The Scourger
The Scourger

Interview

Wann hat man als Metalband schon mal das Glück, SLAYER in den Charts zu verdrängen? THE SCOURGER aus Finnland haben mit ihrer zweiten Single "Maximum Intensity" genau dies geschafft, in dem sie auf Platz 2 in die heimischen Singlecharts eingestiegen sind. Doch dem nicht genug, landete ihre erste Single "Hatehead" sogar auf der Pole Position. Grund genug also, mal bei Sänger Jari Hurskainen nachzufragen, wie es zu diesem durchschlagenden Erfolg kam und was das kürzlich auch europaweit veröffentlichte Debüt "Blind Date With Violence" noch so zu bieten hat.

The ScourgerWas ist es für ein Gefühl, mit der zweiten Single „Maximum Intensity“ auf Platz 2 und somit höher als SLAYER in den finnischen Single-Charts zu stehen?

Ich fühle mich wie ein König, hehe. Nein, ersnthaft: Alles Lob gebührt unserer Mannschaft hinter den Kulissen. Deswegen vergesse ich aber nicht die Realität, denn unsere Show hat gerade erst begonnen.

Mit eurer ersten Single „Hatehead“ standet ihr sogar an der Spitze der Single-Charts. Wie groß war die Überraschung?

Riesig! Das Timing war genau richtig. Kurz zuvor hatten wir auf einem großen Festival gespielt, wo alle unsere potentiellen Fans und Käufer versammelt waren. Das Ergebnis war perfekt. Anfangs konnte ich es überhaupt nicht fassen. Alles passierte so schnell in weniger als zwei Jahren. Auf der anderen Seite hatte ich nach den Mißerfolgen mit meinen anderen Bands eine so große Sehnsucht, mit der Musik weiter zu machen. Pessimismus war noch nie meine Sache.

Normalerweise ist Finnland eher für Melodisches a la STRATOVARIUS, SONATA ARCTICA oder NIGHTWISH bekannt. Bricht mit THE SCOURGER jetzt die Zeit des In-die-Fresse-Thrash mit modernem Touch an?

Vielleicht. Die Grenzen des Thrash mußten sowieso ausgeweitet werden. Ich denke, daß uns weitere großartige Bands folgen werden, da die Barrieren nun eingerannt sind. Wir haben jetzt die Chance, richtig viele Ärsche zu treten.

Ist es nicht eine komische Situation, im eigenen Heimatland sehr groß zu sein, wenn einen im Ausland niemand kennt?

Unsere Größe ist relativ. Unser Heimatlabel hatte einfach keinen großen Einfluß auf die fremden Märkte. Aber jetzt, wo wir einen Vertriebspartner außerhalb haben (Cyclone Empire; Anm. metalgreg), wird sich diese Situation ändern. Man kann unsere CD jetzt auch bei euch in Deutschland kaufen.

Ihr habt auf dem Tuska Open Air vor Tausenden von Leuten gespielt. Was erwartet ihr euch vom Rest Europas? Wie groß sind die Chancen, euch demnächst in unseren Gefilden zu sehen?

Gigs sorgen erst für die Würze des Musikerdaseins, weswegen wir so viel spielen wollen wie möglich. Vor allem außerhalb von Finnland. Besonders in Deutschland wollen wir die Clubs unsicher machen. Das wäre ein guter Start.

Euer Debütalbum heißt „Blind Date With Violence“, was wie die Faust aufs Auge paßt. Keiner weiß, was er von euch zu erwarten hat, und bekommt einen harten Schlag ins Gesicht.

Exakt so ist es! Das Überraschungsmoment ist auf unserer Seite. Und wir haben vor, die Leute nicht zu enttäuschen und weiterhin zu überraschen. Ich hatte selbst noch nie ein Blind Date und kann also nicht beurteilen, wie man sich dabei fühlt. Wenn ich jedoch mal eines gehabt hätte, wäre es wahrscheinlich in einem Desaster geendet, hehe!

Wenn jemand eure Platte zum ersten Mal gehört hat und dann nach euren Einflüssen gefragt werden würde, welche Bands würde er nennen?

EXODUS, KREATOR, AT THE GATES, TESTAMENT und SLAYER. Die letzten beiden liegen natürlich auf der Hand, weil sich auf unserer Platte Coverversionen von „Over The Wall“ und „Ghosts Of War“ befinden. SLAYER thronen als Einfluß jedoch über allen anderen Bands.

THE SCOURGER bestehen aus (ex-)Mitgliedern von GANDALF, DIVINE DECAY und THE WAKE. Was könnt ihr bei THE SCOURGER ausleben, was bei den anderen Bands nicht möglich war?

Für mich persönlich gibt es keine großen Unterschiede. Einzig der Musikstil ist verschieden im Vergleich zu den früheren Bands. Ich habe aber bisher bei jeder Truppe, in der ich aktiv war, eine solidarische und demokratische Arbeitsweise erlebt. Das ist bei THE SCOURGER nicht anders.

Welche Ziele hast du mit THE SCOURGER?

Ich will so viele großartige Alben wie möglich aufnehmen und so viele Gigs wie möglich spielen. Es gibt also genug Herausforderungen.

Was bedeutet dir der Metal?

Er ist mein Lebensweg, ein Hobby und vielleicht bald mein Beruf. Und natürlich ist er eine Therapie…

Was sind deine letzten Worte an eure hoffentlich bald zahlreichen deutschen Fans?

Macht euch bereit für einen höllischen Winter und erwartet den vernichtenden Hieb meiner Peitsche!

29.10.2006

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