementsprechend sind manche Lieder wie z.B. „Schlacht“ schon relativ alt (aus 2007) und andere wie die „Die Reise“ erst kurz vor den Aufnahmen entstanden bzw. fertiggestellt worden. Als ich 2011 nach Aachen gezogen bin, wurde dann der Entschluss gefasst, die nun etwas beschränkten Probezeiten zur Vorbereitung auf ein weiteres Album zu nutzen. Wir haben uns den Studiotermin sozusagen als persönliches Ziel gesetzt, das wir mit STURMPROPHET auf jeden Fall noch erreichen wollten. Wichtig war uns vor allem uns soundtechnisch nochmal eine gute Portion zu steigern, was uns im Kohlekeller auch richtig gut gelungen ist.

Darf man „In Die Fluten“ als Konzeptalbum verstehen?

Nein, hahaha. Das einzige Konzept das dahinter steht ist: Metal.

Gerade „Welt In Flammen“ kommt erst als reines „Metalstück“ daher ist, überzeugt aber auch durch eine deutliche Aussage. Bitte erzähl uns mehr über den Inhalt dieses Liedes.

Zu dem Lied wird sicherlich jeder seine eigenen Gedanken entwickeln, genau so ist es im Grunde auch gedacht. Wichtig ist uns bei den Texten, dass sie einerseits Raum für Interpretation bieten, aber trotzdem auch als „reine Metalstücke“ gesehen werden können.

Auch wenn einige Texte teilweise etwas direkter sind, geht es uns nicht darum Botschaften unter die Leute zu bringen, sondern in erster Linie darum die Musik textlich zu unterstützen und die passenden Bilder zu liefern.

Ihr habt euch bewusst entschieden deutsch zu singen, wie kam es zu dieser Entscheidung? Viele Bands scheuen sich davor, weil es einerseits schwieriger ist anspruchsvoll zu bleiben und manche scheuen sich auch davor harte Musik mit deutschen Texten zu machen, um nicht in eine rechte Ecke gedrängt zu werden.

Wir schreiben unsere Texte auf deutsch, weil das eben unsere Muttersprache ist. Viel mehr steckt eigentlich nicht dahinter. Da bei uns hauptsächlich die Musik im Vordergrund steht, sehen wir auch keine Notwendigkeit möglichst international zu sein. Aber es stimmt schon, dass man sich bei englischer „Lyrik“ weitaus mehr Banalität erlauben kann, als bei deutschen Texten. Wenn uns aber doch jemand aus dem Ausland hört, haben wir dafür den umgekehrten Effekt und können singen was wir wollen (und sowieso tun). Das manche Leute harte Musik mit deutschen Texten ungerechtfertigterweise der rechen (oder linken) Ecke zuordnen ist wohl der Tatsache geschuldet, dass die dominierenden deutschsprachigen Bereiche eben Punk, Rock und Black Metal sind. Wir finden es zumindest sehr schade, dass es nahezu keine deutschsprachigen Melodic Death oder gar reinen Heavy Metal Bands gibt. Das wollen wir ändern!

Bei eurer Musik nicht an DIE APOKALYPTISCHEN REITER zu denken, ist natürlich unmöglich. Mögt ihr persönlich deren Musik bzw. welche Bands inspirieren euch zu dem Sound, den ihr spielt.

Ja, wir mögen DIE APOKALYPTISCHEN REITER sehr, insbesondere die älteren Sachen (Standardspruch im Metalbereich…). Sie haben eine ähnliche Einstellung zum Metal wie wir: Es kommt nicht so sehr darauf an welcher Stil das jetzt genau ist, welcher Trend gerade „in“ ist oder, ob Keyboards Metal sind oder nicht. Es geht darum Spaß (keinen Quatsch), Energie und harte Musik auf die Bühne zu bringen. Wir hören privat sehr unterschiedliche Sachen aus allen Bereichen des Metal und auch darüber hinaus, daher haben wir innerhalb der Band unterschiedlichste Einflüsse. Wir nehmen uns aber nie vor in einem Song jetzt unbedingt wie diese oder jene Band klingen zu wollen. Die Einflüsse ergeben sich meist unterbewusst, von ganz allein oder aus dem Grund mal etwas Neues auszuprobieren.

 

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18.12.2013

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