Unearth
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Interview

Metalcore ist sehr „trendy“ im Moment. Unearth ist eine Band, die diese Musikrichtung aber schon seit 6 Jahren spielt und in diesem Jahr ihr 4. Album „The Oncoming Storm“ herausgebracht hat. Kurz und knackig hat sich Drummer Mike Justian (2. v. links) meinen Fragen gestellt. Die Aufnahmen zu ihrem neusten Werk schienen nicht ganz reibungslos abgelaufen zu sein…

UnearthDavid: Hallöchen! Ihr habt ja einiges an gute Kritiken zu eurem neuen Album „The Oncoming Storm“ einstecken dürfen. Überrascht?

Äh, nicht wirklich. Es ist das, was alle von uns erwartet haben. Also: Bitte sehr!

David: Seid ihr nun endlich dort angekommen, wo ihr schon immer sein wolltet?

Nein. Wir haben noch einen sehr langen Weg vor uns. Es ist nicht fair zu denken, dass wir es geschafft haben, da sind noch einige Hürden, die auf uns zukommen.

David: Wenn ihr die Zeit, in der ihr euch den Arsch alleine abgearbeitet habt, mit der jetzigen vergleicht, wo ihr ein Label habt, das euch den Rücken stärkt, wo liegen da die Unterschiede in der Praxis?

Wir haben wesentlich mehr Zeit zu verschwenden. Wenn du ein Budget hast, gibt es einfach weniger Stress und zeitliche Zwänge. Ich mag diese „Blitzkrieg Art“ an etwas heranzugehen, einfach ins Studio zu marschieren und das Album innerhalb einer Woche aufzunehmen anstatt Gitarren in einer Woche, Drums in einer Woche etc.

David: Seid ihr mehr „Metal“ oder mehr „Core“? Wann kam der Punkt in der Bandgeschichte, wo ihr euch entschlossen habt, die Art von Musik zu spielen?

Ich glaube, wir sind hauptsächlich Metal, vielleicht Metal beeinflusster Hardcore. Wir spielen diese Art von Musik schon seit 6 Jahren, seit dem Zeitpunkt, wo es mit der Band angefangen hat.

David: Metalcore scheint im Augenblick sehr trendy zu sein. Habt ihr Angst, dass die Leute diese Art von Musik bald satt haben könnten, weil so viele Bands in diese Richtung gehen oder gedrückt werden?

Yeah! Ich glaube, das wird passieren. Und diese Blutsauger von Labels werden ihn so lange durchkauen bis er den Geschmack verliert und ihn dann ausspucken.

David: Sind da Parallelen zum New Metal Hype?

Es ist eine Gegenreaktion auf den Nu Metal. Das sind die Kids, die beim Nu Metal angefangen haben und nun einen höheren Grad an Härte erreichen wollen, oder ein wenig mehr Glaubwürdigkeit. Und deshalb verkaufen Bands wie wir Alben.

David: Um auf euer neustes Werk zu sprechen zu kommen: Welchen Sturm erwarten wir?

Keine Ahnung. Könnte ein Fall von akutem Durchfall sein – aber auch alles andere, was du meinst, was es sein könnte.

David: Adam Dutkiewicz von Killswitch Engage hat euer Album produziert. Wie war es mit ihm zu arbeiten? Hattet ihr Sorge, dass „The Oncomimg Storm“ zur sehr nach „The End Of Heartache“ klingen könnte und, dass die Leute euch auf eine Kopie von KsE reduzieren würden?

Ich werde diese Frage nicht beantworten. Adam ist ein guter Kerl, er ist ein guter Freund der Band, aber ich möchte nie wieder mit ihm zusammenarbeiten.

David: Na dann. Stell dir vor, du musst einen Hörer von deiner Musik überzeugen, hast aber nur die Möglichkeit ein Lied zu präsentieren: Welches würde es sein und warum?

„Great Dividers“, das perfekte Lied auf dem Album.

David: Meiner Meinung nach fehlen auf eurem Album kraftvolle Clean Vocals (wie sie in dem starken Lied „Black Hearts Now Reign” sein könnten/sollten). Was meinst du?

Wir möchten nicht zuviel Gesang einbauen. Wir haben es damals nicht gemacht und wollen es auch heute nicht machen, nur weil das die Kids hören wollen. Singen transportiert immer weniger Emotionen in dieser Zeit, weil Bands diese Idee „prostituieren“. Wir möchten nicht dazugehören.

David: Wann erreicht ein Song den Punkt, wo er so konstruiert wirkt, dass er die Emotionen verdrängt? Wie schafft ihr es Emotionen und Gefühle, die in eurem Kopf erzeugt werden in technische Gitarren und Gesang umzuwandeln?

Nun, das sind zwei verschiedene Einheiten, die zusammengeführt werden, um das zu bilden, was wir machen. Die Gitarren und die Rhythmen werden kombiniert, dann die Texte und die Stimme. All diese Komponenten passen für Gewöhnlich zum Tenor des Liedes.

David: Gemäß der Intention des Albums ist das Leben…

… eine wunderschöne Sache, VÖLLIG ZERSTÖRT DURCH DIE MENSCHLICHE RASSE!

David: Ihr kommt recht bald auf Tour nach Deutschland. Auf welche Band freut ihr euch am meisten auf der diesjährigen „Eastpak Resistance Tour“? Was können wir von Unearth live erwarten?

Ich freue mich wirklich auf Sick Of It All, weil sie die erste Hardcore Band waren, die ich gehört habe. Das Publikum kann eine Menge Energie erwarten – wie immer.

David: Stell dir vor, du stehst im Publikum und siehst eine Band spielen: Was ist für dich wichtig, damit der Gig umwerfend wird?

Eine großartige Performance, eine erdrückende Tightness und ein zermalmender Sound.

David: Bush oder Kerry?

Weder noch.

David: Welches Album hat dich dieses Jahr besonders enttäuscht?

Fällt mir nichts ein. Eine Menge guter Bands haben großartige Platten veröffentlicht.

David: Für mich bedeutet Metal…

…haha, keinen Kommentar.

David: OK, vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast, meine Fragen zu beantworten und alles Gute auf eurer kommenden Europa Tour. Bitte, die letzten Worte gehören dir:

Vielen Dank für dein Interview und vielen Dank für jegliche Unterstützung. Wir wissen es zu schätzen – jeden Tag.

Galerie mit 10 Bildern: Unearth - Full Force Festival 2023
15.10.2004

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